22.10.

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Du starrtest das Bild von Jimin an. Wie es ihm wohl geht? Er hat bestimmt so schreckliche Angst.

Du warst so sehr in Gedanken versunken, dass du das Klopfen an deinem Fenster erst gar nicht gehört hast. Nach dem dritten Klopfen sahst du auf und erkanntest Jungkook hinter der Scheibe, ein breites Lächeln auf seinen Lippen. Du legtest dein Handy auf dein Nachttisch und gingst zum Fenster, um Jungkook rein zu lassen.

"Du hättest nicht kommen müssen, Jungkook. Es ist schon spät", du schlosst das Fenster hinter dir und schobst die Gardinen zu, nachdem du einen Blick nach draußen erhaschtest. Dann drehtest du dich zu Jungkook, der etwas verloren in deinem Zimmer stand.

Er lächelte sanft. "Du siehst so aus, als hättest du es nötig", erwiderte er fast schon besorgt als er dich nicht gerade unauffällig musterte und kam einen Schritt näher. Du lachtest sarkastisch auf, "Was meinst du?" So schlimm sahst du doch bestimmt nicht aus.

"Du siehst müde aus. Und traurig", er kam einen weiteren Schritt auf dich zu und musterte deine Wange, auf der ein besonders großer blauer Fleck prangte, "Und verletzt." Er seufzte leise, seine Augen sahen fast schon traurig aus, und dann hob er seine Hand um deine verletzte Wange anzufassen, darauf bedacht dir nicht weh zu tun. Du zogst deine Augenbrauen zusammen - was machte er da?

Du entferntest dich schnell einen Schritt von ihm. Du konntest ihn nicht so nah an dich ran lassen - es war schon schlimm genug, dass er in deinem Zimmer war. "Das liegt auch daran, dass ich verprügelt wurde", erwidertest du trocken. Die Erinnerung an die Nacht schlich sich in deinen Kopf - Hoseok schlich sich in deinen Kopf.

Jungkook lächelte peinlich berührt und nickte. Du fühltest dich sofort schlecht, dass du dich so aufgeführt hattest - er hat dir nichts getan. Im Gegenteil - er hat dich gerettet. Du solltest dich nicht so bei ihm verhalten. Du wolltest dich entschuldigen, doch nichts kam aus deinem Mund. Du warst auf einmal so nervös.

Du liefst an ihm vorbei und liest dich auf dein Bett fallen. Du starrtest an die Decke, tief in Gedanken versunken - kein einziger glücklicher Gedanke. Jungkook lies sich neben dich nieder und starrte ebenfalls an die Decke - jedoch lagen seine Gedanken und seine Aufmerksamkeit bei dir. Es war eine Weile ruhig, bis Jungkook die Stille brach. "Willst du darüber reden?", flüsterte er. Du spürtest seinen Blick auf deinem Gesicht. "Nein", flüstertest du zurück, deine Stimme kratzig und zittrig.

"Okay."
Doch Jungkook kannte dich mittlerweile und er wusste, dass du dich nicht alleine fühlen wolltest. Also tat er das, was er jedes Mal tat, wenn es dir nicht gut ging; was dir zeigen soll, dass du nicht alleine bist - er verhakte eure kleinen Finger. Es war eine kleine Geste, doch machte sie dir warm ums Herz. Deine Augen fingen an zu tränen; Jungkook war so ein guter Mensch. Wie konntest du ihn nur da rein ziehen?

Es war wieder ruhig zwischen euch.

"Wie hast du es gemacht?", flüstertest du plötzlich in die Stille hinein. Du sahst Jungkook nicht an, doch wusstest du, dass er dich ansah. "Was meinst du?"

Du räuspertest dich bevor du anfingst zu sprechen, "Wie hast du aufgehört deinen Bruder zu vermissen, als er verschwunden ist?" Jungkook antwortete nicht sofort, also redetest du weiter - du musstest mit jemandem darüber reden. "Ich versuche ihn nicht zu vermissen, du weißt schon, Jimin, aber es geht nicht. Es geht einfach nicht", du machtest eine Pause; du wusstest, dass du sonst anfangen würdest zu weinen - du hast schon so lange nicht mehr seinen Namen gesagt. "Es ist meine Schuld, Jungkook, und- und ich vermisse ihn. Ich vermisse ihn." Schnell wischtest du dir mit deinem Ärmel über deine nassen Augen, doch Jungkook hat deine Tränen schon gesehen. "Ich würde alles tun, um ihn zurück zu bekommen. Alles."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 19, 2020 ⏰

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obsessed stalker.  / jhsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt