Kapitel 17

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Um 23:45 schlich ich mich aus dem Haus, nahm die Abkürzung und ging geradewegs auf Alessias Haus zu. Sie stand schon draußen, dick eingemurmelt in meiner Jacke. 

"Hey",flüsterte sie und ich zog sie, zur Begrüßung, in eine Umarmung. 

Wir liefen in Richtung des Waldes und nach ein paar Minuten fragte sie dann:"Wohin bringst du mich? D-doch nicht etwa in den Wald! Du spinnst"

"Kleines, hör zu. Wir müssen nur durch den Wald laufen. Ich beschütze dich",lächelte ich und legte meinen Arm um sie, damit ich sie nahe an mich ziehen konnte.

Sie errötete leicht, war sich aber immernoch unsicher. Man konnte es an ihrem Gesichtsausdruck erkennen. 

Ich ging schnellen Fußes mit ihr durch den Wald, weil ich wusste wie unangenehm es ihr war. Sie hatte die ganze Zeit diesen verängstigen Gesichtsausdruck und sah sich alle fünf Sekunden um.  

"Jaydon",keuchte sie,"wann sind wir da?"

Sie sprach sehr leise, war sich unsicher. Sie vertraute mir nicht und das musste sich ändern.

Wir liefen weiter, ohne auch nur ein weiteres Wort zu wechseln, solang, bis wir an dem See ankamen. Der Sternenhimmel über uns erstreckte sich ins Unendliche. Kurzgesagt war es einfach nur eine wunderschöne Nacht.

Alessias Ausdruck erhellte sich schlagartig und sie murmelte ein leises "Wow".

Ich lächelte stolz, nahm ihre Hand und führte sie auf eine große Wiese. Sie war direkt am See und von dort aus konnte man perfekt in den Himmel sehen, denn die Bäume, die uns die Sicht versperren könnten, waren weit weg. 

Wir legten uns auf eine Decke, die ich mitbebracht hatte. Ich zog sie in meine Arme.

"Eins, zwei, drei,-"

"Was tust du da?",lachte sie.

"Na, ich zähle die Sterne"

Sie fing an zu lachen:"Du bist verrückt, Phillípe"

"Nenn mich bitte nicht so",ermahnte ich sie.

"Na gut",sie sah von mir weg und widmete sich dem Sternenhimmel,"sind die Sterne nicht wunderschön?"

"Ja, sind sie. Wie du",zwinkerte ich, auch wenn sie das nicht sah. Alessia fing an zu lächeln.

"Jaydon, guck mal",sprach sie plötzlich aufgeregt und hob ihren Arm, um auf ein Sternenbild zu zeigen,"das ist der große Wagen!"

"Wo?"

"Na dort! Neben dem Stern der aussieht, wie-"

"Kleines...die sehen alle gleich aus"

Sie nahm meinen Kopf in ihre Hände und lenkte meinen Kopf, so, dass der "große Wagen" direkt in meinem Blickfeld war.

"Ich sehe ihn!",ich zeigte aufgeregt in den Himmel.

Nach einer gefühlten Stunde spürte ich Alessias regelmäßigen Atem auf meiner Haut. Ich sah sie an und bemerkte, dass sie eingeschlafen war. Ich schmunzelte, zog vorsichtig meinem Arm unter ihr hervor und zog mir meine Jacke aus, um sie zuzudecken. Dann legte ich sie so, dass sie ihren Kopf auf meine Brust legte und ich meinen Arm um sie.

"Träum schön, Kleines",flüsterte ich und küsste ihren Kopf.

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#Wattys2014

Yaaay, Doppelupdate! :D 

Ich wünsche euch eine Gute Nacht 

My Guardian AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt