Kapitel 8

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Draußen begann es mittlerweile zu regnen und Nathan überlegte, ob er daran gedacht hatte einen Regenschirm einzustecken. Doch es machte nicht den Anschein, als hätte er dies wirklich getan. Da er nicht hinaus in den Regen wollte und es sowieso viel angenehmer fand, Bolt bei seiner Arbeit zu beobachten. Er war fasziniert davon, wie elegant sich der grauhaarige bei seiner Arbeit bewegte. Anscheinend musste er ihn sehr auffällig beobachtete haben, denn der andere Kellner schien es bemerkt zu haben und lehnte sich mit einem Grinsen zu ihm.
"Hey. Du musst der Junge sein bei dem Bolt zu Besuch war oder? Na du scheinst dir ja echt einen Narren an ihn gefressen zu haben."
"Wie bitte?", fragte Nathan ihn. 
"Naja Bolt sieht wahnsinnig gut aus. Er hat wirklich potential dazu Model zu werden. Aber leider sieht er das selber nicht."
"So wie du ihn ansiehst scheinst du eher ein anderes Interesse an ihm zu haben."
Nathan war etwas überrascht von der Aussage des Kellners und es schlich sich sogar eine leichte Röte auf seine Wangen. 
"Was?", fragte er gespielt überrascht, um seine Nervosität zu überspielen.
Bolt bemerkte, dass sein Arbeitskollege bereits das Gespräch mit Nathan gesucht hatte und entschied sich dazu, ebenfalls diesem beizuwohnen. 
"Na über was quatscht ihr denn so?", fragte er lässig, als er mit einer lockeren Handbewegung das Geschirr abräumte. 
"Ach wir reden über nichts wichtiges."
Sein Arbeitskollege grinste ihn an und machte dann auf dem Absatz kehrt. 
"Dein Kollege ist nett.", sagte der grünhaarige mit einem schüchternen Lächeln. 
"Naja nett würde ich jetzt nicht sagen. Eher extrem neugierig und kein Respekt vor der Privatsphäre anderer."
"Ach so unhöflich und aufdringlich war er doch gar nicht. Er hat mir nur ein paar Fragen gestellt."
Bolt konnte sich schon genau vorstellen was für Fragen dies gewesen sein konnten. 
"Möchtest du noch etwas bestellen?"
"Nein, danke. Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hättest mit mir ins Kino zu gehen?", er strahlte den größeren freudig an.
Bolt war als würde ein Stromschlag durch seinen Körper jagen, er fühlte sich als würde eine plötzliche Wärme in seinem Körper sich ausdehnen. 
"Sicher. Was willst du dir den dann ansehen? Lass mich raten einen Horrorfilm?"
Seine Frage bestätigte sich sofort, als der grünhaarige nickte. 
"Wollen wir dann gleich los? Du hast ja gleich Dienstschluss oder? Zumindest meinte das vorher dein Kollege."
Natürlich überraschte es Bolt keineswegs, dass sein Kollege wie es schien, diese Verabredung schon quasi für ihn ausgemacht hatte. Doch er freute sich auch ziemlich auf das Date. Er hatte wirklich schon wahnsinnig lange kein Date mehr gehabt und er musste sich eingestehen, dass er es wirklich vermisst hatte sich jemanden nahe zu fühlen. 
Doch ein dumpfes Gefühl in seinem Inneren ließ ihn die ganze Euphorie mit einem Schlag vergessen, als ihm wieder bewusst wurde, wieso er niemanden so nahe an sich heranließ. 
Er musste sich wirklich ins Gedächtnis rufen, dass Nathan für ihn nicht mehr sein durfte, als nur ein Freund, auch wenn er es sich sehnlichst wünschen würde, dass dem nicht so wäre. 
Bolt lächelte ihn leicht an und ging dann nach hinten in die Küche um sich umzuziehen. In der Umkleide kam ihm auch schon sein Kollege entgegen, dieser hatte natürlich das Gespräch genaustens beobachtet und schien sich wahnsinnig darüber zu freuen. 
"Na wohin geht ihr zwei hübschen denn?"
