Meer

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Xenias verschwinden lag nun schon ein Jahr zurück.

Michael hatte seinem Sohn gegenüber nie erwähnt wieso sie gegangen sein könnte.

Aber wie sollte ein drei jähriger das überhaupt verstehen?

Er war doch noch ein Kind.

Er würde es nicht verstehen.

Heute wollte Michael mit seinem Sohn ans Meer fahren.

Es hatte mindestens 30 Grad,
das war viel zu heiß.

Der kleine Lennox freute sich über den Ausflug.

Zusammen kamen sie am,
bereits gut besetzten,
Strand an.

Der kleine Lennox begann sofort begeistert Burgen zu bauen.

Michael las der weil die Tageszeitung.

Als er nach dem kleinen Racker sehen wollte,
konnte er ihn nirgendwo entdecken.

Das war schon öfter so gewesen,
wen der kleine nicht auf sich aufmerksam machte,
übersah man ihn leicht,
auch wenn man nach ihm Ausschau hielt.

Bei Xenia war es auch immer so gewesen,
woran das wohl lag.

Weiter sah er sich nach seinem Sohn um,
aber er konnte ihn nirgendwo entdecken.

Was war er nur für ein Vater?

Er hatte seine Sohn verloren,
was wenn er ertrunken war?

Lennox war alles was er noch hatte.

Xenia hatte ihn verlassen,
Lennox durfte nichts passiert sein.

Er war der Beweis dafür das Xenia echt gewesen war
und er sie sich nicht nur eingebildet hatte.

Plötzlich zupfte ihm jemand am Hosenbein.

Er sah hinab,
nur um in die Azurblauen Augen seines Sohnes zu blicken.

Dieser grinste ihn keck an und begann zu brabeln:

"Watta...

Watta..."

Dabei zeigte er immer wieder aufs Meer.

Offensichtlich wollte der kleine ins Wasser.

Michael schnappte sich seinen Sohn und lief mit ihm auf dem Arm ins Meer.

Der kleinen lachte
und schmiegte sich an seinen Vater.

"Daddy...",
kicherte er dabei.

Er tauchte Lenny ins Wasser
und er spritzte seinen Vater nass.

Das konnte Michi nicht so auf sich sitzen lassen.

Und es entstand eine wilde Wasserschlacht.

Doch plötzlich begann der kleine Lennox zu weinen.

Er fasste sich an den Kopf und weinte.

Irgendwas stimmte hier nicht.

Lennox war kein weinerliches Kind,
das war er noch nie gewesen,
er war schon immer ein stiller Kämpfer gewesen.

Das er weinte war äußerst seltsam
und beunruhigend.

Also nahm Michi seinen Sohn auf den Arm und brachte ihn nach Hause.

Doch der kleine Lennox wolle nicht aufhören zu weinen.

Immer wieder griff er sich an den Kopf.

Das war nicht normal...

Als es auch am nächsten morgen noch nicht besser war fuhr Michael mit seinem Sohn zum Arzt,
dieser untersuchte Lennox gründlich,
konnte aber nichts feststellen.

Er müsste kern gesund sein.

Trotzdem gab der Arzt ihm eine Spritze mit Antebotika
und schickte ihn nach Hause.

Der Besuch beim Arzt hatte nichts verändert.

Lennox weinte und griff sich immer wieder an den Kopf.

Er hatte Fieber,
welches einfach nicht sinken wollte.

Michael kümmerte sich um seinen kranken Sohn
und nach einigen Wochen war er wieder fit.

Seither behauptet er felsenfest,
das das Wasser an seiner Erkränkung schuld gewesen war.

Das war aber natürlich totaler Schwachsinn.

Die Jahre zogen ins Land,
und Lennox wurde älter,
er war inzwischen in der vierten Klasse
und einigermaßen gut in der Schule.

Er hatte keine Freunde,
aber das war ok,
die meisten übersahen ihn ja eh.

Auch seinem Vater passierte dies immer öfter.

Eines Tages,
als Lennox in der Schule war,
räumte Michael das Haus auf,
als ihm plötzlich ein Brief in die Hände viel.

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