Es fühlte sich so gut an, mal wieder etwas mit einem anderen Jungen zu unternehmen. In seiner alten Schule hatte Nathan ein paar Freunde gehabt, aber durch den Umzug musste er wieder von neu beginnen. Da half die Tatsache, dass er schon seit fast einem Jahr hier wohnte nicht wirklich. Aber jetzt war es ja anders.
Nathan musste sich zusammenreißen um Bolt nicht während des Essens zu fotografieren, doch es gelang ihm.
"Also dein Vater ist ein Manager. Was arbeitet deine Mutter so?-" die erste Frage und schon hatte er ins Schwarze getroffen. Als der Junge ihm gegenüber merkwürdig ruhig wurde und sein Blick zu Boden wanderte, hätte Bolt sich am liebsten selbst geohrfeigt.
"Oh mein Gott ich bin ein idiot...es tut mir so leid."
Ohne darüber nachzudenken, was er eigentlich tat, stand Bolt auf und umarmte den grünhaarigen. Zitternd legten sich die Arme des Jungen auf seinen Rücken. Er konnte echt gut mit Worten...
Nathan hob etwas seinen Kopf an.
"Ist schon gut...du konntest es ja nicht wissen...-" sprach er mit etwas heiserer Stimme.
"Ich hätte trotzdem nicht gleich mit solchen Fragen vorschießen sollen...-" er fühlte sich hundeelend, wie konnte er nur so dumm sein?
Langsam ließ er Nathan wieder los, da dieser sich etwas beruhigt zu haben schien.
"Du hast echt hübsche Augen-" sagte der grünhaarigen nachdem er einige Male tief durchgeatmet hatte.
"Ich mag sie nicht...-" erwiderte Bolt kurz angebunden. Es waren die selben Augen die sein Vater auch hatte. Die selben Augen, welche ihn als Kind immer so gierig ansahen...
Etwas in seinem Magen begann sich wieder zu verkrampfen, doch er ignorierte dieses Gefühl.
"Ich liebe sie. Sie erinnern mich an Rubine.-" sagte der Kleine gerade heraus.
Rubine? Damit hatte er seine Augenfarbe noch nie verglichen. Sahen seine Augen wirklich aus wie Rubine? Und das Erste mal in seinem Leben, begann Bolt seine Augen schön zu finden. Durch die bloße Aussage eines kleinen verrückten Jungens.
"Wollen wir dann zu dir?-" fragte ihn diesmal Bolt, da er langsam begann sich sehr wohl in Nathans Nähe zu fühlen. Ihm entging natürlich nicht, dass seine Hände begannen zu zittern. Nathan schien dies allerdings als Nikotinentzug zu deuten und lächelte ihn an.
"Klar ich muss auch unbedingt eine rauchen.-" erleichtert darüber, dass er das zittern nicht durch irgendeine hirnrissige Lüge erklären musste, stand er auf. Die beiden verließen das Einkaufszentrum und machten sich auf den Weg zu Nathans zu Hause. Da der grünhaarige sein Feuerzeug anscheinend irgendwo im Park verloren hatte, half ihm Bolt aus und gab ihm Feuer.
Sie näherten sich einer großen Villa, welche von einem protzigen Vorgarten bewacht wurde. Bolt traute seinen Augen kaum, da er noch nie eine so große Villa von nahen gesehen hatte. Wie denn auch? Er kam eher aus dem Armenteil der Stadt.
"So da wären wir.-" lächelte ihn Nathan an.
"Vorsicht wo du hinsteigst unser Rasenmäher hat manchmal Macken."
"Rasenmäher?-" kaum hatte er dies gesagt kam ihm auch schon ein weißes Knäuel entgegen. Er konnte es nicht richtig zuordnen und die Kulleraugen machten es nicht unbedingt besser.
"Das war ich. Er ist ein Schaf. Gefällt er dir?"
Bolt war keineswegs darüber überrascht, dass Nathan ein Schaf aus dem Rasenmäher gemacht hatte. Er kannte ihn zwar noch nicht so lange, aber der Kleine scheinte ziemlich verrückt und kreativ zu sein. Obwohl Bolt zugeben musste, er hätte das selbe getan.
"Er benimmt sich ja auch wie ein Schaf. Habt ihr mehr solcher Bewohner?"
"Oh Ja! Im Haus gibt es unseren Staubsaugen, aber der ist nicht besonder klug und dann haben wir noch einen Poolreiniger-"
"Warte! Ihr habt einen Pool?-" unterbrach ihn Bolt.
"Ähm...ja der wäre im Garten hinten."
"Können wir vielleicht morgen oder so schwimmen gehen?-" fragte er nun den Jüngern, der nun ebenfalls begeistert schien.
"Du willst wiederkommen?"
"Klar. Aber nicht nur wegen dem Pool.-" antwortete ihm Bolt lachend.
Bolt folgte Nathan ins Haus und gerade als er einen Fuß über die Schwelle setzte, fuhr ihm ein kleiner Staubsauger gegen den Fuß.
"Ähm...hallo kleiner?-" sagte er und stieg über den Staubsauger.
"Oh genau das ist er. Unser kleiner Staubsauger. Er versucht immer Menschen niederzuführen. Gott sein dank ist er so klein, da kann er nicht viel Schaden anrichten."
Der Jüngere ging die Treppen hinauf und Bolt, der endlich seinen Blick von dem Roboter gelöst hatte, folgte ihm hinauf.
"Mein Zimmer ist gleich das erste hier."
Nathan öffnete die Zimmertür und die beiden traten ein. Bolt blieb kurze Zeit wie angewurzelt stehen, denn nie hatte er so etwas gesehen. An der Wand stand eine Vitrine in der sich mehrere, dem Aussehen nach, teure Kameras befanden. Die Wände des Zimmers waren mit Fotos tapeziert, ganz besonders viele befanden sich im Bereich des Bettes. Bolts Blick wanderte von einem seiner Bilder, zu dem einer Jungen Frau. Sie hatte strahlend blaue Augen und ein umwerfendes Lächeln. Der Junge musste nicht lange überlegen um zu wissen, dass dies Nathans Mutter war. Die Ähnlichkeit war einfach faszinierend. Der grünhaarigen hatte sich inzwischen an seinen Computer gesetzt und begann die Bilder von seiner Kamera auf den Computer zu übertragen. Da Bolt ihm nicht wirklich dabei helfen konnte, setzte er sich auf das Bett und ließ seinen Blick wieder durch den Raum wandern. Es befand sich genau ein Spiegel in dem Zimmer, doch obwohl der Rest des Zimmers, abgesehen von dem Schreibtisch, relativ sauber war, schien dieser Spiegel nie geputzt zu werden. Nathan benutze ihn wohl nicht sehr oft, es schien sogar nahezu, dass er ihn absichtlich nie putzte.
"Wie gefallen dir die Fotos?-" erklang plötzlich Nathans Stimme und ließ Bolt etwas zusammenfahren.
"Sie sind wirklich gut. Du machst echt schöne Fotos.-" musste er zugeben. Denn Nathan schien mehr als nur eine Ahnung von der Fotografie zu haben.Hey :)
Ich hoffe es geht euch gut :3
Das nächste Kapitel wartet bereits auf euch <3
Eure Lysa~
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Ästhetik
RomantizmWenig Geld, schäbige Wohnung und ein Monster als Vater. Alle schlechten Dinge hatte Bolt erwischt, doch er musste auch an seine Mutter und seinen Bruder denken, also ließ er alles über sich ergehen. Als sich auch noch ein ziemlich merkwürdiger Junge...