29.Frustration

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"BOOOOOOOKEEEEE! BOKE BOKE BOKE BOKE BOKE  BOKEEE!"
Falls sich jemand wundert, ja das war Kageyama Tobio, der ein Bild von seinem Team anschrie, welches bei ihm auf dem Schreibtisch stand.
"Boke! Wieso muss ich diese scheiß Gefühle auch ausgerechnet für diesen Boke haben! HINATA BOKEEE!", frustriert ließ er sein Kopf auf sein Schreibtisch fallen.
War vielleicht keine so gute Idee...
Ein dumpfer Knall und der Schwarzhaarige richtet sich sofort auf, griff sich an die schmerzende Stelle und verdammte alles was ihn in den Sinn kam.
Er lehnte sich auf dem Stuhl nach hinten, nunja, er wollte es, doch er vergaß, dass der Stuhl, auf dem er saß, keine Lehne hatte.
Tja, somit landete er, mit einer noch instinktiven Pirouette, auf dem harten Boden.
Dort blieb er einfach liegen, schloss seine Augen und strengte seine letzten Gehirnzellen an.
Es war nun eine Woche vergangen, oder vielleicht doch zwei? - das Zeitgefühl hatte sich bereits verabschiedet.
Eigentlich hatte er den Entschluss gefasst einen Schlussstrich zu ziehen und dem nervigen, kleinen, süßen Knirps die Gefühle zu offenbaren, aber dieses miese A*schl*ch ging ihm ständig aus dem Weg.
Sehen taten sie sich nur im Training, selbst beim Umziehen zog er schneller von Dannen als erwartet.
Als er aber die Schnauze voll hatte, begann er ihm aus dem Weg zu gehen, die angestaute Wut und Frust hatte die Oberhand bekommen und ließ ihn noch kindischer handeln als er es eh schon tat.
Überhaupt wunderte er sich, wie er es schaffte, in diesem Zustand überhaupt zur Schule zu kommen und wie er überhaupt das Training aushielt.
Dem Setter war nicht entgangen, dass es seinem kleinen Sonnenschein auch nicht sehr rosig erging.
So wie Kags in seinem Zustand war, zählte er eins und eins zusammen und gab sich für Hinatas miserablen Zustand die Schuld. 
Wie tief musste Kageyama gesunken sein.
Doch ein absurder Gedanke poppte in seinen Kopf auf.
Einfach automatisch griff er nach seinem Handy und suchte einen gewissen Kontakt, als er ihn fand zögerte er erst, drückte aber schlussendlich doch auf die ANRUF-Taste.
Nach drei Mal "Biiiep" ging die Person endlich ran.
Kageyma schwieg.
"Oi, was ist, ich bin beschäftigt! Will Chibi-chan wieder nicht nach deiner Pfeife tanzen-?",
"Was soll ich tun...",
"Oi! Unterbrich mich nicht! Hab ich dir nicht schon damals gesagt, der Kleine hat das Sag-",
"Es ist Sinnlos...Ich leg auf...",
"Oi! Du Bastar-!"
Doch schon hatte der Jüngere aufgelegt.
Wütend verkrampfte sich Oikawas Hand um das Smartphone, "Teme*! Wieso hast du dann angerufen du Arsch! Tz!", schrie er ins Gerät obwohl der Piep-Ton schon bereits zu hören war. Beleidigt steckte er es weg und konzentrierte sich wieder auf seinen, wie er ihn nannte "fast Ehemann/Ehefrau", der gerade am Kochen war.
"Iwa- chaaaan! Der Diktator hat wieder seine Tage!"
Iwaizumi, der gerade ein Pfannkuchen umdrehte, verdrehte genervt die Augen.
"Derjenige der seine Tage hat bist du Oikawa-san."
Der Betroffene schmollte.
"Aber Iwa-chan, du bist doch meine zukünftige Ehefrau, nur du kannst deine Periode haben.", der elende Heuchler stand auf und schlich sich vorsichtig an den Älteren heran.
Sanft umschloss er seinen Lover um seine Taille und stellte ganz "unabsichtlich" sein Bein zwischen Iwaizumis Beine.
Hajime biss sich auf die Unterlippe.
Natürlich ließ ihn das nicht kalt, doch wenn die beiden heute noch essen wollten und nicht wollten, dass die Küche eventuell abfackelt, musste er sich zusammenreißen.
"Wenn du jetzt nicht aufhörst, Shittykawa!", knurrte das ehemalige Ace von der Aoba Jousai. Wer Iwaizumi Hajime kennt, weiß, wie beängstigend der Senpai seien konnte wenn er verärgert war, ihn wütend zu erleben wünschte sich keiner.
Auch Oikawa Tooru war eingeweiht, er kannte seinen Senpai besser als jeder andere und wusste, wann er einen Gang runter schalten sollte.
Manchmal aber heizte es ihn auf, mit dem Feuer zu spielen und der Gefahr ausgesetzt zu sein, sich an den dem Feuer zu verbrennen. 
Wir beten einfach das der Setter noch am Leben ist...oder wohl eher, dass er noch laufen kann.

