Kapitel 22 - Kollision

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Nothing more beautiful than the way

You used to breathe me into your lungs and soul.

Sometimes we have to say „I'm sorry, I can't stay"

Should've known better. Now I miss you like Sahara miss the rain.

Soluna Samay – SHOULD'VE KNOWN BETTER

Faith spürte einen brennenden Schmerz an ihrem linken Ohr. Als sie die Stelle mit einer Hand berührte, zuckte sie zusammen. Warmes Blut floss an ihrem Finger hinab, tropfte auf den Boden. Faith wollte Eric anschreien, ihn zur Rede stellen, irgendetwas sagen.

Da schlug etwas hinter ihr dumpf auf dem Boden auf. Sie drehte sich um. Ein Ferox lag, mit dem Gesicht nach unten, reglos auf dem Flur. Der Teppich unter ihm färbte sich blutrot. Er war tot. Eric hatte ihn erschossen. Er hatte ihr das Leben gerettet. Faith drehte sich wieder zu ihm um. Er hatte sich in zwischen in Bewegung gesetzt und kam nun vor ihr zum stehen.

„Unbestimmt... Ich hätte es eigentlich wissen müssen", grummelte er. Faith legte den Kopf schief.

„Immer für eine Überraschung gut, was?" sagte sie leise.

Eric sah sie lange an. Dann atmete er tief durch. „Verschwinde."

„Was?" überrascht hob Faith die Augenbraue.

„Du sollst von hier verschwinden." Erics Stimme nahm einen energischen Ton an. „Es werden bald noch mehr Ferox hier auftauchen. Drei weitere sind noch oben. Wenn dir etwas an deinem Leben liegt, dann steig in den nächsten Zug und mach, dass du aus der Stadt rauskommst."

Er sorgte sich um sie. Für einen Moment war Faith gerührt, trotz der Vorfälle, die sich zwischen ihnen ereignet hatten. Doch dann wurde ihr Blick ernst. Sie schüttelte den Kopf.

„Ich kann nicht, Eric. Die Altruan werden sterben, wenn ich nichts unternehme."

„Und was hast du dann vor? Es im Alleingang mit den anderen Ferox aufnehmen? Dann kannst du dir auch gleich die Kugel geben."

„Nein, aber ich kann den Altruan Zeit verschaffen." Sie sah zur Treppe. Eric folgte ihrem Blick und begriff.

„Du willst zur Schaltzentrale..."

Faith nickte. „Wenn ich zwei Züge über der Abzweigung kurz vor den Häusern der Altruan zum Zusammenstoß bringen kann, verschafft es ihnen genug Zeit."

Eric schien zu überlegen. Er warf Faith einen langen Blick zu. Dann nickte er und trat an Faith vorbei.

„Okay", sagte er.

„Okay?" wiederholte Faith. „Was meinst du mit ‚okay'?"

„Ich mach's." Eric nickte in Richtung Treppe. „Ich gehe zur Schaltzentrale und ändere den Weg der Züge."

Faith wollte etwas erwidern, doch Eric unterbrach sie. „Denk doch mal nach. Wen werden die Ferox da oben eher an sich vorbei lassen, hm? Eine Unbestimmte oder ihren Anführer? Außerdem kenne ich die Kombination für die Tür und weiß, wie man das System kontrollieren kann."

„Und wie das?"

„Ich war bei den Ken... bevor ich zu den Ferox kam", erklärte Eric. „In den ersten Jahren lernt man so einiges." Er trat auf Faith zu und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Bitte, Faith. Verschwinde von hier. Vergeude nicht dein Leben für eine Sache, die es nicht wert ist."

Irgendwas, das bleibt  (Divergent FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt