Fulcrum

Kapitel 34

Ahsoka

Ein Rütteln an meiner Schulter holte mich in die Wirklichkeit zurück. "Ahsoka!", rief mir eine männliche Stimme ins Ohr. Als ich die Augen aufschlug, sah ich nichts als Finsternis. Ein gelber Schein war in der Ferne zu erkennen, allerdings hielt ich ihn für eine Einbildung. Mein Knöchel tat weh und war dem Anschein nach verstaucht, außerdem hatte ich einige Schürfwunden an Armen und Beinen davongetragen. Auf den ersten Blick hatte ich mir vermutlich nichts gebrochen, außer ein paar Rippen. Mit Kassions Hilfe, welcher mich wachgerüttelt hatte, stand ich schließlich auf und nahm mein Lichtschwert zur Hand. Als ich es zündete erstrahlte der eingestürzte Höhleneingang in hellem weißem Licht. Der Rebellenpilot hatte kaum eine Verletzung vom Einsturz der Höhle davongetragen, allerdings sah er von Ventress Folter dennoch nicht besser aus.
Nun fiel mir wieder ein, dass wir zu dritt gewesen waren und sah mich suchend nach der ehemaligen Sith um. Mein Blick blieb an dem größer werdenden gelben Lichtschein hängen, welchen ich für eine Einbildung gehalten hatte. Diese Licht stammte jedoch von Ventress' Lichtschwert und mit erstaunen stellte ich fest, dass die ehemals rote Klinge nun gelb war. Mit der Säuberung war ich anscheinend nicht die Einzige, welche ihre früheren Ideale überdacht hatte. Als die frühere Sith-Attentäterin wieder zu uns aufschloss nickte ich anerkennend in Richtung ihres neuen Lichtschwertes. Sie nahm es mit einem respektvollen Nicken unter ehemaligen Feinden zur Kenntnis, bevor sie mit dem Kopf in die Richtung deutete aus der sie gekommen war. "Dort hinten gibt es ein verschlungenes Höhlensystem. Vielleicht finden wir dort einen Ausgang."
Ich nickte knapp und belastete vorsichtig den verstauchten Knöchel. Ein dumpfer Schmerz pochte bei jedem Schritt durch mein Fußgelenk, allerdings hatte ich schon schlimme Verletzungen ausgehalten, also ließ ich mich davon nicht aufhalten und machte mich mit Ventress und Kassion an meiner Seite auf den Weg durch diese verschlungenen Höhlensysteme. Mit den Lichtschwertern als Lichtquelle gingen Ventress und ich vorn, während Kassion ein Stück weit zurück hing. "Wie ich sehe, hast du dich nun auch von den Sith abgewandt?", brach ich das Schweigen. Ventress sah mich nicht an, nickte aber auf meine Frage hin. "Der wahre Marionettenspieler hat nicht nur die Jedi und die gesamte Galaxie hinters Licht geführt. Er hat mich benutzt um an die Macht zu kommen. Dafür wird er irgendwann bezahlen, aber er hat nicht nur mir alles genommen, nicht wahr? Du hat ebenso viel verloren wie ich." Mit zusammengepressten Lippen nickte ich ernst. Ich hatte mehr verloren, als sie vielleicht wusste. "Aber du wirst schon sehen, dies ist eine ganz andere Art der Freiheit", erklärte mir die ehemalige Sith.