𝓘 𝓵𝓸𝓿𝓮 𝔂𝓸𝓾 °𝓣𝓪𝓮𝓚𝓸𝓸𝓴

KAPITEL 3

Die nächsten Tage versuche ich den neuen Nachbarn aus dem Weg zu gehen, aber er schafft es immer wieder, mich zu erwischen. Die Konsequenz daraus ist, dass ich meine Wohnung einfach nicht mehr verlasse, wenn es nicht wirklich sein muss. Ich bin zu schüchtern um mich mit einem extrovertierten Menschen wie Taehyung, wie ich den Namen  nun weiß, zu unterhalten. Dieser Mensch hat einfach immer so viel zu erzählen, egal wie jung der Tag ist. Kim Taehyung hat schon mehr erlebt als ich in einer Woche. Dennoch werde ich nicht aus ihm schlau. Ich weiß nicht, was er von mir erwartet und wieso er mir so auflauert.

Ich halte mein Ohr an meine Wohnungstüre, um zu ergründen, ob jemand im Treppenhaus ist. Als ich die Luft als rein befinde, öffne ich meine Türe und schleiche mich hinaus.

"Hey  Nachbar", höre ich die mir nun sehr bekannte Phrase und ich zucke fürchterlich zusammen.

"Wie? Wie machst du das? Das ist doch verrückt", sage ich ratlos und er grinst mich mit seinen makellos weißen Zähnen an. "Hab einfach ein Gespür dafür, wenn du in der Nähe bist", erklärt Er schulterzuckend. "Was ich eigentlich Fragen wollte. Hast du Lust mit mir zu Frühstücken? Ich war beim Bäcker und habe etwas zu viel gekauft. Das schaffe ich niemals alleine", erklärt er und wie auf Kommando knurrt mein Magen.

Ich wollte mir gerade essen kaufen.

Ich knicke ein.

"Okay, aber du machst nichts komisches, oder?", frage ich vorsichtig nach und er zieht eine Augenbraue hoch. "Joo ich werde dich überwältigen und in mein Bett zerren", sagt Er und schaut mich ein wenig beleidigt an. Man wird doch mal nachfragen dürfen...

Er schließt seine Wohnungstüre auf und der Duft von frisch gebackenen Brötchen steigt mir in die Nase. Ich liebe es.

"Ich habe extra Nutella und Bananen für dich besorgt, weil Ich esse so etwas nicht", erklärt er und macht mich damit mal wieder verlegen. "Wer isst bitte kein Nutella?", frage ich empört und sehe mich um. Seine Wohnung ist minimalistisch gehalten und trotzdem wirkt es gemütlich. Oder vielleicht gerade deswegen. "Das ist Palmöl mit Zucker, ich verzichte", erwidert er und ich sehe ihn kopfschüttelnd an. Er soll mir bloß nicht mein geliebtes Nutella versauen...