Kapitel 36

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Aus der Ferne ertönte plötzlich ein Heulen und unterbrach die Gedanken der Gemeinschaft. „Lauft!“, schrie Gandalf alamiert, „Lauft!“ Diesmal würde Ahvril sich zu helfen wissen! Sie wusste was sich dort näherte. Das war Warg-Geheul. Ohne ihren Bogen würde sie nicht viel ausrichten können und mit einem Schwert wäre es zu gefährlich, sie war zu klein. Ahvril entfernte sich ein Stück von den anderen und erkannte einen Felsen. Leichtfüßig sprang sie hinauf, nur um sich dann in die Luft zu schwingen. Gleißendes Licht umgab sie kurz, ehe es wie Nebel verschwand und sie mit zwei riesigen Pfoten zuerst wieder auf dem Boden landete. In der Form ihres schwarzen Wolfes konnte sie langsamer laufen, ohne die Zwerge zu verlieren und blickte immer wieder nach hinten. Immer mehr Geheul erfüllte die Wälder. Die Warge rückten näher, bald kamen die ersten in Sicht. Ahvril war ein kleines Stück größer als sie, ihre Zähne blitzten im Licht der untergehenden Sonne. Sie machte auf dem Absatz kehrt und rannte zwei der Bestien entgegen. Der ersten biss sie in die Kehle und der zweiten fuhr sie mit ihren Krallen über den Brustkorb. Ein weiterer war zu ihnen durchgedrungen und stand nun knurrend Bilbo gegenüber. Mit Anlauf sprang die Celva über einen der Felsen und landete auf dem Warg. Mit einem Biss brach sie ihm das Genick. Ihre Augen fielen kurz auf Bilbo, der blass und zitternd vor ihr stand. Der kleine Hobbit hatte sein Schwert erhoben und sah eher so aus als wolle er jeden Moment weinen, als es zu benutzen.

Nun hatten auch die anderen Warge sie erreicht. Überall klirrten Schwerter und knurrten die Kreaturen. Mit Mühe hielten die Zwerge sie sich vom Leib. Als sie jedoch das Ende der Lichtung erreichten saßen sie in der Falle. Vor ihnen erstreckte sich das Tal. „Rauf auf die Bäume! Alle!“, befahl Gandalf und deutete auf die hohen Fichten, die den Klippenrand säumten. „Sofort! Klettert! Los Bilbo, geh da rauf!“

Ein Zwerg nach dem anderen sprang in die Höhe und ergriff einen Ast. Zusammen halfen sie sich in Sicherheit. „Sie kommen!“, rief Thorin und drängte die Zwerge sich zu beeilen. „Ahvril komm!“, hörte die Celva Kili rufen, der bereits zusammen mit seinem Bruder auf einem der Bäume saß. Er streckte ihr seine Hand entgegen, als wolle er ihr hoch helfen. „Ich werde versuchen euch Zeit zu verschaffen. Diese Bäume halten nicht ewig!“, erwiderte sie und drehte sich auch gleich um, bevor sie ihre Meinung änderte. „Das sind zu viele!“, vernahm sie nochmal seine Stimme, ehe sie mit einem Warg zusammenprallte.

Während die Celva gegen so viele Warge antrat wie sie nur konnte, begannen die anderen an den Bäumen zu rütteln. Sie gruben ihre Klauen in das Holz und bissen mit ihren Zähnen Stücke aus ihnen heraus. Auf dem felsigen Boden zeichneten sich bereits die Wurzeln ab, sehr viel länger würden sie nicht mehr standhalten!

Gandalf saß auf einem der höchsten Bäume, dem letzten auf der Klippe. Sein Blick suchte fieberhaft nach einem Ausweg, ehe er einen kleinen Falter entdeckte. Schnell streckte er ihm seinen Stab entgegen, auf den das Insekt gleich kletterte. Es fiel sofort unter den Zauber des Alten. Er hielt sich den Falter vors Gesicht und murmelte alte elbische Wörter vor sich hin, ehe er ihn fliegen ließ. Nun würde bald Unterstützung kommen! Besorgt sah Gandalf nach unten. Würden sie so lange noch durchhalten? 

Arrow Princess (Hobbit FF: Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt