Amsterdam

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Müde öffnete ich die Augen,
man war ich müde,
ich hatte viel zu selten die Möglichkeit ruhig durchzuschlafen.

Das ist auf der Straße nämlich echt schwer,
mal hatte er nicht genug zu essen und bekam in der Nacht Hunger,
mal wurde er von anderen Straßenjungen überfallen
und mal war es einfach zu kalt,
viel zu kalt.


Der Zug hielt,
die ersten Passagiere hatten sich bereits von ihren Plätzen erhoben
und suchten ihr Gepäck zusammen.

Ich  war in Amsterdam,
ich  hatte Deutschland verlassen...

Ich war frei,
das war alles was ich mir je gewünscht hatte,
ich konnte hingehen wo immer ich hin will...

Ich war frei.

Ich schnappte mir mein Zeug
und verließ anschließend als letzter Passagier den Zug.

Ich war in Amsterdam.

Ich hatte schon viel gesehen,
aber hier war es schön.

Mein Vater würde mich hier nie Mals finden,
denn das war insgemein immer noch meine größte Angst,
das ich eines Tages zurück zu meinem Vater müsste.

Ich wollte nicht zurück zu meinem Vater,
um keinen Preis.

Ich hasste meinen Vater,
er war schuld an meiner Situation,
ohne ihn und seine Alkohol Abhänigkeit
wäre mein Leben besser gewesen,
freier
und sicherer.

Aber das würde mich nun auch nicht weiter bringen,
inzwischen ward ich unter einer Brücke angekommen
ich stellte meine Sachen ab,
als mich plötzlich eine Faust mitten im Gesicht traf.

Es war ein fester Schlag,
einen normalen Jungen hatte das wohl von den Füßen gerissen,
aber nicht mich.

Blitz schnell drehte ich mich um
und verpasste dem Jungen ebenfalls eine.

Doch ehe er überhaupt darauf reagieren konnte,
war ich schon wieder wo ganz anderst
und ehe der Junge wusste was ihm geschah war er schon am Boden.

Ich war zu schnell für ihn,
viel zu schnell.

Geschockt sah er mich an.

"Go away!"

Fauchte ich ihn an,
rasch schnappt er sich seine Sachen und verschwand.

Ich würde die Schnittwunde an meiner Wange eigentlich kühlen,
aber das würde mich krank machen.

Ich stellt mein Zeug ab
und ging mit meiner Gitarre in die Stadt,
dort setzte ich mich unter eine Meerjungfrauen  Statue.

Dort begann ich zu spielen.

Unahnend das dieser Tag mein Leben für immer verändern würde...



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