Krank

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Mein Kopf dröhnte,
als ich am nächsten Morgen erwachte.

Vielleicht sollte ich doch weniger trinken,
das tut meinem Kopf echt nicht gut.

Ich warf einen Blick auf die Uhr sagte mir,
dass Lennox bereits in der Schule sein müsste.

Zumindest wenn er überhaupt in die Schule gegangen war.

Ich machte mich auf den Weg in die Küche,
obwohl wir sicher nichts zum Essen da hatte,
war dort sicher eine Flasche Bier Und eine Zigarette.

Ich hätte den Flur schon halb durchquert,
als ich ein Husten aus Lennox Zimmer vernahm.

Das kann doch jetzt nicht wahr sein.

Wieso war er denn schon wieder nicht in der Schule?

Aber Moment,
irgendwas stimmte da ganz und gar nicht,
wenn Lennox die Schule schwänzte,
war er meistens trotzdem nicht Zuhause.

Vorsichtig öffnete ich seine Zimmertür.

Lennox sah furchtbar aus,
sein Gesicht war rot 
und es schien als hätte er Fieber.

Seine Augen waren zusammen gepresst
und er stöhnte vor Schmerzen leise.

Ich weiß das ich Lennox oft nicht so gut behandle,
aber in den Zeiten in denen er krank war.

Erinnerte er mich furchtbar an Xenia,
wie er da lag,
hustend und stöhnend.

Genau so hatte Xenia ausgesehen bevor sie gestorben ist.

Ich verließ das Zimmer um Lennox einen heißen Tee zu kochen.

Ob er womöglich recht hatte.

Hing seine Erkrankung wirklich mit dem kalten Wasser zusammen?

Laut Xenia gab es darin ja einen Virus.

Ach das war doch Schwachsinn.

Der ganze Brief war Schwachsinn.

Meermenschen,
Virus,
das alles gibt es nicht 
Lennox hatte sich sicher nur wieder etwas eingefangen.

Da,
wo auch immer er sich rumtrieb.

Ich nahm die Tasse Tee,
welche inzwischen fertig war.

Lennox musste gestern einkaufen gewesen sein,
zumindest hatten wir wieder etwas zu Essen im Haus.

Ich ging auf Lennox Zimmer zu.

Ich trat ein und stellte die Tasse Tee auf seinen Nachttisch.

Ich wollte ihn gerade wecken als er anfing zu reden.

"Bitte schlag mich nicht!"

Was war den jetzt los?

Wieso sollte ich ihn in diesem Zustand schlagen?

Er umgriff meinen Arm und redete weiter:

"Ich hab nichts falsch gemacht!

Schlag mich nicht!"

Lennox wirkte gerade zu paranoit.

Es versetzte mir einen kleinen Stich,
das er solche Angst vor mir zu haben schien.

Sachte schüttelte ich ihn.

"Lennox wach auf.

Niemand schlägt dich.

Wach auf."

Kurz darauf schlug Lennox seine Augen auf.

Als er mich erkannte weiteten sich seine Augen geschockt.

"Ich hab dir Tee gemach,
brauchst du sonst noch was?"

Kaum merklich schüttelte er den Kopf.

Ich zuckte die Schultern und beschloss ihm später eine Suppe zu machen.

Damit stand ich auf und verließ das Zimmer.


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Lennox lag noch drei Wochen im Bett.

Wie immer wenn er krank war,
hatte ich die Finger vom Alkohol gelassen.

Ich wollte nicht auch noch meinen Sohn verlieren.

Doch kaum war er wieder auf den Beinen,
war alles wie früher.

Ich trank.

Er hielt sich nicht an die Regeln.

Und es Eskalierte...



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