I disappear, you call me selfish, I understand but I can't help it.
I put my job over everything except my family and friends
But you'll be in between forever.
Ed Sheeran – Nina
Der Raum, der sich vor ihr erstreckte, war bestückt mit Regalen. Sie standen in Reihen und bewahrten unzählige Ständer auf, in denen kleine Reagenzgläser standen. Faith ging langsam durch die Reihen. Die meisten Reagenzgläser waren gefüllt mit einer blauen Flüssigkeit, doch es gab auch einige mit einem orangen Inhalt.
„Was ist das hier?" fragte Faith leise.
„Hier bewahren wir das Serum auf, das wir unter anderem in der zweiten Phase eurer Initiation benötigen."
Beim Klang seiner Stimme fuhr Faith zusammen und drehte sich um. Eric stand vor der verschlossenen Tür mit verschränkten Armen vor der Brust. Er hob fragend eine Augenbraue und sah ganz und gar nicht erfreut aus, Faith hier zu sehen.
„Was machst du hier? Du hast hier überhaupt nichts zu suchen."
„Ich", begann Faith, doch Eric war noch nicht fertig. „Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie viel Ärger du bekommen kannst, wenn das einer der Anführer erfährt? ... oh, warte mal", er grinste belustigt. „Ich glaube, das hat er schon erfahren."
„Eric, bitte, lass es mich erklären", flehte Faith. Eric kam auf sie zu, die Arme, nach wie vor, vor der Brust verschränkt.
„Na, da bin ich aber gespannt."
„Ich war völlig durcheinander und hab mich in den Gängen verlaufen", begann Faith und gestikulierte wild mit den Händen. „Ich wusste nicht, wo ich war und da hab ich Peters Stimme gehört." Sie sah ihn an. „Den wollte ich gerade echt nicht sehen und da hab ich die erstbeste Tür geöffnet und bin in dem Zimmer dahinter verschwunden." Sie hob die Schultern und machte eine hilflose Geste. „Und so bin ich hier gelandet."
Eric musterte sie. „Ich weiß nicht, ob ich dir das glauben soll."
„Eric, bitte. Woher hätte ich denn von diesem Raum wissen sollen?"
„Keine Ahnung, aber wenn man die richtigen Leute kennt, hat man seine Ohren und Augen überall."
„Scheint so, als sprichst du aus Erfahrung."
„Ich bin einer der Anführer. Es ist mein Job, alles über euch zu wissen", seine Stimme nahm den gewohnten autoritären Klang an und sein Blick wurde hart. Faith spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. ‚Alles über euch zu wissen', hatten die Anführer der Ferox das Recht, die Ergebnisse des Bestimmungstests einzusehen? Und wenn ja, in wie weit hatte Tori dieses verändert?
„Das Serum, das hier lagert, kann bei richtiger Anwendung großen Schaden anrichten. Daher würde ich gerne wissen, ob dich jemand angestiftet hat, diesen Raum ausfindig zu machen und etwas hieraus mitgehen zu lassen."
„Das ist doch lächerlich. Eric, ich schwöre dir, dass ich noch nie in diesem Bereich hier hinten war. Ich weiß noch nicht mal genau, wie ich hierher gekommen bin." Faith wich zurück, bis sie die Wand in ihrem Rücken spürte. Wie kam Eric nur auf so eine Behauptung? Was sie allerdings beruhigte, war die Tatsache, dass er anscheinend nichts von ihrem Testergebnis wusste. Sonst würde sie sich wahrscheinlich schon längst in Max' Büro befinden... oder schlimmeres.
Faith konnte nicht weiter zurück weichen und Eric blieb erst vor ihr stehen, als kaum noch ein Stück Papier zwischen die beiden passte. Ihr fiel die Szene in der Trainingshalle wieder ein. Eric schien es genau so zu ergehen, denn er richtete sich sofort auf und trat einen Schritt zurück. Ihren Blickkontakt unterbrach er jedoch nicht.
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Irgendwas, das bleibt (Divergent FF)
FantasyAls Faith den Ferox beitritt ahnt sie noch nicht, in was für Gefahren und Intrigen sie da hinein rutscht. Schon früh realisiert sie, dass Vertrauen etwas sehr Kostbares ist und dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Umgeben von Raufbolden lernt sie...