Bolt hatte sich gerade seine Arbeitsschuhe ausgezogen und atmete genervt aus. 
"Warum musst du um einen einfachen Kinobesuch so einen Wirbel machen? Wir sehen uns nur einen Film an, mehr auch nicht."
Sein Gegenüber schien von der Aussage nicht wirklich überzeugt zu sein und verschränkte die Arme vor der Brust. 
"Ach komm schon. Der Kleine ist doch mega süß."
"Er ist ein Freund. Mehr nicht. Wieso willst du unbedingt, dass ich ein Date habe?"
"Weil du schon seit Jahren nicht mehr glücklich bist! Ich seh dich kaum noch lachen, du wirkst immer wahnsinnig bedrückt, deine Augenringe werden schlimmer und ja mir fällt sogar auf, dass du anscheinend Drogen nimmst."
Das hatte gesessen. Bolt hatte immer sehr darauf geachtet, dass man ihm das nicht anmerkte, wenn er Drogen genommen hatte. Doch so sehr er auch glaubte, es in diesem Fall gut vertuscht zu haben, genauso sehr hatte er seinen Freund unterschätzt. 
"Seit wann weißt du es?"
"Erinnerst du dich noch an das eine Mal wo du in die Arbeit gehumpelt bist und meintest du hattest in der Nacht ne Barschlägerei? Seit diesem Tag. Und du hattest auch keine Schlägerei in der Bar. Ich hab damals mit dem Barkeeper geredet und er hat mir erzählt, dass du an dem Abend gar nicht dort warst. Also musstest du woanders gewesen sein. Deine Wunden sehen schlimm aus und ich erkenne jemanden der Drogen nimmt, wenn ich ihn sehe. Mein Dad arbeitet in einer Entzugsklinik, also lüg mich bitte nicht an. Was ist los? Und warum lässt du dir nicht helfen?"
Bolt war überrascht von der Auffassungsgabe seines Kumpels und fühlte sich zugleich überrumpelt. Er wollte nicht, dass irgendjemand davon wusste und er hoffte inständig, dass er nichts erzählen würde. 
"Ich kann nicht darüber reden.", sagte er leise. 
"Selbst wenn ich es wollen würde, geht es einfach nicht. Ich weiß, dass das etwas ist, was du nicht verstehen kannst, aber es geht nicht."
Er richtete seinen Blick zu Boden, da er sich in diesem Moment gerade mehr als unwohl fühlte. Natürlich wollte er ihm sagen, was ihn denn genau bedrückte, doch der Gedanke an seinen kleinen Bruder schnürte es ihm die Kehle zu.
"Du hast recht, ich verstehe es nicht. Ich kann dich natürlich auch nicht dazu zwingen es mir zu sagen, aber ich kann dich bitten, dass du dem Kleinen eine Chance gibst, dich näher kennenzulernen und vielleicht, nur vielleicht, lässt du dich ja bei ihm dann endlich fallen."
Bolt hob seinen Blick wieder und sah ihn direkt an. Er wusste, dass alles was er gehört hatte der Wahrheit entsprach und sich sein Kollege, der durch die Jahre schon zu einem sehr guten Freund geworden war. 
"Ich versuche es okay?", mit diesem Worten verließ er die Umkleide und und machte sich auf den Weg nach draußen. 
"Wir können los.", er blieb neben Nathan stehen und lächelte ihn leicht an, dieser ließ sich davon anstecken. 

Hallo meine Lieben, 
leider schaffe ich es nie, dass ich einen regelmäßigen Rhythmus beim Schreiben bekomme, da ich ja selbstständig bin und das ganze sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. 
Aber dennoch freue ich mich darüber, dass ein paar meiner Werke schon so eine Beliebtheit erreicht haben. Mit dieser Story und meinem Buch, dass ich aktuell schreibe "die neue Welt", trete ich aus meiner Komfortzone heraus und beschäftige mich mit Themen die schwerer Kost sind als sonst. Dennoch hoffe ich, dass auch dieses Werk mit der Zeit für euch interessanter wird und freue mich weiterhin neue Kapitel für euch zu schreiben.
Eure Lysa~

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