Zurück zu den ernsten (Kindergarten) Problemen unserer zwei Protagonisten. 
Nach dem gescheiterten Plan Oikawa-Senpai um Rat zu fragen, waren ein paar Stunden vergangen und Karasunos Zuspieler lag immer noch auf dem Boden.
Umso verwunderter war Kageyamas Mutter, die bereits mehrmals ihren Sohn zum Abendessen gerufen hatte und keine Antwort bekam.
Da beschloss sie ihn eigenhändig zum Essen zu schleppen.
Das Bild was sich ihr aber bot, als sie die Tür öffnete, hatte sie nicht erwartet.
"Tobio, Schatz, was machst du bitte auf dem Boden?! Willst du dich etwa erkälten oder morgen Rückenschmerzen haben? Steh sofort auf!"
Keine Reaktion.
Kageyamas Mutter war nicht die Geduldigste, was der Sohn wohl von ihr geerbt zu haben schien, demonstrativ verschränkte sie die Hände und tippte ungeduldig mit der rechten Fußspitze im Takt.
"Mein lieber Tobio, da du mein Sohn bist, liebe ich dich, aber ich werde nicht länger beobachten wie du fast nichts mehr isst und dich abgemagerst!", sie wollte noch etwas sagen, doch da kam endlich ein Lebenszeichen von ihrem Sohn, der sich doch entschloss  sich aufzurichten.
"Ein Segen du lebst! , und jetzt hopp es gibt Abendessen! Sonst ruf ich Takeda-Sensei an und-", Tobio, der nicht wollte, dass sein Lehrer sich einmischte, sprang auf  "Okaa-san! Yada!*" Zufrieden lächelte die Frau leicht.
"Dann komm runter und iss mit mir, dann wirst du mir erzählen wer oder was dich in so ein Trübsal versetzt. Vielleicht lass ich dich dann in Ruhe.", ohne ihn zu Wort kommen zu lassen, schritt sie bereits aus seinem Zimmer, Kageyama ihr genervt hinterher. 
Eigentlich wollte er sie nicht beunruhigen und erst recht wollte er ihr nicht sagen, dass er auf das gleiche Geschlecht stand.
Richtig, Tobios Mutter wusste nichts von seinen Gefühlen zu dem kleinen Jungen, der neulich erst wegen dem Sturm in ihren Haus übernachtet hatte.
Nunja, eigentlich war es nur Kageyama, der dachte seine Mutter wüsste nichts.
Frau Kageyama war aber schließlich seine Mutter, natürlich wusste sie, dass etwas zwischen ihren Sohn und dem orangehaarigen Jungen aus der Schule lief oder das Tobio zumindest etwas für ihn empfand.
Auch hatte sie schon eine Vorahnung, dass sein Zustand etwas mit diesem Jungen zu tun hatte. Da sie erst letztens mit Frau Hinata telefoniert hatte, die ihr auch von dem ungewöhnlichen Zustand ihres Sohnes erzählt hatte.
Frau Kageyama und Frau Hinata machten sich natürlich beide Sorgen um ihre Söhne.
"So, jetzt isst du und erzählst mir was mit dir und diesem Hinata los ist!", sie stellte den Curry Reis und die Misou Suppe ab und machte sich ran ans Essen.
"Woher-?", verwundert riss Kageyama seine Augen auf.
"Tobio-chan, ich bin deine Mutter! Außerdem hat mir Frau Hinata berichtet, dass ihr Sohn sich in einem ähnlichen Zustand befindet, wie du. Ich weiß du magst ihn, wag es ja nicht abzustreiten, das merkt jeder Blinde wie du den Kleinen am liebsten durchknuddeln möchtest.", sie kicherte, wurde aber wieder ernst und nahm ein Löffel von dem köstlichen Curry-Reis Gemisch.
Während sie sich stumm lobte, musste Tobio erst verarbeiten, dass seine Mutter wohl bereits zu wissen schien, auf welchem Ufer er stand.
Am meisten beunruhigte ihn jedoch die Information, dass seine Mutter zu Hinatas Mutter anscheinend einen guten Kontakt pflegte.
Von Hinatas Zustand wusste er ja auch selbst, vom Training.
Sofort fühlte er sich noch mieser, genau weil er ja sich selbst die Schuld dafür gab.
"Also... ehm...du..du weißt...das..."-"Das du schwul bist?", sie lachte wieder auf , "Natürlich! Schätzchen ich bin nicht umsonst deine Mutter! Ich sehe es doch wenn mein Sohn verliebt ist. Außerdem würde ich dich vielleicht nicht schwul nennen, da du davor nicht nur kein Interesse an Mädchen oder Frauen hattest, du schienst auch kein Interesse an Männern beziehungsweise Jungs zu haben, da in deinem Herzen nur Platz für Volleyball war. Obwohl...wenn ich mir so recht überlege hattest du eine kurze Oikawa Tooru Phase damals-", Kageyama setzte empört ein "ICH STAND NICHT AUF DIESEN B*STARD! NIEMALS! HINATA IST UND WIRD DER EINZIGE SEIN!" Frau Kageyama grinste und als Tobio gleich darauf realisierte, was er da gerade behauptet hatte, verstummte er augenblicklich, lief rot an und stopfte sich einen vollen Löffel mit Curry Reis in den Mund.
"Jaja, wie auch immer, ich würde dich eher als Hina- nein Shoyo-, der Junge heißt doch mit Vornamen Shoyo? Ja, also du bist Shoyosexuell mein Sohn."
Der jüngere Kageyama verschluckte sich fast, griff nach dem Wasserglas und nahm davon ein Schluck.
Wie konnte seine Mutter nur so gechillt davon reden?
War es ihr nicht zuwider, dass ihr Sohn auf einen Jungen stand, dass er womöglich feuchte Träume von diesem Jungen hatte und ihn küssen, berühren und lieben wollte, mit allem was er hatte?

11.10.2020
✔️Korrigiert✔️
Bearbeitet: 13.03.2024

PS: Ich liebe Frau Kageyama, wie ich sie hier erschaffen habe (ich meine im Manga und Anime wird nichts von seinen Eltern gezeigt). Einfach Ehrenfrau 👀🤗🔥❤️

* Japanisch Vokabeln:

Okaa-san お母さ(おかあさん))- > Mutter 

Yada やだ!-> Ich will nicht!/Nein!/Bitte nicht!

Paragon Rivals [KageHina]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt