~Eve~
Endlich ist Wochenende! Immernoch liegt mir die Begegnung mit Melissa schwer im Magen.
Ich habe sie vor Justin noch verteidigt, aber gestern habe ich gemerkt, dass sie das nicht verdient hat. Ich berichte Henry gerade alles und er scheint geschockt zu sein.
»Diese Schlampe!« meine ich zu ihm. »Ich fasse es nicht das sie dachte ich hätte mit ihm geschlafen. Das würde ich nie machen, weil er Justin ist. Außerdem ist er in einer Beziehung!«
Henry nickt und schaltet die Herdplatte aus. Ich bemerke jetzt erst wo er ist. Sofort sprinnte ich los und sage »Raus aus der Küche! Oder soll ich dich daran erinnern was beim letzten Mal passiert ist, als du gekocht hast!«
Er nimmt die Hände hoch und geht zu den Hockern, auf der andere Seite der Kücheninsel. »Ganz ruhig ich fackle dein Küche schon nicht ab!« meint er.
Ich erinnere ihn daran, dass man nicht versprechen soll, was man nicht halten kann. Wie schon gesagt, er ist tollpatschig.
Ich nehme mir noch einwenig vom Rührei, sodass nur noch eine winzige Portion übrig bleibt. Als Henry mich böse ansieht sage ich »Den Rest lass ich für Cole, ich schwör's!«
Er schüttelt den Kopf und fragt »Also kennst du Justin wirklich so gut?« Ich setze mich wieder auf meinen Hocker und nehme einen Schluck von meinem Apfelsaft. Schließlich sage ich »Du hörst wirklich nur, was du hören willst« Dann beginne ich zu essen.
»So wie du es mir erzählt hast, kennst du ihn wirklich gut.« erzählt Henry weiter. Ich schlucke mein Essen herunter und antworte »Er ist der beste Freund meines Bruders, da ist das normal.«
Henry hustet und sagt ganz 'unauffällig' »Ausrede« und beendet seinen Satz wieder mit einem Husten. Ich verdrehe die Augen und sage »Das ist keine Ausrede!« Henry kommentiert »Natürlich nicht.« und genau in dieser Sekunde kommt mein Bruder die Treppe runter.
»Morgen« sagt er reibt sich die Augen. Er scheint heute einen Zombie darstellen zu wollen. »Hey wo sind Mum und Dad?« erkundigt er sich während er sich eine Tasse Kaffee einschenkt.
»Dad muss arbeiten und Mum hat heute ihren SPA-Tag.« antworte ich. Aufgrund dessen das mein Bruder Henry keine große Beachtung schenkt, nehme ich an, dass er sich an ihn gewöhnt hat.
»Hey habt ihr schon gehört, dass heute jemand ne Party schmeißt?« ruft Henry durch den Raum, während er in seiner Tasche nach etwas sucht.
Mein Bruder und ich schauen uns in diesem Moment an und er sagt direkt »Nein! Kommt nicht in Frage!« Ich schaue ihn mit funkelnden Augen an, damit er seine Meinung ändert.
Ich weiß er hat viel zu tun und er weiß immernoch nicht wer ihn im Bad eingesperrt hat, aber ich möchte wirklich nicht laufen. Als ob er meine Gedanken lesen könnte sagt er »Laufen wird euch gut tun.«
Henry gesellt sich wieder zu uns in die Küche und schaut verwirrt zwischen Cole und mir hin und her. »Worum genau geht's hier?« Manchmal vergesse ich, dass es für andere schwer ist mitzukommen, wenn Cole und ich sowas machen.
»Es geht darum, dass mein lieber Bruder uns gemeinerweise nicht zur Party fahren möchte.« beantworte ich Henry's Frage.
Er nickt nur und verarbeitet erstmal die Information. Er scheint noch nicht ganz aufnahmefähig zu sein. »Was hast du da in der Hand?« frage ich und deute auf seine Hand, die etwas festhält. »Das ist etwas Geld. Leider hat meine Tante den größten Teil meines Geldes behalten und auch meine Klamotten, also muss ich mir so mein Outfit finanzieren.« antwortet er.
Ohne ein weiteres Wort greife ich in meine Hosentasche und ziehe einen Zwanziger heraus. Henry nimmt ihn dankend an und mein Bruder schüttelt nur den Kopf.
So lief es schon immer bei uns. Wenn ich ihn irgendwann bitten würde mir all meine Leihgaben zurückzuzahlen, würde er pleite gehen, inklusive hoher Schulden. Was tut man nicht alles für seinen besten Freund.
