11. Alles anders

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Yunas Sicht:   

Ich komme gerade von Emely und gehe durch eine dunkle, feuchte Gasse. Ich habe mega Angst! Ich hasse solche Gassen, aber das ist eben der schnellste Weg nach Hause. 

Zu allem überfluss ist es auch schon dunkel...

Gerade als ich in der mitte der Gasse bin und ich schon das helle Ende sehen kann, höre ich hinter mir Schritte...

Mein Herz fängt an zu rasen und mein Atem geht schneller. Die Schritte hinter mir werden immer lauter und schneller... Ich will mich gerade umdrehen, als mich zwei starke Hände von hinten packen. Ich will schreien, doch der Typ hält mir den Mund zu. Als ich mich wehren will, flüstert er mir plötzlich was ins Ohr. Seine Stimme  klingt bedrohlich und kratzend. Jetzt bekomme ich noch mehr angst! „ Mach ne Szene und du bist Tod!"   Plötzlich wirft er mich über die Schulter, wie einen lästigen Sack, und springt auf das Dach eines Hauses. Ich reiße erschrocken meine Augen auf, gebe aber kein Laut von mir. Das ist doch unmenschlich!! Mit riesigen Sätzen, die bestimmt über Meter weit gehen, springt er mit mir von einem Dach zum anderen. Ich kneife meine Augen zusammen und fange still an zu weinen. 

Wo bringt mich der Typ hin? 

Was will er von mir? 

Plötzlich landet er mir einem Ruck und ich öffne wieder meine Augen. Das einzige was ich über unsere Position sagen kann ist, dass wir definitiv nicht mehr in Seoul sind. Panisch schaue ich mich um. Überall sehe ich nur Staub und vereinzelte, dürre Bäume und der Mond steht hoch am Himmel. Der Mann lässt mich ruckartig auf den Boden fallen und ich setze mich auf. Ich betrachte meinen Entführer... 

Er trägt einen Lilanen Anzug mit einer grün gepunkteten Krawatte. Seine graugefärbten Haare hat er nach hinten gegelt und er ist riesig und spagel dünn. Er hat harte Gesichtszüge und einen dünnen Mund, der zu einem wiederlichen grinsen verbogen ist. Seine blau, grauen Augen hat er weit aufgerissen und er starrt mich wie aus einer anderen Welt an...  

„ Jetzt kannst du schreien.... Hier hört dich eh keiner..." Sagt er leise, aber immer noch laut genug, dass ich ihn genau hören kann. 

Seine Stimme klingt grässlich.... 

Sie ist scharf und ich fühle mich, als ob er mich damit in stücke schneidet. Panisch fange ich an zu schreien und zu Weinen. „ HHIIIIIIIILLLLFEEEEEEE!" Durch meinen Schrei kann ich sein hohes, schallendes Lachen hören. Dieses Lachen macht mir noch mehr angst und ich breche am Boden zusammen. 

Nach einiger Zeit habe ich mich wieder beruhigt und starre nur noch auf den Staubigen Boden vor mir. Das muss alles ein Albtraum sein.... 

Nein... 

NEIN!! 

„ Aus gebrüllt..?" Fragt der Typ und hockt sich dicht vor mich. Er beugt sich vor, sodass ich seinen Atem hören kann. „ Aus gebrüllt..?" Fragt er noch mal flüsternd. Ich antworte nicht. Sein lächeln verschwindet und er schaut mich gleichgültig an. Plötzlich greift er nach meinen schwarzen Haaren und zieht mich schmerzhaft hoch. „ AUS GEBRÜLLT?!" Kreischt er und und schüttelt mich wie eine Puppe hin und her.  Ich presse meine Lippen aufeinander und schließe meine Augen wieder. Ich spüre wie ich weg getreten werde und hart auf den Boden krache. Ich öffne ein Auge und beobachte ihn. Der fremde Typ beugt sich nach hinten und lacht wieder kreischend. Es klingt dieses mal noch höher und schallender.  Dann kommt er wieder auf mich zu gewangt, packt mich am Handgelenk und schleift mich hinterher. Er wartet gar nicht erst darauf, dass ich mich auf meine Füße stellen kann, sondern schleift mich nur knapp überm Boden hinter sich her. Ich versuche mich zu wehren, meine Hand aus seinem griff zu befreien, aber es ist sinnlos. Ihn kümmern meine Befreiungsversuche gar nicht erst. Mein Gesicht schleift über'm Boden und mich streifen wurzeln und scharfe Gräser.  „ WER BIST DU...?"  schreie ich zu ihm auf. Er antwortet mir nicht. „ WAS WILLST DU VON MIR...?" Wieder nichts... doch dann: 

A human or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt