𝟎𝟏𝟑

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Wir mussten der Polizei unsere Daten geben und heute Nachmittag sollten wir zur Polizei gehen und alles über unsere Mutter berichten.

Ich stand immer noch auf dem gleichen Fleck wie vor 5 Minuten. Die Tränen flossen mir wie aus einem Wasserfall. Ich verlor beinahe mein Gleichgewicht, jedoch hielt mich Hyunjin dann schon fest.

„Hyunjin m-meine Mutter ist-" ich brach erneut in ein Geheule aus, glaubte es immer noch nicht. Hyunjin tat nichts anderes als mich zu ihm umzudrehen und mich innig zu umarmen. Das war auch das was ich gerade am meisten brauchte.

Als ich mich teilweise beruhigt hatte kam Jiyeon wieder auf mich zu. Sie fragte ob wir denn eine Unterkunft haben, wobei wir unseren Kopf schütteln mussten. „Dann seid ihr herzlich eingeladen bei uns." Da ich mir nicht auch den Kopf zerbrechen wollte wegen einem Hotel, nahm ich die Einladung an.

Hyunjin und ich fuhren hinter Jiyeon und ihrem Freund hinterher. Wir kamen an einem relativ großen Haus an. Ich stieg aus mit Hyunjin als stütze an meiner Seite, wofür ich ihm echt dankbar war.

„Das hier wäre dann euer Zimmer. Ihr könnt hier so lange bleiben wie ihr wollt. Fühlt euch ebenfalls wie zuhause! Wenn dir danach ist kannst du immer gerne zu mir kommen, ansonsten komme ich nachher noch einmal vorbei." Ich nickte stumm, setzte mich auf das große Bett.

„Y/n alles- wie-" ich bemerkte dass Hyunjin nicht wusste wie er mit dieser Situation umgehen solle und deswegen einen bestimmten Wortschatz hervorkramen wollte. „Wieso." Gab ich von mir. „Ich bin hergefahren mit der Absicht meine Mutter zu sehen, zu hören wie sie mich beleidigt, aber dennoch lebendig ist. Ich kann meine Mutter nicht leiden, aber dennoch mache ich mir sorgen um sie. Ich habe Jahre für sie gesorgt und dann habe ich sie einfach alleine gelassen und jetzt ist sie nicht mehr unter uns!" Ich fing an zu schluchzen, rollte mich zu einem Ball und fing wieder an zu weinen.

Das Einzige woran ich gerade denken konnte war meine Mutter. Meinen Vater zu verlieren war schon schlimm genug, aber jetzt auch noch meine Mutter wurde mir zu viel. Ich wollte einfach den ganzen Schmerz von damals nicht noch einmal durchmachen müssen.

„Hey Y/n, alles wird gut!" Er scheiterte daran mich irgendwie aufzumuntern. „Wieso habe ich damals so ein Drama gemacht und sie alleine gelassen?! Ich hätte nie weglaufen dürfen. Wäre ich nicht weggelaufen würde ich noch heute für sie Sorgen können! Fuck Hyunjin wieso war ich so dumm?!" Schrie ich mir mittlerweile meine Seele aus, krallte mich in Hyunjin's Shirt. „Y/n das ist nicht deine Schuld!" Ich schrie ihn an, fragte wessen schuld es sonst ist wenn es nicht meine ist.

„Du meintest doch deine Mutter hat Geraucht, Alkohol getrunken, Drogen genommen und so ein zeug. Wenn sie das durchgängig gemacht hat und keine Nährstoffe zu sich nimmt, dann überlebt das ein Mensch nicht lange. Also ist es verdammt nochmal nicht deine Schuld!"

-

Irgendwie schaffte es Hyunjin doch mich zu beruhigen. Nach etwa einer Stunde gingen wir aus dem Zimmer raus und ich ging meine Schwester suchen.

„Geht es dir besser?" Ich nickte stumm. „Du bist so groß geworden Y/n." Kam Jiyeon auf mich zu, schaute mir in die Augen und umarmte mich anschließend noch einmal.

Wir setzten uns hin, unterhielten uns über unsere Vergangenheit. Ich hatte mich in den letzten paar Stunden, in denen ich bei meiner Schwester war, echt wohl gefühlt. Ich hatte endlich wieder jemanden aus meiner Familie um mich herum. „Wohnen du und dein Freund zusammen?" Fragte Jiyeon mich aufeinmal und ich schüttelte schnell meinen Kopf.

„Hyunjin ist nicht mein Freund. Aber ich wohne mit ihm in einer Wohngemeinschaft in Incheon." Sie nickte verständlich. „Wieso seid ihr eigentlich genau heute hergekommen?" Ich überlegte, weil mir der Grund nicht wirklich einfiel. „Also eigentlich wollte ich einfach mal wieder nach Mama sehen. Ich weiß selber nicht wieso ich genau heute herkam. Also ja es gibt noch einen anderen Grund, aber der ist jetzt irrelevant." Meine Schwester stimmte mir ein. „Bei mir genauso. Ich hatte so ein Gefühl ich müsse hier mal wieder herkommen, weil ich euch mal wieder besuchen wollte."

Wir entschieden uns gleich schon loszufahren zur Polizeistation. Dort würde man uns deutlich machen woran unsere Mutter starb. Doch exakt konnten sie es uns noch nicht berichten, das würden sie dann in paar Tagen aufklären.

So fuhren Hyunjin, Jiyeon, Mark, der Mann meiner Schwester, und ich in deren Auto zur Polizei. Ich und Jiyeon mussten alles über meine Mutter berichten, das heißt ich muss die Geschichte erneut erzählen.

„Ich danke ihnen und es tut mir nochmals echt Leid, das mit ihrer Mutter. Ihr könntet jetzt noch einmal mitfahren und eure Sachen mitnehmen." Wir stimmten ein und fuhren dem Polizisten hinterher.

Hyunjin half mir meine Sachen zusammen zupacken und trug sie mit mir in das Auto. „Ich kann es nicht glauben, dass ich hier bis vor paar Monaten noch gelebt habe." Murmelte ich Hyunjin zu, dieser mein Rücken auf und ab strich.

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Mit diesem Kapitel bin ich echt irgendwie unzufrieden, weil ich so ein Drama nicht wirklich mag, aber das passt eigentlich gut zu dem was später kommen soll ;/

Stay tuned!

RUNAWAY [hwang hyunjin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt