Tendou x Ushijima

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POV Tendou
Am nächsten Morgen stand ich gähnend vor meinem Spiegel und betrachtete meinen vernarbten Bauch. Hübsch ist was anderes... Ich schüttelte den Kopf, zog mir einen bunten Pulli an und ging runter zu meiner Mutter. "Morgen Mum." Begrüßte ich sie lächelnd und küsste sie auf die Stirn. Sie war mindestens einen Kopf kleiner als ich und mit Abstand mein absoluter Lieblingsmensch. Sie hatte mich ganz wunderbar allein groß gezogen, da mein Vater noch vor meiner Geburt abgehauen ist und meine Mutter nicht abtreiben wollte. Sie hat mir alles beigebracht, was ich kann und einen großen Teil dazu beigetragen, wer ich bin. "Guten Morgen mein Großer. Na gut geschlafen?" Fragte sie und reichte mir ein Toast. Lächelnd nahm ich es und nickte. "Ach ja. Ich bin heute noch mit Wakatoshi unterwegs. Wir müssen eine Präsentation zum Thema Freundschaft, Liebe und Freude und deren Zusammenhang machen. Aber ich muss ihm erstmal zeigen, was Freude und Freundschaft überhaupt sind!" Erzählte ich grinsend. Meine Mutter schmunzelte belustigt. "Was ist denn?" Fragte ich leicht verwirrt, mit dem Mund voll Toast. "Oh nichts. Ich höre nur seit zwei Wochen nichts anderes mehr, als Wakatoshi hier und Wakatoshi da." Sagte sie und zwinkerte mir zu. "Du magst ihn, hm?" Ich verdrehte leicht die Augen. "Mom..." Sie lachte und streckte sich um mich auf die Wange zu küssen. "Stell ihn mir mal irgendwann vor, ja?" Ich seufzte. "Jaja." Sie kicherte noch etwas, bevor sie ins Wohnzimmer verschwand. "Satori, ich habe ganz vergessen dir zu sagen, dass ich heute Abend ausgehe." Sie erschien wieder in der Küche und sah etwas verlegen aus. "Ich hoffe du hast nichts dagegen..." Murmelte sie und ich lächelte. "Naja... Wenn er dich glücklich macht und dir nicht weh tut... Mir solls recht sein. Aber... Er wird kein Vater für mich sein... Okay?" Meine Mutter lächelte glücklich und sah mich dankbar an. "Danke Satori. Du bist der Beste!" Ich grinste. "Ja ich weiß!" Sie schüttelte nur den Kopf und verschwand wieder. Ich hingegen räumte schnell die Küche auf und packte dann meinen Kram zusammen. Ich schnappte mir mein Handy und scrollte meine Kontakte durch, bis ich Wakatoshi fand. Ich öffnete den Chat und schrieb ihm.

T: Wir treffen uns am alten Marktplatz! Keine Wiederrede :p
W: Ok. Bis dann.

Ich zog mir meine bunten Sneaker an und lief dann zur Tür. "Bis später Mom! Übertreibs nicht!" Neckte ich sie, bevor ich das Haus verließ und zum alten Marktplatz ging. Als ich dort ankam, musste ich mich zusammenreißen um nicht loszulachen. Ushijima sah so verloren und fehl am Platz aus, wie ein kleines Häschen in einem Wolfsrudel. Ich räusperte mich und sah ihn belustigt grinsend an. "Na? Alles klar Wakatoshi?" Er drehte sich zu mir um und nickte. "Aber wieso wolltest du dich hier mit mir treffen? Hier kann man sich doch gar nicht konzentrieren." Sagte er und deutete auf den Marktplatz.
Über das Wochenende fand hier ein Fest statt und der Marktplatz war gefüllt von irgendwelchen Ständen, lachenden Menschen und witzigen Attraktionen. Ich klopfte ihm auf die Schulter. "Du musst dich auch nicht konzentrieren, sonder sollst dich mal amüsieren! Ich kenn dich jetzt seit nem knappen Monat und hab dich noch kein einziges Mal lachen gesehen! Wie willst du da ne Präsentation über Freude oder Liebe machen?"

