Kapitel 1

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"Spätzchen, kommst du runter essen?" Rief mein Vater kaum über hörbar aus der Küche. Ich zog seufzend meine Kopfhörer aus meinen Ohren und schrie: "Ja, komme!" Darauf hin sprang ich aus meinem Bett und slenderte Richtung Tür. Mich durchfuhr ein kalter Schauer also beschloss ich, mich umzudrehen um mein Fenster zu schließen. Ich blickte noch kurz raus und versank in Gedanken als die Stimme meines Vaters mich wieder zurück in die Realität holte. Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg nach unten, wo mein Vater mit dem Essen bereits auf mich wartet.

Ich aß schnell da mir wieder kalt wurde und ich wieder in mein Bett wollte. "Wie war eigentlich die Uni Maus?" fragte mich meine Mutter. Ich grinste und dachte daran wie sich meine beste Freundin heute hingelegt hatte weil sie ausgerutscht war. "Ganz gut, ich hab eine 2 in Französisch geschrieben" grinste ich jetzt noch breiter, da ich wusste das somit meine fahrt nach Frankreich noch ein Stück näher rückte. "Wow" staunte mein Vater nicht schlecht. Auch meine Mutter grinste, nickte aber nur. Ihr konnte es ihr noch nie so richtig recht machen, ich war nie gut genug in ihren Augen. Dafür hatte ich eine bessere Beziehung zu meinem Vater. 

Als ich aufgegessen hatte, bedankte ich mich für das Essen und ging wieder hoch in mein Zimmer. Ich blieb in der Tür stehen, irgendwas stimmte hier nicht. Ich starrte erst mein Bett und dann die Badezimmer Tür an. Ich konnte nicht ausmachen was nicht stimmte. Ich tat es als Bauchgefühl ab und zog mich um. Ich suchte mein Handy und steckte mir meine Kopfhörer wieder in meine Ohren. Ich schrieb noch ein bisschen mit Freunden auf WhatsApp und schaute Videos bis ich irgendwann eingenickt bin. Als ich durch meine Musik wieder wach wurde war es 3:00 Uhr morgens. Ich staunte, atmete aber erleichtert aus als mir einfiel das es Wochenende war. Ich machte meine Musik aus, legte die Kopfhörer ab und versuchte wieder einzuschlafen. Nach erfolglosem hin und her welzen stand ich auf und ging an mein Fenster. Ich sah raus in die Dunkelheit, die mir nicht fremd war. Ich bin Abends gerne wach. Ich würde mich also wohl eher als eine Nachteule bezeichnen, denn da bin ich einfach am produktivsten. Meine Gedanken schweifen zu den Prüfungen die wir demnächst schreiben als mir auffällt dass sich dort unten draußen was bewegt. Ich schau genauer hin und sah eine Katze. Ich grinste, ich höre zu viele Creepypastas, sage ich mir selber und drehte mich um in Richtung meines Bettes.

Ich lag hier und starrte meine Decke an. Ich bekam auf einmal so eine Lust Creepypastas zu hören, als hätte ich mich nicht eben selber geschellt. Ich griff mir mein Handy und gab bei YouTube nur German Creepypasta ein. Ticci Toby, Eyeless Jack, Ben Drowned usw kannte ich alle schon. Ich suchte weiter und hielt irgendwann bei Jeff the Killer.

Sie war meine aller erste Creepypasta die ich gehört hatte und ich hab sie schon lange nicht mehr gehört. Der Nostalgie wegen machte ich sie an und hörte wie beim ersten mal gespannt zu. Nach 27 Minuten war diese fertig und ich dachte mir nur "man man man, sie fasziniert mich jedes mal aufs neue. Dabei kann man gar nicht einschlafen!".

Es war nun kurz vor 4 Uhr. Ich legte mein Handy wieder weg und machte wieder meine Augen zu. Ich lag auf der Seite. Hellwach. Ich konnte einfach nicht mehr einschlafen, ich war zu wach. Ich wartete ab bis ich einschlief aber im Gegenteil, auf einmal merkte ich nur etwas schweres auf mir. So fern das möglich war, da ich auf der Seite lag.

Ich blieb stumpf so liegen und ließ meine Augen geschlossen. "Geh einfach schlafen" sagte er. Er, derjenige der wohl irgendwie auf mir saß. Dieser Satz, ich kannte ihn, ich hatte ihn vorhin erst gehört gehabt. "Ich schlaf doch" sagte ich spöttisch "Zumindest versuche ich es aber du musstest dich ja auf mich setzen" In dem Moment drehte er meinen Körper so das ich auf dem Rücken lag, jedoch blickte ich weiter mit geschlossenen Augen nach rechts. Er nahm mein Kopf in eine Hand und drehte ihn zu sich. Ich merkte das er verwundert war und überlegen musste wie er nun weiter vorgehen würde. "Sieh mich an" sagte er monoton. Ich jedoch ließ meine Augen geschlossen, denn wenn er der war für den ich ihn hielt, wollte ich nicht ihn als letztes vor meinem Tot sehen. "Sieh mich an!" sagte er nun energischer. Ich seufzte, öffnete jedoch die Augen. Und was ich sah ließ mich hörbar einatmen. 

Ein Junge, wie erwartet, mit schwarzem Haar, kristallklaren und hellblauen Augen und einem grinsen. Nicht erwartet war, dass er keine abgebrannten Augenlider hatte, kein eingeschnittenes grinsen und auch keine weiße Haut. Es war Jeff the Killer kein zweifel, aber er sah ganz und gar nicht aus wie er eigentlich aussehen müsste. Er sah fast... menschlich aus. 

Ein Killer oder doch ein normaler Junge?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt