Müde starrtest du die blauen Flecken auf seinem Arm an, strichst sanft über sie und dachtest dir die schlimmsten Szenarien aus, wie Hoseok sie ihm verabreicht haben könnte.
Taehyung sah in dem weißen Bett fast schon tot aus. Seine Haut zu blass, sein Atem fast nicht sichtbar und seine blauen Flecken und Wunden fast schon zu schlimm, um sie sich überhaupt anzusehen. Aber er sah auch friedlich aus. Wer weiß, was er alles durchgemacht hatte, als er bei Hoseok war. Vielleicht hatte er jetzt endlich eine Pause von allem? Vielleicht tat sie ihm gut?
Solange er wieder aufwachen würde, war alles gut.
Du wolltest ihn auf keinen Fall alleine lassen, doch als du dringend mal für kleine Mädchen musstest und es nicht mehr aushalten konntest, musstest du ihn wohl oder übel für kurze Zeit verlassen.
Die Gänge waren fast leer, als du mit schnellen Schritten hindurch schrittest. Auf dem Weg zum Bad sahst du Taehyung's Eltern ㅡ seine Mutter lag weinend in den Armen ihres Mannes, während sie schluchzend mit dem Arzt redete. Etwas weiter entfernt konntest du seine beiden kleinen Geschwister sehen ㅡ sie saßen brav auf zwei Stühlen und starrten betrübt auf den Boden. Selbst sie wussten halbwegs, warum ihre Eltern weinten und sie ihren großen Bruder für eine Zeit lang nicht mehr lächeln sehen würden.
Dein Herz zog sich bei dem Anblick schmerzhaft zusammen und du sahst schnell auf deine Schuhe, um nicht mehr hinsehen zu müssen. Dir wurde immer wieder bitter bewusst, dass nicht nur du leidetest, sondern auch andere Menschen ㅡ Menschen, die du liebtest. Taehyung und seine Familie. Jimin und seine Familie. Vielleicht ist bald sogar deine Familie dran. Wer weiß das schon.
Nach dem kleinen Besuch im Bad schlendertest du zurück zu Taehyung's Raum. Gerade, als du deine Hand ausstrecktest und sie auf die Türklinke legtest, hörtest du etwas aus dem Zimmer kommen. Ist Taehyung etwa schon aufgewacht? Komisch, eigentlich sollte er nicht so schnell aufwachen, oder?
Zügig öffnetest du die Tür und schlosst sie schnell hinter dir, bevor du dich zu Taehyung umdrehtest. Seine Augen waren offen und sahen panisch zu dir, erstickte Laute entflohen seinen Lippen und seine verletzten Hände waren um fremde Arme geschlungen und versuchten, die Hände der fremden Person von seinem Hals wegzuziehen.
Ohne nachzudenken ranntest du auf die Person zu. Dein Gehirn schaltete komplett ab, als du ihn mit der ganzen Kraft, die du aufbringen konntest, zur Seite und weg von Taehyung rammtest. Du fielst auf den Boden, sahst jedoch hoch, als die fremde Person gegen einen Tisch knallte und auf den Boden rutschte.
Für einen kurzen Augenblick konntest du seine dunklen Augen sehen, die dich komisch anfunkelten ㅡ was war das in seinen Augen? ㅡ bevor er sich fasste und aus dem Raum floh. Schnell standest du auf und wolltest ihm hinterher rennen, doch dann fiel dir Taehyung wieder ein, der still auf dem Bett lag.
Dein Blick fiel kurz auf eine kleine, leere Spritze, die neben dem Bett auf dem Boden lag, doch sie war unwichtig. "Taehyung", flüstertest du und taumeltest auf sein Bett zu.
Seine ausdruckslosen Augen starrten durch dich hindurch, schienen sich jedoch trotzdem in deine Augen zu bohren. Ein paar Sekunden verstrichen, in denen du zu geschockt warst, um irgendetwas sinnvolles zu tun als zu Starren, doch letztendlich ranntst du aus dem Zimmer und riefst nach Hilfe.
ㅡㅡ
Geschockt ließt du dich auf einen Stuhl fallen und starrtest auf die gegenüberliegende Wand. Immer wieder spielte sich das Szenario vor deinen Augen ab. Hättest du ihm helfen können, wenn du nicht so getrödelt hättest?
Du konntest deine Gefühle nicht mehr beherrschen. Zu viele verschiedene Gefühle taten dir nicht gut. Wut, Zorn, Trauer, Verzweiflung, Angst, Unsicherheit ㅡ das alles war zu viel. Mit vor Wut und Angst zitternden Händen holtest du dein Handy aus deiner Hosenstasche und starrtest es an ㅡ eine Mischung aus Wut, Angst und Trauer auf deinem Gesicht sichtbar.
Nach ein paar Sekunden ließt du das Handy jedoch sinken. Es wäre dumm, ihn jetzt anzuschreiben und deine Wut wieder an ihm rauszulassen. Seufzend lehntest du dich in deinem Stuhl zurück und schlosst deine Augen, die dir schon seit einer Weile durch Schlafmangel und dem Weinen weh taten. Vielleicht bekamst du jetzt auch endlich deine Pause?
Doch genau in diesem Moment vibrierte dein Handy.
Hoseok: Cleveres Mädchen :3
Hoseok: Hat dir mein Besuch gefallen?
Natürlich war er es.
Ich: Warum hast du das getan?
Ich: Bist du etwa nicht schon fertig mit ihm?
Ich: Die hätten dich fast erwischt, Hoseok
Ich: War das dein Plan?
Hoseok: Aww, ist da jemand besorgt? :3
Hoseok: Ich habe schon alles durchgeplant, (D/N), und es kann nichts schief gehen
Hoseok: Du willst wissen, warum ich das gemacht habe?
Hoseok: Ich habe es nicht gemacht, weil ich Taehyung weh tun wollte. Er wird mir nicht mehr in die Quere kommen.
Hoseok: Ich habe es wegen dir getan
Hoseok: Ich wollte dich sehen, ich wollte, dass du mich anfasst
Hoseok: Und wie erwartet habe ich wieder dieses Gefühl im Bauch gehabt, das ich immer bekomme, wenn du mich mit deinen süßen, funkelnden Augen ansiehst
Hoseok: Oder wenn du lachend auf den Boden fällst und deinen Bauch vor Schmerzen hälst
Hoseok: Oder wenn deine Wangen weh tun, wenn du zu lange und zu viel gelächelt hast
Hoseok: Oder wenn du mit Kopfhörern in den Ohren deine Hausaufgaben machst
Hoseok: Oder wenn du dich nachts in den Schlaf weinst, weil du nicht weißt, was du tun sollst
Ich: Hör auf.
Hoseok: Ich liebe dich, (D/N), versteh das doch endlich
ㅡㅡㅡㅡㅡ
neues kapitel~
dankt -GoldenMaknae, sie hat mich dazu motiviert weiter zu schreiben xD thank ya haha ♡
hoffentlich hat's euch gefallen :3
danke für die schönen kommentare guys, i really appreciate and love them ♡ i.m living for them :")später oder morgen kommen noch zwei kapitel ^^
DU LIEST GERADE
obsessed stalker. / jhs
FanfictionOBSESSED STALKER | ❛ Ich will dich und ich bekomme was ich will. Ich will aber auch Spaß. ❜ Als dich eines Tages eine unbekannte Nummer anschrieb, hast du dir nichts Böses dabei gedacht. Anfangs hat es dir noch Spaß gemacht, doch dann entwickelte si...