Ich fühlte mich feige, feige und allein. Hatte ich wirklich gedacht meine Flucht macht mich frei? Es ist als wäre ich an den Ort gebunden, der mir am meisten Schmerzen zufügt.
Sonst kniff ich doch auch nicht den Schwanz ein und gab nach. Aber dieser Junge, brachte bei mir auch wirklich alles durcheinander.
Wie hätte ich ohne ihn denn in Berlin gemacht? Mir einen Freund gesucht? Wohl kaum.
Ich musste zurück auch wenn ich selber nicht so ganz verstand wieso, vielleicht weil ich Baba so vermisste?
~Sonntag: 21:40~
Genervt stieg ich in die S-Bahn, die letzten Nächte hatte ich nicht geschlafen da ich kein richtiges Hotel gefunden hatte und einfach total müde war. Kaum fuhr die Bahn los, war ich bereits eingeschlafen.
~01:23~
Fröhlich, pfeifend stieg ich aus. Ich hatte relaxte vier Stunden geschlafen und war ober aufgeregt. Würde Baba mich verurteilen? Würde er weinen?
Ach komm, du hast Angst vor Taddls Reaktion.
Ich seufzte, wahrscheinlich stimmte das sogar. Mit großen Schritten lief ich nach draußen, Taddl hatte Recht. Ich konnte nicht weiter vor meinen Problemen davonlaufen und schauen was passiert. Ich muss mich ihnen stellen und lernen stark zu sein.
Während ich nach Hause joggte überlegte ich was ich sagen sollte. Konnte mich aber nicht zwischen nichts und Hey entscheiden.
Ich steckte meinen Schlüssel in das Schloss und schlich so leise wie möglich in die Wohnung, da ich wusste das, Baba bis Morgen früh arbeiten musste und Taddl sicher noch schlief. Leise hing ich meine Jacke auf und zog die Schuhe aus, dann wollte ich den Schlüssel auf die Kommode legen, verfehlte sie jedoch, da ich nicht richtig hinsah. Ich erschrak: "Bitte. BITTE. Lass ihn weiter schlafen".
Doch ich hörte bereits, wie in der Küche ein Stuhl zurück geschoben wurde und ein leises Scheppern. Und dann lief er mir entgegen in Boxer und Hässchen Pantoffeln, die Haare durch einander und mit Ringen unter den Augen. Doch er lächelte und seine Augens strahlten.
Langsam ging ich auf ihn zu und ließ mich in seine Arme fallen.
"Taddl, das was ich gesagt habe, ich meine es war nicht schlimm, aber..."
Er strich mir über den Rücken: "Ist halb so wild ich bin nur froh das du wieder da bist".
Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren, als hätte ich Angst das er mich jeh wieder loslässt. Was wir natürlich dann auch irgendwann tun müssen.
Schweigend ging er ins Schlafzimmer und legte sich ins Bett: "Ich geh schlafen, okay?" ,murmelte er müde und schloss auch gleich darauf die Augen. Ich legte die Decke über ihn und zog mir den erst besten Pulli über. Wir waren Freunde, alles wird gut werden. Dann versteckte mich hinter meinen Monitor.
Ich atmete noch einmal tief durch und startete dann die Aufnahme.
"Hey-yo Freunde. Ich bin's Cookie und heute melde ich mal wieder seid langem" , ich lachte in die Face-cam: "Es tut mir echt Leid, aber ich hatte mächtig viel um die Ohren, der Umzug, neue Freunde, Gefühlschaos... kennt man ja. Aber genug gelabert jetzt geht's nämlich los mit einer weiteren Folge: 'Endergames'." Und dann fing ich an zu zocken, seid langem. Wann hatte ich mich das letzte mal so gut gefühlt? Aber da ich komischer Weise beim zocken nicht leise bleiben konnte ließ es sich nicht vermeiden das Taddl wach wurde. Und während ich meine Gegenspieler als "Verfluchte Dreckssäcke" beschimpfte wurde ich von hinten umarmt und ein Kinn legte sich auf meine Schulter.
"Ich dachte du gehts schlafen" ,er schaute fragend auf den Monitor, auch wenn es mich störte ließ ich nicht von der Tastatur ab.
"Also 1. Hab ich das nicht gesagt und 2.Nehm ich gerade auf und du stehst mitten im Bild, ohne T-Shirt! Tu mir einen Gefallen und zieh dich an".
Taddl gab mir einen Kuss auf die Schulter und ging dann zum Kleiderschrank und ich lief rot an. Jetzt hatte er wirklich alles kaputt gemacht.
"Wisst ihr Freunde, ich denke wir machen hier einfach mal Schluss. Wir sehen uns. Bleibt fresh und Bye!".
Ich schaltete den PC aus und drehte mich zu Taddl.
"Sag mal gehts noch?" ,ich masierte meine Stirn: "Weißt du was jetzt passieren wird?"
Er zuckte mit den Schulter: "Du gibst mir meinen Hoodie zurück?".
Verwundert sah ich nach unten.
"Oh".
Taddl grinste und legte seine Hände um meine Taille: "Du hast Angst vor deiner eigenen Community? Ist doch egal, dann wissen sie halt das wir zusammen sind. Da ist doch nichts dabei".
Wütend befreite ich mich aus seinem Griff: "Da ist nichts dabei? Das wir zusammen sind? Also da ist schon was dabei, weil wir nicht zusammen sind, du Spät-zünder"
"Wie meinst du das?"
"Wie ich das meine?" , ich schnappte nach Luft: "Ich meine das so: Wir sind nur Freunde, hast du selber gesagt und jetzt... wird uns das niemand glauben. Und ich bin nur bekannt als: Leonie, Taddl's Freundin. Ich wollte das alleine schaffen, weißt du? Und jetzt? Jetzt ist alles für'n Arsch".
Er verschränkte die Arme vor der Brust: "Ich versuche dir ein schönes Umfeld zu schaffen und das ist der Dank?".
"Du versuchst mir ein schönes Umfeld zu schaffen?" , ich lachte laut auf: "Du wohnst hier nicht, Spongbob. Du bist nur zu Besuch!".
Seine Augen wurden immer kleiner: "Ohne mich wärst du nicht mal hier sondern im Wasser".
"Wegen dir stand ich doch erst auf der Brücke" , ich fuhr mir durch die Haare: "Du bist Schuld das es mit mir immer weiter Berg ab geht. Ich wünschte wir hätten uns nie kennen gelernt!".
Seine Augen weiteten sich und ich bemerkte kleine Tränen die sich in ihnen bildeten: "Es tut mir Leid, das ich eine so große Last für dich bin".
Dann rannte er an mir vorbei aus dem Zimmer und ich hörte wie er die Wohnungstür zuschlug.
Er ist weg einfach gegangen und mit ihm ein Stück von mir. Das mich zusammen brechen ließ und mir Tränen über die Wangen goss.
Wieso musste ich auch nur so etwas sagen?
Ich liebe ihn doch...
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Wo bist du? (Taddl FF)
FanficLeonie ist 16 und zieht nach dem Tod ihrer Mutter, mit ihrem alleinerziehenden Vater nach Köln. Auf ihrer neues Schule muss sie ich dann auch noch in den Schwarm der Schul-Schlampe verlieben. Was ihr sehr viel Ärger einbringt. Von Stress, zu Schmer...