Kapitel 7

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Da ich nicht zu Overdressed in ein Café kommen wollte, entschied ich mich für was vollkommen normales.

T-Shirt, Hose, Schuhe.

Vielleicht hatten Jungs doch nicht das Problem.

Gut, erstmal war ja Schule dran.
Deutsch, Mathe und Physik. Yay, wirklich.

Nun gut, ich musste durch.

*

Zu Hause angekommen schmierte ich mir nochmal Gel in die Haare, wusch mein Gesicht und sprühte mich mit Deo zu.

Um kurz vor drei schnappte ich mir meine Schlüssel und meine Jacke und verließ das Haus. Da ich zu Fuß auf normalem Weg nicht pünktlich wäre (ich wollte ja einen einigermaßen guten Eindruck hinterlassen), sprang ich über eine Mauer die eine kleine Gasse hinter sich verbarg. Es war eine kleine Abkürzung die ich des öfteren benutzte. Ich kam an der Hauptstraße raus, wo es nur noch ein kleiner Block war bis zu Alessia.

Ich schlenderte also die Straße lang, wo mir jemand bekanntes entgegen kam. Das Mädchen sah mich und rief:"Jaydon! Also...du bist doch Jaydon, oder?"

Ich nickte langsam. Wer war das denn nochmal?

Sie lachte und packte mich an den Schultern:"Jessy!",sagte sie nur freudestrahlend.

"Ahh, schön dich zu sehen, aber ich muss los",ich schüttelte ihre Hände von meinen Schultern und rannte weiter zu meinem Ziel.

An ihrem Haus stand Alessia schon da, auf mich wartend.

"Sorry, ich wurde aufgehalten",meinte ich nur außer Puste.

"Ist okay. Also? Wollen wir?"

Ich nickte lächelnd und wir gingen in das Café.

"A-also, was willst du? Ich bezahle",zwinkerte ich.

"Oh, danke. Einen Kakao",grinste sie.

Ich widmete mich dem Affen an der Kasse und gab unsere Bestellungen auf.

Wir nahmen unsere Tassen dankbar entgegen und setzten uns an einen kleinen Tisch, in einer Ecke, am Ende des Café's.

"Erzähl doch mal was von dir",schlug sie vor und nippte an ihrem Kakao.

"Fangen wir mal an. Ich heiße Jaydon, gebürdiger Engländer, 18 Jahre alt und in ein paar Monaten endlich mit der Schule fertig. Mehr gibt es erstmal nicht zu wissen. Und du?"

"Alessia, 16 und nach ein paar Monaten noch lange nicht mit der Schule fertig. Ich bin in Amerika geboren, Nashville um genauzusein und ja, wohne mit meinem Bruder zusammen, weil meine Eltern nicht mehr da sind"

Ich weiß, Alessia, ich weiß.

"Oh, das tut mir leid",sagte ich mitleidig.

Sie winkte nur ab und lächelte mich wieder an.

"Wie alt ist dein Bruder?",fragte ich.

"19. Hast du Geschwister?"

Ich schüttelte mit dem Kopf.

"Oh Gott, bist du eins dieser typischen Einzelkinder, die alles in den Arsch gestopft bekommen und einfach nur eingebildet sind?",sie sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.

Ich jedoch verschluckte mich nur vor Lachen. Ich bekam nur ein einfaches "Nein" heraus.

Das Gute war das sie mitlachte und erleichtert aussah.

Immer haben alle was gegen Einzelkinder. Ich hasse es. Es ist wie ein Fluch, ein verdammter Fluch!

So ging es weiter. Ich erzählte etwas von mir, sie etwas von sich.

Ich brachte sie zum Lachen, sie brachte mich zum Lachen.

Die Chemie stimmte jedenfalls.

Wir bleiben lange im Café. Langsam wurde es dunkel und wir beschlossen aufzubrechen.

Es wehte ein kühler Wind und sie frohr sichtlich. Ich nahm also meine Jacke und legte sie ihr um die Schultern.

Sie protestierte, doch ich wollte, dass es ihr gut ging. Ich legte meinen Arm um sie und so brachte ich sie nach Hause.

"Danke, Jaydon",grinste sie und wollte mir meine Jacke zurück geben. Ich schüttelte nur den Kopf.

"Aber es ist deine"

"Ich hab genug, Love",zwinkerte ich ihr zu.

"Na gut. Also nochmal danke"

"Nicht dafür"

Dann gab ich ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

"Schlaf gut, Alessia"

"Du auch, Jaydon"

My Guardian AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt