the nights before and the days after | Stucky

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Nachdem Thor seine aufgerauchte Zigarette auf seiner Schaltfläche ausgedrückt und aus dem Fenster geschmissen hatte, sah er kurz zu dem Jungen, der halb auf seinem Sitz und halb in der Mitte saß und an seiner eigenen Kippe zog. Ihm ging es ein bisschen besser, stellte er fest. Das Odd hatte seine Nerven beruhigt und der Blonde schätzte, dass er nun ein vernünftiges Gespräch mit ihm führen konnte, ohne dass der Junge alle zwei Fragen beschämt auswich.

"Würdest du mit mir Deep Talk führen?" Bucky überlegte kurz, nickte dann aber langsam, bevor er sich wieder vernünftig zurück auf seinen Sitz zog. "Was hat Steven geantwortet?", lenkte Thor das Gespräch wieder auf den vorherigen Punkt zurück.

"Weiß nich'. Mh." James biss sich nachdenklich auf die Unterlippe, senkte dabei den Kopf und spielte mit den Fingern in seinem Schoß herum. "Er hat mich auf seine Brust gezogen und von seinen 'Fans' gesprochen, die.. er kann Liebe nicht ernst nehmen."

"Ich denke, so hat er das nicht ausgedrückt.", teilte der Langhaarige sich mit, ein sanftes Lächeln auf den Lippen, als Buckys Augen zu ihm hinauf schossen.

"Du warst nicht da.", entwich ihm kühler als gewollt und er wollte sich schon entschuldigen, da zuckte sein Gegenüber nur die Schultern.

"Gerade weil  ich nicht da war. Ich kenne Steven jetzt schon seit einigen Jahren und da kann ich wohl behaupten, dass ich weiß, wie schrecklich dieser Typ sich manchmal ausdrückt. War nie eine seiner Stärken gewesen."

James nickte erneut, langsamer als zuvor, aber bestätigend. Er verstand, von was der andere sprach, er konnte es wirklich verstehen, also ließ er die Sache ruhen. Und plötzlich wurde es still in dem Fahrzeug. Aber nicht für lange, denn Thor kam dem ganzen entgegen und schob eine dreckig aussehende Kassette in den dazugehörigen Schlitz. Bucky grinste bescheuert, als er die nur allzu bekannte Stimme des Frontsängers der Band QUEEN wahrnahm. Also nochmal zu mitschreiben: Thor fuhr einen selbst zusammengebauten Schrottwagen, der nur über Kassetten-Methode Musik abspielte, von welcher einer ganz zufällig von DER Band war? Verdammt, Thor war absolut im falschen Jahr geboren, das war klar.

"Wirst du antworten?"

"Was?" Ups, er war zu tief in Gedanken versunken, dass er nicht einmal mitbekommen hatte, dass der Blonde mit ihm sprach.

"Dein Handy? Jemand versucht dich zu erreichen. Kannst ja drei Mal raten, wer." Er grinste schief, schenkte dann aber dem nervigen Vibrieren keine weitere Aufmerksamkeit. Das Auto fuhr sich ja nicht von selbst.

Auch wenn Bucky nicht antworten würde, zog er das Telefon aus seiner Hosentasche hervor und blickte auf den Bildschirm. 6 verpasste Anrufe und 39 ungelesene Nachrichten. Drei davon von seiner Schwester.. der Rest von Steve. Er seufzte. Er konnte und wollte gerade nicht mit ihm reden. Am liebsten würde er das nie wieder.

"Du musst irgendwann mit ihm reden.", murmelte Thor still, schaute den Jungen dabei nicht einmal an. "Und wir müssen auch irgendwann anhalten."

"Aber noch nicht jetzt.. oder?" Er wusste es. Das tat er, aber er nahm sich trotzdem das Recht, es zu verzögern. Den Zeitpunkt, bis alles zusammen brach, soweit wie möglich zurück zu schieben.

"Wir haben den ganzen Tag Zeit. Es ist noch jung."

"Ich würde mich gerne bedanken.", gab Bucky von sich, ehe er sein Handy in seinen Rucksack packte, der vor ihm im Fußraum verweilte.

"Kid.. that sounds wrong." Thor lachte leicht und schüttelte den Kopf bei dem Gedanken, der sich soeben in seinen Kopf brannte.

"Vielleicht.. Vielleicht solltest du rechts ran fahren.." Es klang wie ein unsicheres Betteln und der Blonde wusste nicht, ob er diesem nachkommen sollte oder nicht. Das musste das Odd in seinem Kreislauf sein oder die momentane, kritische Situation, die ihn einfach nur fertig machte und anstatt zu weinen oder wütend zu sein, ließ er es mit reizenden Gesten aus. Ob Thor dafür allerdings bereit war, wusste er selbst nicht.

"Steven bringt mich um, wenn ich sein Eigentum anfasse.", murmelte er nach vielen Minuten des Überlegens. Er wollte, aber konnte nicht, nein. Steve war sein Freund und er konnte doch nicht einfach-

"Ich gehöre ihm nicht."