Die Zeit verging elend langsam. Mein Körper war völlig erstarrt vor Kälte und erschöpft vom Zittern. Plötzlich knallte eine Tür zu. Erschrocken sah ich aus meiner Zelle. Ob das Edgar und Katherine sein würden oder vielleicht doch Elena? Ein Schatten, nein zwei huschten an den Wänden entlang und langsam konnte ich Schritte wahrnehmen. Das Kellergewölbe hatte ein lautes Echo. „Amber!? Wo bist du?" hörte ich da nun auch eine Stimme. Es war Bonnie! Ich wollte antworten, jedoch war mein Hals so kratzig, dass ich mich erstmal räuspern musste. „Ich bin hier." sagte ich schwach und hörte jetzt ganz deutlich die schnellen Schritte meiner Retter. „Amber!" rief Bonnie, als sie vor der Gittertür stand, zusammen mit Damon. „Was willst du denn hier, Vampir?" entfuhr es mir. „Sei später sauer auf mich, erstmal holen wir dich hier raus." meinte er und trat gegen die Gittertür. Mit einem Hieb flog sie auf und Bonnie eilte zu mir. „Du bist ja total kalt." stellte sie schockiert fest, „Kannst du aufstehen?" „Jaja, das geht schon." beschwichtigte ich sie und versuchte meinen Körper in Bewegung zubringen. Damon kam auch zu uns rüber. „Willst du vielleicht etwas Blut? Dann geht's dir besser?" fragte Damon vorsichtig. „Nein danke!" giftete ich ihn sofort an. Ich nahm all meine Kraft zusammen und stand ruckartig auf, was ich sofort bereute. Meinem Kreislauf ging das zu schnell und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Damon fing mich auf und hielt mich fest. „Dann trage ich dich." sagte er. „Das geht schon." murrte ich genervt, doch der Schwindel schwand nicht. Bonnie sah mich böse an. „Das kannst du nicht von mir verlangen Bonnie." jammerte ich. „Sei nicht so stur, du musst dringend ins Warme." meinte Bonnie streng. Ich gab mich seufzend geschlagen. „In Ordnung." Damon ging leicht in die Hocke, legte einen Arm in meine Kniekehlen und stützte mit dem anderen meinen Rücken. Ich legte vorsichtig meinen linken Arm um seinen Hals, um mich festzuhalten. Ich starrte stur auf meine rechte Hand, die ich in meinen Schoß gelegt hatte, um Damon nicht anschauen zu müssen. So machten wir uns auf den Weg zur Salvatore-Villa. Draußen dämmerte es bereits. „Es tut mir Leid Amber. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen." sagte Damon nach einer Weile. Ich reagierte nicht. „Ich habe mir sicherlich nicht absichtlich das Genick brechen lassen, okay?" fügte er hinzu. „Aber nur wegen euch scheiß Vampiren bin ich überhaupt in dieser Lage." zickte ich ihn an. Er schwieg den restlichen Weg lang.
Bonnie öffnete uns die Tür der Villa und Damon trug mich durch den Flur ins Wohnzimmer. Er legte mich sanft auf dem Sofa ab und holte mir eine Decke. Bonnie entzündete auf magische Art und Weise ein Feuer. „Du bist eine Hexe?" fragte ich sie verblüfft. Sie nickte lächelnd. „Erzähle ich dir später, ruh dich erstmal aus." In diesem Moment kam Damon mit der Decke zurück und deckte mich behutsam zu. Unbeabsichtigt sah ich ihn an. Seine Augen trafen meine und für einen kurzen Augenblick sahen wir uns einfach nur tief in die Augen, bis ich wegsah. „Danke." murmelte ich. Damon nickte. Die Tür ging auf und Elena, Stefan und Caroline kamen hinzu. „Amber, geht's dir gut?" fragte Elena und kam zu mir gestürmt. „Mir geht's gut, ehrlich." antwortete ich und lächelte. Sie lächelte auch. „Edgar ist eliminiert." warf Stefan in den Raum. „Und Katherine nach wie vor in der Gruft." fügte Caroline hinzu. „Wir sollten Amber erstmal schlafen lassen, sie wird erschöpft sein." warf Bonnie ein und alle stimmten ihr zu. Ich bedankte mich bei allen. Elena und Stefan gingen nach oben. Caroline und Bonnie verabschiedeten sich und gingen nach Hause. „Brauchst du noch irgendwas? Ein Glas Wasser vielleicht?" fragte Damon mich noch. „Ein Glas Wasser wäre nett, ja." meinte ich. Er nickte und holte mir ein Glas Wasser. Es überraschte mich, dass er jetzt momentan so menschlich wirkte. Er war besorgt und so.. behutsam, sanft. Er kam zurück und gab mir das Glas. Dabei berührten sich kurz unsere Finger. Wieder trafen sich unsere Blicke. Ich räusperte mich schnell. „Danke." Ich trank einen Schluck und stellte das Glas auf den Tisch neben mir ab. „Wirst du schlafen können?" fragte er. „Ich bin ziemlich erschöpft, ich denke schon." meinte ich und legte mich hin. „Okay. Wenn was ist, einfach rufen." sagte er und verschwand dann nach oben. Ich hörte dem Knistern des Feuers zu und dachte über Damon nach. Vorhin war meine Wut auf ihn noch so groß und jetzt gerade ist sie wieder erloschen. Weshalb nur? Ich wollte ihm gegenüber kein Mitgefühl zeigen. Ich hasste doch Vampire.. sie waren nicht gut für mich und meine Spezies. Ich wollte eine Antwort, jedoch forderte mein Körper etwas Ruhe ein und ich fiel in einen tiefen Schlaf..

DU LIEST GERADE
Surrounded by the Supernatural
FanfictieAmber Hale, die Tochter einer Werwölfin, zieht nach Mystic Falls. Dort würde sie erstmal eine Weile bei ihren Verwandten, den Gilberts, wohnen. Sie dachte, dass sie bei Elena, Jeremy und Jeanna in Sicherheit sei. Schnell fiel ihr auf, dass es in der...