POV Ushijima
Seine Worte hallten in meinem Kopf nach. Lachen? Das ist doch nur Zeitverschwendung!
Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte Tendou schon mein Handgelenk gepackt und zerrte mich hinein in die Menschenmassen. Er schleifte mich zu einem Essenstand und drückte mir eine Tüte voll mit Sachen in die Hand, die ich noch nie zuvor auch nur gesehen habe. "Iss! Das ist lecker!" Grinste er und ich schüttelte den Kopf. "Meine Eltern haben mir einen Plan erstellt. Ich esse nur bestimmte Sachen, die mich-" Tendou ließ mich gar nicht ausreden, sondern stopfte mir irgendwas aus der Tüte in den Mund. Ich musste husten und schluckte es schlussendlich runter. "Was sollte das denn?" Fragte ich keuchend. "Jaja tut mir leid! Aber es war lecker, stimmts?" Sagt er und sah mich siegessicher an. Ich dachte kurz nach und betrachtete dann den Boden. Ja. Das war lecker gewesen. Sehr sogar. Aber trotzdem. Ich konnte sowas doch nicht einfach essen!
Als ich hoch sah, war Tendou weg. Ich schluckte. Wo war er? Erleichtert atmete ich auf, als ich ihn an einem anderen Stand entdeckte. "Lauf doch nicht einfach weg. Ich kenn mich hier nicht aus!" Brummte ich leise. Er sah mich wieder mit diesem Grinsen an. Was ist das für ein Grinsen? Egal was es ist, es passt irgendwie gut zu ihm. Dachte ich und betrachtete den Stand. Es gab ein Wasserbecken, in dem Äpfel schwammen. Fragend sah ich den Rotschopf an. "Du bekommst die Hände verbunden und musst den Apfel mit dem Mund aus dem Wasser fischen." Ich betrachtete erneut den Stand. "Und was für einen Nutzen zieht man daraus?" Der Mann hinter der Theke sah mich verwirrt an und Tendou verdrehte die Augen. "Es hat nicht immer alles einen Sinn! Manche Sachen machen einfach nur Spaß, du Vogel! Und auch das ist eine Redewende!" Sagt er, bevor ich nachfragen kann warum ich ein Vogel bin. Eine Redewende. Warum benutzt er das so oft? Fragte ich mich. "Naja egal. Auf jeden Fall wollen mein Freund hier und ich das gerne machen!" Richtete Tendou sich dann an den Mann. Freund? Sieht er mich wirklich als seinen Freund? Sind wir Freunde? Was ist das überhaupt, Freunde? "Los jetzt Wakatoshi! Ich wette ich fange mehr Äpfel als du!" Holte mich Tendou aus meinen Gedanken und schon tauchte er sein Gesicht ins Wasser und mit einem Apfel wieder aus. "Ischt gar nischt scho schwer!" Nuschelte er. Von seinem Gesicht tropfte das Wasser und seine Augen strahlten vor Begeisterung. Ich nickte und tauchte selbst ab. Schnell erwischte ich einen Apfel und biss zu. Als ich wieder auftauchte grinste Tendou mich frech an. "Du wirst nicht gewinnen!" Meinte ich nur ehrgeizig und so begann unser Duell. Es war ein hin und her. Mal führte ich, mal führte er. In der Zwischenzeit hatte sich eine kleine Menschenmenge um uns versammelt und begonnen uns anzufeuern.
Nach mindestens zehn Minuten standen wir keuchend vor einem leeren Becken. Unsere Oberkörper waren durchnässt und Tendous Haare hingen, nass wie sie waren, nach unten. Er sieht so anders aus... Aber gut anders... Was? Ach egal! Ich betrachtete die Apfelhaufen, die sich neben uns aufgebaut hatten. "Der Rotschopf hat verloren!" Schrie da jemand aus dem Publikum. Ich sah zu Tendou, der mich grummelnd anfunkelte. "Nächstes Mal gewinne ich!" Sagte er und zog mich dann weiter. So verbrachten wir mindestens den halben Tag. Er zog mich von Souvenierständen zu Spielautomaten, weiter zu anderen Attraktionen und Essensständen. Am späten Nachmittag saßen wir mit etwas zu Essen auf einer Bank etwas abseits von dem ganzen Trubel. Ich musste zugeben, die ganze Herumrennerei hatte mich etwas erschöpft. Ich biss gerade in ein Brötchen, als ein kleines Mädchen ankam. Verlegen drückte es einen Zettel an ihre Brust. "Ähm... D-du bist U-ushijima Wakatoshi, oder?" Fragte sie nervös und ich nickte ruhig. "Ähm k-kann, kann ich vielleicht ein Autogramm haben?" Stotterte sie und streckte mir mit zusammengekniffenen Augen Stift und Zettel hin. Ich nahm beides wortlos entgegen und schireb meinen Namen drauf. "Hier. Bitte." Sagte ich und gab es dem Mädchen zurück. Mit roten Wangen und leuchtenden Augen dankte sie mir und rannte wieder weg. "Seit wann schreibst du mit links? In der Schule schreibst du immer mit rechts?" Ich sah Tendou verwirrt an. "Äh was?" Ich hatte dem Mädchen noch hinterher gesehen und gerade überlegt, warum sich so ein warmes Gefühl in mir ausgebreitet hatte, als sie mich so anstrahlte. "Ich hab gefragt seit wann du mit links schreibst." Ich zuckte zusammen. "I-Ich hab mit links geschrieben? Tut mir leid!"