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Bucky war müde. Er lag eingerollt in einer der Decken in Steves Bett, der eben genannte neben ihm, das Lächeln breiter als dessen Schultern. Der Blonde war still, beobachtete ihn nur voller Liebe in den Augen und James konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln, die eigenen Augen dabei langsam schließend. Er war so unglaublich müde, wollte aber nicht einfach so einschlafen.. er hatte die Erlaubnis von Steve dafür nicht. Er wusste nicht, ob er hier bleiben durfte oder nach Hause gehen sollte, selbst wenn Steve höchstpersönlich ihn hierher in sein Bett gebracht hatte.

"Du siehst aus wie ein Engel..", murmelte auf einmal der Ältere, der langsam Buckys Hand griff, die vor ihm auf dem Kissen lag, und verschloss ihre Finger sanft mit einander. "Hat dir schon mal jemand gesagt, wie wunderschön du bist?" James zuckte ganz leicht, kaum offensichtlich, mit den Schultern, war nicht im Stande Worte von sich zu geben. "Du bist wunderschön.."

Bucky lächelte noch mehr, schlug nach mehreren Versuchen die Augen wieder auf und blickte den Mann vor sich an. "Was ich jetzt sagen werde.. wird dich verjagen.." Der Dunkelhaarige ließ seine Augen durch den Raum wandern. "Oder dich mich rauswerfen.."

"Niemals.", brummte der Blonde zufrieden, strich mit seiner Hand, die er deshalb aus James' ziehen musste, über dessen Wange, bis er seine Augen wieder schloss und das Gesicht verzog.

"Doch.."

"Nein.. Sag' es mir einfach.. Ich verspreche-"

"Nein, nichts versprechen.", nuschelte der Dunkelhaarige unsicher, platzierte dennoch seine Hand über die des anderen auf seiner Wange. "Ich denke, ich könnte mich in dich verlieben.."

"Mhh, komm her." Der Mann fuhr mit seinen Fingern über die Seite des Kleineren, bis er zu seinem Rücken glitt, an welchen er ihn zu sich auf die Brust zog, um ihm dann sanft durch die Haare zu kraulen. "Du bist einzigartig, James, weißt du das? Viele Leute haben einen Crush auf mich oder denken, dass sie mich ja so gut kennen, weil sie mein Wikipedia schon sechs mal durchgelesen haben.. Schreien mir hinterher, sie lieben mich, sorgen dafür, dass ich das Wort Liebe nicht mehr Ernst nehmen kann." Bucky spürte eine kalte, unangenehme Gänsehaut seinen Körper übernehmen und er wollte sich davon drehen oder noch lieber einfach nach Hause gehen, aber Steve ließ dies nicht zu, drückte ihn mit einem Arm an sich. "Aber als du es gerade gesagt hast.. dass du mich.. lieben könntest.."

"Weil ich es ernst meinte.. weil ich eher weiß wie du tickst, als deine Fans.. weil du mir Dinge erzählst und zeigst, die nicht auf deinem Wikipedia stehen.. Weil ich kein Fan bin, Steven. Ich bin ein Freund. Ein Date. Ein Sexpartner. Ein..."

".. Mensch zum lieben.."

"Vielleicht, ich weiß nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein Mensch für Beziehungen bin.. Ich hatte nie eine Richtige.. und.. damn, das interessiert dich wahrscheinlich so gar nicht..", seufzte der Kleinere leise, den Kopf hebend und dann suchend nach einem bequemeren Platz auf Steves Brust, den er nach wenigen Versuchen fand.

"Ich mag es Dinge von dir zu erfahren.", gestand der Ältere lächelnd, während er zart seine Fingerspitzen über James' Rücken gleiten ließ.

"Bin ich nur für Sex gut?", fragte dann der Junge die Frage, die ihm schon seit längerer Zeit auf der Zunge lag, aber nie laut aussprechen konnte. Augenblicklich hielt der Blonde mit seinen Bewegungen inne, Luft hart einziehend.

"Ganz und gar nicht, James. Wie kommst du auf so was? Hat dir das jemand eingeredet? Wenn ja, wer? Ich mach den fertig."

"Nur Gedanken, die kommen, wenn man alleine nachts im Bett liegt und nicht schlafen kann." Bucky wollte nicht einmal, dass dieses Gespräch in so eine Richtung ging, aber wohl oder übel waren sie nun schon an diesem Punkt angelangt.

"Ich würde nichts dagegen haben, wenn du einfach jede Nacht hier schläfst.."

Der Junge schüttelte den Kopf. Steve liebte ihn nicht, er hatte nicht das Recht einen auf Beziehungspartner zu machen und die linke Seite seines Bettes einzunehmen. So ein Mensch war er nicht.. und doch fielen ihm gerade die Augen zu.. auf der Brust des Mannes.. in seinem Bett... in seinen Armen.
Eine Nacht ging schon klar.

the nights before and the days after | StuckyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt