Sing it to me and I'll leave this life behind me.
Say it if it's worth saving me.
Heaven's gates won't open up for me
With these broken wings I'm fallin' and all I see is you
These city walls ain't got no love for me
Nickelback – SAVIN' ME
Faith erwachte von einem dumpfen Schmerz. Geistesgegenwärtig fasste sie mit einer Hand an ihren Hals und zuckte zusammen. Es hatte sich eine kleine Beule gebildet. Genau dort, wo ein paar Stunden zuvor ein Ferox ihr eine komische goldene Flüssigkeit gespritzt hatte. Max hatte irgendetwas gesagt von wegen „Willkommensgeschenk" und „Transmitter" und „Teil der Ferox". Doch Faith war von Anfang an misstrauisch gewesen.
Das Pochen ließ langsam nach. Faith seufzte und wollte sich wieder in ihr Bett legen, als sie Geräusche auf dem Flur wahrnahm. Es klang nach Schritten. Nach sehr vielen Schritten. Faith warf einen Blick auf die Uhr. Kurz vor Mitternacht. Wer war denn dann noch unterwegs? Rasch verließ sie das Bett und ging hinüber zur Tür. Durch einen kleinen Spalt lugte sie nach draußen.
„Was zur Hölle..." murmelte sie und starrte fassungslos nach draußen. Aus jeder Wohnung trat ein Ferox. In kompletter Kämpfermontur und mit starrem Blick reihte er sich zu den anderen. Im Gleichschritt gingen sie den Flur hinunter.
Einem inneren Drang folgend, tat Faith es ihnen gleich. Eilig schlüpfte sie in ihre schwarze Jeans, zog sich ein TShirt über den Kopf und nahm ihre Jacke mit. Draußen reihte sie sich neben einer Ferox ein, die sich als Christina entpuppte.
„Hey, Chris", flüsterte sie. „Weißt du, was hier los ist?" Doch Christina gab keine Antwort. Faith stupste sie vorsichtig an, doch es kam immer noch keine Reaktion von ihrer Freundin. Faith sah sich um. Alle Ferox starrten gerade aus, niemand sprach miteinander. Es musste was mit der Injektion von gestern Abend zu tun haben. Aber warum war sie dann nicht davon betroffen?
Weil du unbestimmt bist. Dich können sie nicht kontrollieren... Faith wurde schlagartig klar, dass sie sich sofort anpassen musste. Wenn auffiel, dass sie nicht unter der Kontrolle dieser seltsamen Flüssigkeit stand... sie hätte nicht die geringste Chance. Also versuchte Faith, sich dem Trott anzupassen. Sie hielt den Blick starr gerade aus und ging im gleichen Takt, wie die anderen. Sie brauchte mehrere Versuche, doch als sie in die Grube gelangten, hatte sie den Dreh raus.
Max erwartete sie bereits. Er breitete seine Arme aus, als ob er sie willkommen heißen würde.
„Meine tapferen und mutigen Ferox", begann er. „Ihr habt euch als würdig erwiesen, Teil der neuen Welt zu sein, Die Jeanine für uns bereithält."
Faith konnte Max' Gerede kaum zuhören. Was faselte er da? Was für eine neue Welt? Und was hatte das mit Jeanine zu tun? Dann fiel ihr Blick auf Eric. Er stand neben Max, die Arme hinter dem Oberkörper verschränkt. Sein Blick war kalt. Dominant. Faith fühlte sich an ihren ersten Tag zurückversetzt. Wie viel hatte sich seit dem verändert...
„Heute ist der Tag, auf den wir so lange hingearbeitet haben. Ihr habt eure Aufgabe erhalten. Geht und sorgt dafür, dass wieder Gerechtigkeit in unserem System herrscht." Er ließ seinen Blick durch die Reihen schweifen. Rasch senkte Faith die Lider und hielt die Augen starr nach vorne gerichtet. Sie hoffte, dass Max nichts bemerkt hatte. Doch dieser war viel zu sehr in seine Rede vertieft.
„Geht und tötet die Altruan!"
Ein Ruck ging durch die Reihen und die ersten Ferox drehten sich um und setzten sich in Bewegung. Kurz bevor sie die Grube verließen, wurden sie mit Waffen ausgerüstet. Faith stockte der Atem. Sie glaubte, ihre Beine nicht mehr spüren zu können. Unfähig sich zu bewegen, stand sie da. Während immer mehr Ferox sich in Bewegung setzten. Es war noch eine Reihe vor ihr. Dann ging auch diese los. Nun war Faith an der Reihe. Doch sie konnte nicht. Ihr Körper gehorchte nicht.
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Irgendwas, das bleibt (Divergent FF)
FantasíaAls Faith den Ferox beitritt ahnt sie noch nicht, in was für Gefahren und Intrigen sie da hinein rutscht. Schon früh realisiert sie, dass Vertrauen etwas sehr Kostbares ist und dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Umgeben von Raufbolden lernt sie...