"WAS SOLL DAS HEIßEN?!",schrie ich ihn unter Tränen an. Ich versuchte mich von seinem Griff zu lösen, doch Jaydon verstärkte den Druck um meine Handgelenke.
"DU TUST MIR WEH, JAYDON!",schrie ich erneut.
Jaydon verzog keine Miene und sah mir starr in die Augen. "Guck mich nicht so an!",zischte ich,"ich sag es dir jetzt nur noch einmal: Lass mich gefälligst los!"
Er lies nicht locker. Ich wehrte mich, habe ihn sogar gegen sein Schienbein getreten, doch er wollte nicht loslassen.
"MEIN GOTT, KANNST DU MICH NICHT EINFACH STERBEN LASSEN?!"
"Ich werde nicht zu lassen, dass du dich dort runterstürzt",sagte er schließlich.
"Warum? Geh einfach zu Jessy und werd glücklich mit ihr"
"Nein"
"Warum? Ihr seid doch so dicke"
"Ich liebe sie nicht"
"Da hat sie aber was anderes erzählt. Ihr schreibt doch so oft miteinander!"
"Tun wir nicht! Was erzählt die für ´ne Scheiße?! Willst du den Chat sehen?", er zog sein Handy aus seiner Hosentasche, doch ich schüttelte den Kopf. Das Letzte was ich jetzt sehen wollte, war dieser billige Chat mit dieser Nutte.
"Das Kleid steht dir",Jaydon betrachtete mich von oben bis unten.
"Halt dein Maul. Warum bist du überhaupt hier? Hast du nicht Schule?"
"Nope, hab mich abholen lassen, mir geht´s nicht gut. Das war die Wahrheit daran. Ich bin hier, weil ich es nicht zulassen kann das mein Mädchen stirbt",meinte er schulterzuckend.
"ICH BIN NICHT DEIN MÄDCHEN!",schrie ich ihn an und sackte auf dem Boden zusammen.
Er hockte sich vor mich und sah mich entschlossen an:"Ich weiß mehr über dich, als dir vielleicht lieb ist, Alessia"
"Du weißt gar nichts von mir und jetzt lass mich los"
Endlich lockerte sich sein Griff und er ließ mich los. Doch anstatt wegzurennen und mich die Schlucht runterzustürzen, hörte ich ihm zu.
"Gut, du glaubst mir nicht? Dann hör mir zu. Vor zwei Jahren ist deine Mutter gestorben, dein Hamster heißt Buddy und dein Goldfisch im Wohnzimmer hat keinen Namen, doch wenn du gerade das Gefühl hast, auch ein Goldfisch hat einen Namen verdient, nennst du ihn Goldi. Deinen Vater hast du nie kennengelernt. Das war ein Teil deiner Geschichte...willst du mehr hören?"
Ich konnte nur nicken.
"Gut. Du hast ein Jumpsuit mit der Amerika Flagge darauf, welches du immer wenn du kannst anziehst. Die Amerikanische Flagge ist drauf, weil du Nashville vermisst. Seit drei Jahren leidest du unter Suizidgedanken. Du ritzt dich und wenn es jemand sieht, sagst du es wäre die Katze deines Onkels gewesen. Du hasst es wenn du im Bett liegst und deine Füße aus der Bettdecke rausgucken, außerdem liebst du es alleine zu sein und Nachts aus dem Fenster zu sehen, weil du fest daran glaubst das einer der Sterne deine Mutter ist"
Ich musste schlucken. Alles was er sagte. Es stimmte.
"Hat Nick dir das erzählt?",fragte ich trocken.
"Wir beide wissen, dass du das alles niemandem, auch nicht Nick, erzählen würdest. Nur deiner allerbesten Freundin, oder jemandem dem du voll und ganz vertraust. Doch diese Person hast du noch nicht gefunden"
"Woher weißt du es dann?"
"Ich kann es dir nicht sagen, ich darf es nicht"
"Sag es mir, Jaydon"
"Nein"
"Wenn du es nicht sagst, springe ich",ich zeigte auf die Kante.
Jaydon riss seine Augen auf und schnell bemerkte ich warum. Meine Unterarme. Schnell versteckte ich sie hinter meinem Rücken.
"Zeig sie mir"
"Was?",fragte ich unschuldig.
"Deine Unterarme"
"Und warum sollte ich das tun?",zischte ich.
"Ich will wissen, wie oft du mich gebraucht hast und ich nicht da war"
"EINMAL HABE ICH DICH GEBRAUCHT, NUR EIN MAL! Nur du warst nicht da"
Er nahm meine Handgelenke und drehte meine Arme so, das meine Wunden gut sichtbar waren. Dann lief ihm eine Träne die Wange runter und landete geradewegs auf einer meiner Wunden.
Was dann geschah, war unglaublich. Die Wunden auf meiner Haut verheilten. Es waren keine Narben zu sehen, kein gar nichts.
Auch Jaydon sah verwundert aus.
"W-wie? W-was bist du?",flüsterte ich und fing an zu zittern.
Das konnte doch alles nur ein Traum sein!
"Ich bin dein Schutzengel, Alessia"
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My Guardian Angel
Short StoryJeder hat einen Schutzengel, oder? Jaydon, ein Mensch der auserwählt wurde ein Mädchen, Namens Alessia zu beschützen, hatte versagt. Die Zeit hielt an und wurde zurückgespult. Jetzt hat Jaydon die Chance, als Mensch, Alessia davon zu Überzeugen, das...