KS-Brige

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~18:00~

Seid Stunden irrte ich nun weinend umher und wusste selber nicht so wirklich wo ich eigentlich hin wollte. Ich musste eine Lösung finden, so konnte das nicht weiter, ich kann nicht vor meinen Problemen davon laufen. Sie waren so wie so schneller. Ich sah auf, ich war an der KS-BRIGE angekommen (Kill yourSelf brige, sie war sehr bei den Selbstmord gefährdeten Leute dieser Stadt beliebt). Ohne nachzudenken kletterte ich auf das verrostete Gestell und klammerte mich an einer Stange über mir fest. Ich kniff die Augen zusammen und beobachtete die unter mir vorbei fahrenden Autos. Sie sahen schön aus, wie ein hässlicher dreckiger Regenbogen der sich auf dem nassen Asphalt schlängelte. Wunderschön. Mir stockte der Atem. War das die Lösung? Befreite mich das von meinem schlechten Gewissen? Würde es mir dadurch besser gehen?

Nervös biss ich mir auf die Lippe und lehnte mich weiter. Der Regen klatschte gegen meine Kleider und meine Sicht wurde immer vernebelter. Aber ich wusste nicht ob es an dem Regen oder Tränen, die immer weiter über meinen Wangen liefen, lag.

Es gab Leute denen es schlechter geht. Aber inwiefern half mir das weiter? Wieso kriege ich den keine Antwort, wieso bin ich so allein?

Es war zu nass, meine Hand rutschte von der Stange. Ich müsste nur meine Finger anheben, dann wäre es vorbei, mit mir.

Wo bist du?

Ich selbst wusste nicht mal genau, wem diese Frage galt, wahrscheinlich der Person die mir am meisten bedeutete. Aber wer war das? Felix, Taddl, Baba?

Ich schluchzte, Baba! Ich schloss die Augen und löste den ersten Finger.

Es war vorbei! Ich war nur eine Last. In seinen Augen war ich wie meine Mutter und wenn ich alt genug sein würde, würde ich in ihre Fußstapfen treten. Er wusste es! Ich hob den zweiten Finger.

Felix. Noch so ein Grund. Er hasste mich, wird mich immer hassen. Er hielt mich für oberflächlich, für eine Spielfigur in dem großen Spiel der Liebe. Er denkt ich bin blind. Und wahrscheinlich hat er auch Recht.

Der nächste Finger.

Und Taddl. Der würde mich nicht vermissen. Es würde nicht lange dauern und er hätte sich die nächste angelacht. Wenn ich jetzt loslassen würde, wer das alles vorbei....

Nie wieder Schmerzen, nie wieder Trauer, nie wieder Tränen, nie wieder Taddl's warmer Körper, der dich an meinen kuschelte, nie wieder Baba's herzliches Lachen, nie wieder Felix lustigen Kommentare, mit denen er mir oft den Tag versüßte und nie wieder Taddl's Lippen, die sich auf meine legten, die ein Feuerwerk in mir auslösten, die mich Nachts wach hielten.

Noch mehr Tränen, noch mehr Gefühle. Und wieder war ich verunsichert: Sollte ich es tun? War das wierklich nötig? Half mir das weiter?

Während ich immer noch überlegte, spürte ich plötzlich zwei starke Arme die sich um meinen Bauch schlangen und Gesicht das sich in meinem Rücken vergrub.

Mein Herz machte einen Hüpfer. Bitte lass mich nicht allein...

Dann wurde ich über eine Schulter gehoben. Ich sah wie die Brücke sich immer weiter entfernte, insgeheim war ich froh, es war noch nicht zu spät.

Dann wurde ich abgesetzt und mir wurde eine Wagentür aufgehalten. Die Wagentür des alten Volvos meines Vaters. Erleichtert ließ ich mich auf den Beifahrersitz plumpsen und sah aus dem Augenwinkel wie Taddl den Schlüssel in das dazugehörige Loch steckte und auf das Gaspedal trat.

Er fuhr langsam, sehr langsam. Er wollte estwas sagen, immer wieder öffnete er den Mund, aber er blieb stumm. War wahrscheinlich auch besser so, was hätte ich denn auch sagen sollen?

Es tut mir Leid? Was tat mir denn Leid?

So etwas tu ich nie wieder? Noch hatte ja nichts getan.

Dann hielt Taddl an, ich war so in Gedanken das ich gar nicht darauf, geachtet hatte, wohin wir fuhren. Jetzt aah ich es, es war so ein Ausblick auf die Stadt, oben auf einem Berg, wie in all diesen komischen Schnulzen. Dennoch musste ich zugeben, das es wierklich atemberaubenden war.

Ich drehte mich zu Taddl, schweigend nahm er meine Hand und schloss sie in seine. Sein Blick wanderte an mir herunter er betrachtete mein durchnässtes T-shirt genau. Doch es störte mich nicht.

Er zog mich näher an sich heran und legte seine Lippen auf meine, diesmal war ich entspannter, ich ließ es geschehen. Ich bewegte meine Lippen gegen seine und schlang meine Arme um seinen Hals.

Komisch war es schon, vor 10 Minuten stand ich erst heulend auf einer Brücke und wollte mich umbringen und jetzt saß ich in einem warmen Auto und knutschte mit Taddl.

"Zieh es aus" , murmelte er leise in den Kuss hinein. Erschrocken löste ich mich von ihm und starrte ihn an, meinte er das Ernst?

Wollte er wierklich....? Jetzt? Hier?

.....

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Hey-yo, ich bins wieder

Das war mal ein etwas anderes Kapi. Das mir persönlich so weit ganz gut gefällt. Nur bei dieser letzten Stelle (ihr wisst schon; die im Auto) weiß ich nicht so Recht. Soll es ein Kapitel werden, dass *hust* intimer wird, oder soll es dieser alte Styl werden, es ist nicht so wie es aussieht.... ihr wisst was ich meine.... schreibts mal unten rein... (hihihi, rein :'D)

Wo bist du? (Taddl FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt