Hibbelig beobachtete ich schon zum zweiten Mal heute eine Uhr.
Nur noch eine Minute dann könnte ich endlich aus dem Raum sprinten und dem hier entfliehen.
Mathematik.
Allein der Gedanke, löst bei mir große Aggressionen aus. Aber he, wenigstens hatten wir danach Kunst, das beste Fach der Welt.
Endlich gongte es und ich sprang schnell vom Stuhl um meine Tasche zu packen.
„Stop" ,rief Herr Lorenz laut: „Erst gibt's Hausaufgaben!"
Wütend, mit den Zähnen knirschen ließ ich mich wieder auf meinen Stuhl fallen und packte Mäppchen und Hausaufgabenheft aus. Als ob das nicht reichte fing Taddl auch noch an zu lachen und wie, er fiel fast vom Stuhl.
„Alles gut bei dir?" ,fragte ich während er sich seinen Bauch hielt.
„Du bist die geilste" ,lachte er: „Aua, mein Bauch!". Ich musste grinsen. Der Typ hatte, schon was.
Immer noch lachend packte er seine Sachen zusammen und brachte mich zum Kunstraum.
„Magst du Kunst?" ,fragte ich ihn auf dem Weg. „Nicht besonders, Mathe mag ich lieber!".
Ich klopfte ihn auf die Schulter: „Keine Sorge, gleich kommen Leute mit einer weißen Jacke und bringen dich in einen ganz weichen Raum".
„Was?" ,fragte Taddl bleich.
Ich winkte ab: „Egal! Erzähl mir lieber was von unserem Kunstlehrer!"
„Kunstlehrerin" ,korrigierte mich Taddl genervt. „Sorry" ,gähnte ich. Er zwinkerte mir zu: „Sie ist ultra scharf!".
Ich lachte. „Ja, das glaub ich dir. Ich hab aber eigentlich ihren Unterricht gemeint!".
Taddl wirkte nachdenklich: „Hab ich noch nie drauf geachtet!". Ich nickte, verständlich.
Er nahm mich an die Hand und zog mich mit zu einer Gruppe Jungs die gerade stritten.
„Yo, Brudi" ,rief ein Junge mit braunen Haaren und Kapp: „GTA 4 oder 5?"
„5" ,sagte ich bevor Taddl antworten konnte: „die Grafik ist unschlagbar".
„Meine Rede" ,sagte ein anderer Junge: „Warte mal! Wer bist du?". Ich musste grinsen und öffnete gerade den Mund um mich vorzustellen, als Taddl mir zuvorkam.
„Oh, Junge. Spasti. Das ist Leo, hast du vorhin nichts mitbekommen?". Der Junge schüttelte den Kopf: „Ne, Pokèmon war spannender". Die anderen lachten.
Taddl verdrehte die Augen: „Was macht ihr?". „Teams bilden" ,antworte noch ein anderer: „Klappt nicht so ganz, wir bräuchten noch zwei Leute die ungefähr gleich gut sind!".
Oh, man! Ich wollte mitspielen! Bitte, bitte. Lasst mich mitspielen!
Taddl schubste mich nach vorne: „Wir spielen mit, oder?" Ich nickte heftig.
Danke, Taddl.
Ich kam in die Mannschaft von Felix und Sebastian. Taddl kam in die von Ardy und dem anderen Felix.
„Macht dich auf die peinlichste Niederlage deines Lebens gefasst" ,versuchte Taddl mich vorher noch einzuschüchtern.
„Keine Sorge" ,sagte ich: „so weit wird's nicht kommen!".
Es dauerte nicht lange und wir führten 5:2, wobei ich 2 Tore geschossen hatte. Der Schulgong unterbrach uns.
„Respekt" ,Felix klopfte mir auf die Schulter: „Nächste Pause noch einmal?"
Ich klatschte in die Hände: „Geht klar!". Wir waren gerade vor dem Klassenzimmer angekommen als mir etwas einfiel: „Ich hab meine Jacke unten vergessen. Ich komm gleich wieder".
Schnell sprintete ich die Treppen runter und sammelte meine Jacke vom Boden auf.
„Lass deine dreckigen Finger von ihm" ,hörte ich hohe Stimme hinter mir, erschrocken drehte ich mich um! Ein großes Mädchen mit riesigen Absätzen, blonden Haaren, pinken Lippen, riesen Titten und kurzen Rock stand vor mir.
„Sorry, ich weiß nicht wo von du redest" ,sagte ich. Ich wollte gerade an ihr vorbei wieder ins Gebäude gehen, als sie nach meinem Arm griff und mich zu ihr umdrehte.
„Ich warne dich" ,schnaubte sie: „Taddl, gehört mir. Ich mache dir das Leben zur Hölle wenn ich euch beide erwische!". Ich starrte ihr ungerührt in die Augen und löste mich aus ihrem Griff.
„Ich mach mit den Leuten was, mit denen ich etwas tun will. Und daran kannst du nun mal nichts ändern".
Sie wurde rot: „Du hast keine Ahnung mit wem du dich anlegst".
Ich grinste frech: „Hab ich Barbie. Keine Sorge!".
Dann drängelte ich mich an ihr vorbei und rannte zu unserem Kunstraum.
Ließ mich neben Sebastian plumpsen und vergaß das Gespräch mit Barbie.
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Wo bist du? (Taddl FF)
ФанфикLeonie ist 16 und zieht nach dem Tod ihrer Mutter, mit ihrem alleinerziehenden Vater nach Köln. Auf ihrer neues Schule muss sie ich dann auch noch in den Schwarm der Schul-Schlampe verlieben. Was ihr sehr viel Ärger einbringt. Von Stress, zu Schmer...