»Also fährst du uns nun?« frage ich an meinen Bruder gerichtet und trinke einen Schluck meines Apfelsafts. Er kommt näher, bleibt neben mir stehen und fragt »Ist laufen keine Option?« Ich stehe auf und antworte »Nicht wenn Mum und Dad nicht erfahren sollen, dass Justin auch für das Dilemma im Kunstraum verantwortlich ist.«
Cole gibt sich geschlagen und meint noch zum Abschied »Du hast dich gut geschlagen.« bevor er die Treppe hochgeht und zur Dusche eilt.
Es ist 19:45 Uhr und ich warte darauf, dass Henry endlich Mal ein Outfit findet. Er ist wirklich pingelig, was sein Aussehen betrifft. Er ist ja noch schlimmer, als die Mädchen aus unserer Klasse.
Genervt stöhne ich und frage »Bist du endlich fertig?« Als Antwort bekomme ich ein »Gleich« wie immer. Er legt es heute echt drauf an.
20 Minuten später, kommt er aus dem Bad. Er trägt ein dunkelblaues, gepunktetes Hemd. Dazu eine passende schwarze Jeans und als kleines extra eine schwarze Fliege.
Er fragt mich nach meiner Meinung und ich antworte mit »Du siehst gut aus.« Dies reicht ihm allerdings nicht, weshalb ich fast ganze 5 Minuten damit verbringe, ihm Komplimente über sein Aussehen zu machen.
Jetzt bin ich endlich dran mir ein Partyoutfit auszusuchen. Ich stehe ratlos vor meinem Kleiderschrank und egal worauf mein Blick gerade fällt, Henry hat zu allem eine Meinung. Ich hab ihn lieb, aber er kann einen wahnsinnig machen.
Ich entscheide mich letztendlich dafür:
Es war echt schwer etwas zu finden, womit mein bester Freund zufrieden ist.Mein Bruder, der widerwillig zugestimmt hat uns zu fahren, klopft an meiner Zimmertür und fragt ob wir schon fertig sind. Henry und ich bejahen dies gleichzeitig.
Nach ungefähr 30 Minuten sind wir schon da. Von Außen wirkt das Haus sehr belebt. Aus den Fenstern strahlt buntes Licht und die Musik kann man schon hören.
Ich steige aus. Mein Bruder fährt die Scheibe an der Beifahrerseite herunter und ermahnt mich, dass ich besser nicht betrunken nach Hause komme.
Wenn er nur wüsste...
Henry und ich gehen rein. Im Hintergrund höre ich wie mein Bruder davon fährt. Er hat offenbar wirklich keine Lust auf Party.
Als wir weiter ins Zentrum vordrängen, wo einige Wahrheit oder Pflicht spielen, gesellen wir uns dazu.
Nach einer kurzen Zeit zeigt die Flasche in meine Richtung. Ich bin also dran. Doch wer die Flasche gedreht hatte, entging mir offenbar völlig.
Als eine mir bekannte Stimme aus der Menge fragt »Wahrheit oder Pflicht« wird mir klar, wer die Flasche gedreht hatte.
Nachdem er aus der Menge getreten war und nun vor mir stand, sah ich direkt in das Gesicht meines Exfreundes Austin.
Jegliches Lächeln verschwindet aus meinem Gesicht. Egal wie viel Spaß ich bisher hatte, dieses Wiedersehen erstickt jegliches Glücksgefühl im Keim.
Einige würden jetzt sagen, dass ich übertreibe und Austin nur mein Ex ist. Aber er ist viel mehr als das. Ich habe in der Vergangenheit nicht unbedingt gute Entscheidungen getroffen, was mein Liebesleben betrifft. Aber Austin war einer der schlimmsten.
Ich merke die gespannten Blicke meiner Mitschüler und wende meinen Blick von ihm ab. Er hat es nicht verdient, dass ich auch nur eine Sekunde meiner Zeit an ihn verschwende.
Ich gebe ihm eine Ohrfeige und rase die Treppe hoch, um nach einem ungestörten Raum zu suchen.
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My Brothers best friend and I
Teen FictionDiese Geschichte wird aus 2 Sichten geschrieben. Einmal aus der Sicht des besten Freundes ihres Bruders und aus ihrer Sicht. Sie heißt Evelyn oder wie ihr Bruder sie nennt: Eve. Sie ist die einzige an der ganzen Schule die weiß wie Justin(der beste...