Kapitel 18

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Auch Thorin erkannte die Herkunft der Schwerter und ging zu Gandalf und der Celva. „Diese Klingen hat kein Troll geschmiedet“, murmelte er und hielt zwei der Schäfte in den Händen. Er überreichte Gandalf eines davon, der sich die Klinge genauer ansah. „Und ebenso wenig ein Schmied der Menschen“, stellte er fest. Langsam zog er das Schwert aus seinem Schaft und pustete ein wenig Staub von dem silbernen Metall. „Sie wurden in Gondolin gefertigt“, meinte Ahvril mit leuchtenden Augen, „von den Hochelben des ersten Zeitalters.“

„Eine bessere Klinge kann man sich nicht wünschen!“, stimmte Gandalf ihr zu. Thorin hingegen verzog angewidert das Gesicht, als seine Gefährten die Elben erwähnten. Er war unentschlossen. Eine der besten Klingen, die man finden konnte oder sein Stolz? Auf was sollte er hören? Nocheinmal packte er das Schwert und betrachtete es genau. Aus einem ihm unbekannten Grund reizte diese Klinge ihn sehr. Mit einem letzten Gedanken steckte er sich das Elbenschwert in den Gürtel und ging zu den anderen Zwergen zurück.

„Das zahlen wir uns dann später aus!“, meinte Glóin und deckte auch das letzte bisschen der Kiste zu, die sie gerade vergraben hatten. Ein paar der anderen Zwerge hatten auch noch silberne Krüge und Edelsteine in das Loch geschmissen. Dwalin stand nur daneben und schüttelte den Kopf. „Nichts wie raus aus diesem widerwärtigen Loch!“, rief Thorin aus, „kommt, wir sollten gehen! Bofur, Glóin, Ori!“ Ahvril eilte hinter den Zwergen her, ehe ihr Fuß auf etwas hartes traf, was nachgab. Neugierig hielt sie inne und bückte sich. Zwischen all dem Laub und Dreck glänzte es silbern. Ahvril fuhr mit der Hand ein paar Mal über den Boden, bis sie einen kleinen Dolch freilegte. Entzückt packte sie ihn am Griff und studierte die blanke Klinge. Sie war leicht gebogen und ungefähr so lang wie ihr Unterarm. Am Schaft glitzerten rote Kristalle und bildeten die Form von Flügeln. Sie bedeckten die gesamte Waffe bis auf die Klinge, die aussah als habe sie nie Blut zu sehen bekommen. Die Celva fragte sich woher diese Waffe wohl stammte. Solche Edelsteine hatte sie nie zuvor gesehen, also war dies keine Arbeit der Elben und überhaupt verwendeten sie meist Silber und Mithril für ihre Waffen, keine Kristalle oder Edelsteine. Oben vor dem Eingang der Höhle hörte sie plötzlich wie die Zwerge ihre Stimmen erhoben und begannen ihre Schwerter zu ziehen. Ohne weiter nachzudenken schob Ahvril den Dolch in ihren Stiefelschaft und rannte nach Draußen. Die Zwerge standen nun in einem großen Kreis um Gandalf herum, der sich mit einem anderen älteren Mann unterhielt. Die Celva kannte ihn. Das war Radagast, der Braune. Im Hintergrund erkannte sie sein merkwürdiges Gefährt, mit dem er immer unterwegs war. Es sah aus wie ein Schlitten, der normalerweise von Hunden gezogen wurde. Doch er hatte Hasen angespannt, jedoch keine normalen Hasen. Sie hatten mindestens die größe eines Hundes. „Stimmt etwas nicht? Was macht der andere Zauberer hier?“, fragte Ahvril leise und trat an Filis Seite, der ihr am nähesten stand. Er sah kurz zu ihr und deutete nur mit dem Kinn in die Mitte des Zirkels. Er deutete ihr zuzuhören. 

Arrow Princess (Hobbit FF: Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt