Zuhause?!

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Ich kam wie jeden Tag von der Schule nach Hause,
die vierte Klasse ist echt anstrengend.

Vor allem wenn dich niemand sieht.

Allein diese Woche hat der Lehrer schon 10 Mal gefragt wo ich bin,
und andere Schüler bemerken mich erst,
wenn sie sich auf mich drauf setzen.

Aber was solls?

Ich hab mich daran gewöhnt,
aber heute ist etwas echt abgefahrenes passiert.

Max,
der Macho,
hat mich geschlagen,
da hab ich zurück geschlagen,
aus unerfindlichen Gründen bin ich ziemlich flink und stark,
dabei hab ich noch nie Gewichte gehoben.

Max wollte mich dann bei den Lehrern verpetzen,
und plötzlich hat mein Körper ganz von alleine gehandelt.

Ich habe mich ihm in den Weg gestellt und ihm gesagt er soll vergessen,
was ich getan habe,
dabei habe ich ihm fest in die Augen geschaut.

Und dann hat er alles vergessen.

Ist das nicht krass?

Vielleicht bin ich ja ein Superheld.

Aber Papa sag ich lieber nichts davon,
der glaubt mir das ja eh nicht.

Genau so wenig das meine Krankheiten irgendwas mit dem kalten Wasser zu tun haben.

Endlich hatte ich es geschafft das oberste Stockwerk zu erreichen,
es war mehr ein Dachboden als eine Wohnung,
aber für mich und Papa reicht es.

Ich hatte heute Gitarren Unterricht,
ich liebe es Gitarre zu spielen.

Rasch kramte ich den Haustürschlüssel aus meiner Tasche 
und schloss die alte holz Tür auf.

"Hallo Papa,
ich bin wieder da!"

Mein Vater kam aus dem Schlafzimmer getarkelt,
während ich mir meine Schule auszog.

Verwundert sah ich meinen Vater an,
warum ging er so komisch?

"Was glotzt du so?",
führ Papa mich an.

Verwundert wante ich den Blick ab,
eigentlich lies ich mir sowas nicht bieten,
ich meine,
ich kann hinschauen wo ich will.

Aber es war besser Papa jetzt nicht zu sehr zu reizen,
erschien nicht die beste Laune zu haben.

"Na los,
mach was zu Essen,
ich hab Hunger!"


Was war den mit Papa los?

Sonst fragte er mich wie die Schule gewesen war
und ob es mir gut ging.

Aber jetzt zeterte er nur rum.

Ob das an der Flasche in seiner Hand lag?

Was war das für eine Flasche die er da mit sich herum trug
und immer wieder einen großen Schluck raus nahm?

Machte dieses Getränk ihn so kirre?

Ich räumte meinen Rucksack und meine Gitarre weg und ging in die Küche um zu kochen,
das machten Dad und ich schon immer so.

Er Arbeitete und ich kümmerte mich um den Haushalt.

Das klappt auch,
naja,
meistens...

Ich stellte Wasser auf den Herd um Nuddeln zu kochen.

Während ich die Tomatensoße aufwärmte
kam mein Vater in die Küche.

"Geht das nicht schneller?"

Was sollte das?

Er wusste genau,
dass ich gerade erst nach Haue gekommen bin,
wann hätte ich kochen sollen?

"Ich tue was ich kann"

War alles was ich versucht ruhig erwiderte.

"Tja,
das ist aber nicht genug.

Hab ich schon erwähnt,
das ich Hunger habe."

Und da riss mein Geduldsfaden.

"Ich bin gerade erst aus der Schule gekommen wann hatte ich kochen sollen?

Du kannst es ja nicht!"

Klatsch...

Geschockt sah ich meinen Vater an.

Hatte er mich wirklich gerade geschlagen?

Hatte er wirklich die Hand gegen sein eigenes Fleisch und Blut erhoben?

Tränen brannten in meinen Augen 
und ich rannte in mein Zimmer.

Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen,
sperrte ich meine Zimmertür ab.

Ohne groß auf das Chaos zu achten eilte ich zum Fenster.

Ich muss hier raus.

Zum Glück liegt neben meinem Zimmerfenster eine Feuerwehrtreppe.

Wie schon so oft kletterte ich hinaus und stieg die Leiter rasch nach unten.

Mein Fenster hatte ich angelehnt.

Kaum war ich unten angekommen rannte ich los,
ich wollte nur noch weg von hier...

Weg von meinem Zuhause...

Weg von meinem Vater...

Und Weg von meinem Leben...











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Als ich am nächsten morgen von der Schule nach Hause kam,
stank unsere ganze Wohnung nach Zigarettenrauch.

Papa hatte nie geraucht.

Inzwischen wusste ich dank dem alten Computer in meinem Zimmer auch,
das mein Vater gestern Alkohol getrunken hatte.

Papa hat noch nie Alkohol getrunken.



Das war der Moment in dem sich mein Familien komplett verändert hat.

Ich fühlte mich zuhause nicht mehr wohl,
streifte oft alleine durch die Straßen
und ich machte Musik,
viel Musik.

Den Musik,
war das einzige was mich beruhigen konnte...



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Tut mir leid,
aber ich kann so gewaltätige Scenen einfach nicht schreiben.

Sorry

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