*Kapitel 8: Jimin*

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Seokjin hatte schon eine Vermutung, wer Hoseok umgebracht haben könnte, doch sprach er mit niemanden darüber.
Er wollte den anderen keine unnötigen Sorgen bereiten oder sich selber in die Schusslinie bringen, falls die Vermutung doch falsch war.

Auch die anderen hatten sich in ihren eigenen selbst ernannten vier Wänden, Gedanken zu dem Thema gemacht. Es war ein schwieriges Thema für alle, die Mates versuchten sich eine Verbindung zu einem Mörder vorzustellen und die Mörder dachten darüber nach, wen sie töten könnten, ohne Verdacht auf sich selber zu schieben.

"Hast du schon jemanden im Verdacht?" fragte Yoongi gelangweilt, der seinen Blick vom Buch abwandte und stattdessen Jimin anschaute.
Ein langweiliges Buch über Vögel. Was besseres hatte er nicht gefunden.
Auch Jimin schaute ihn an und nickte leicht. Sein Buch war ein Krimi, was er sich am Anfang sofort geschnappt hatte. Es hatte eine kleine Auseinandersetzung mit Yoongi gegeben, da er sich dieses auch aussuchen wollte. Sie hatten sich aber schnell wieder vertragen unf Yoongi hat sich ein anderes Buch genommen.

"Und wen?"
"Kann ich dir nicht sagen." nuschelte Jimin leise.
"Wieso nicht?" fragte Yoongi weiter. Misstrauisch sah er ihn an. "Bin ich es?"

"Was? Nein." lachte Jimin und ging zu Yoongi, um sich vor ihn zu setzen. "Jungkook."

"Der? Das Kind?"
"Warum Kind? Du bist nicht viel älter als er." grinste Jimin amüsiert.
"Also allein vom Aussehen sind wir zehn Jahre auseinander."

Schmunzelnd sah Jimin ihn an. "Willst du den Grund wissen?"
"Natürlich."
"Statistisch gesehen töten Frauen meistens mit Gift, weil es nicht so schmutzig ist und du musst dafür nicht stark sein. Jungkook ist der Jüngste und vielleicht wartet ja jemand auf ihn, wenn er rauskommt und deshalb tötet er mit der besten Waffe, die er benutzen kann."
"Und Schlafen ist ein billiger Beweis für seine Unschuld." fügte Yoongi hinzu, worauf der Jüngere nickte.

"Hast du Kinder?" fragte Yoongi plötzlich und legte das Buch zur Seite.
"Hm?"
"Na, du bist doch verheiratet."

"Ja schon, aber wir wollen keine Kinder." lächelte Jimin leicht. "Dafür sind wir zu beschäftigt."
"Was machst du denn?"
"Ich mache nur einen langweiligen Bürojob." lachte er verlegen. "Und du?"

"Nichts."
"Wie nichts."
"Ich..." kurz stockte er und sah Jimin schmunzelnd an. "Dafür bin ich zu beschäftigt."

"Du Arsch." lachte Jimin und schlug ihm leicht auf's Bein. "Ich erzähle dir gar nichts mehr."
"Ich glaube, es macht mich auch nur deprimiert, wenn ich von deinem perfekten Leben höre."

"So perfekt ist nicht." antwortete Jimin leicht bedrückt.
"Du willst Kinder, aber er nicht?"
"Nein." Nervös spielte Jimin mit seinen Fingern und sah Yoongi an. "Er ist das Problem."

"Wie darf ich das verstehen?" fragte Yoongi verwirrt nach.
"Ich möchte nicht darüber reden."
"Okay." seufzte Yoongi und nahm sein Buch wieder in die Hand. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus.

"Es kann uns doch eigentlich egal sein, was früher war." meinte Jimin nach einer Weile der Stille. "Wir werden es nicht schaffen, irgendwen wieder zu sehen. Das ist unser Ende."

"Wieso sind alle hier so pessimistisch?"
"Wir sind realistisch."

Among UsᵇᵗˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt