Kapitel 8

1.3K 99 3
                                    

Akaschiels POV

Verwirrt und ängstlich blieb der kleine Engel allein zurück. Was war denn das jetzt gewesen? Weshalb hatte der Teufel ihn plötzlich von sich gestoßen?

...Nein, warum hatte er ihn in erster Linie überhaupt in den Arm genommen?! Ängstlich kauerte er sich auf dem Sofa zusammen.

Eigentlich wäre er dem Teufel jetzt gern nachgelaufen, doch nach diesem gruseligen Blick traute er sich nicht vom Fleck. Wohin war der Teufel nur so plötzlich verschwunden?

Vorher hatte er gesagt, dass es keinen Weg mehr für ihn gab, zurück in den Himmel zu kommen. Hatte er ihn womöglich nur trösten wollen, als er ihn in den Arm nahm?

Plötzlich lies ein Geräusch hinter ihm seine Gedanken verstummen, er setzte sich schnell auf und drehte sich um. Durch eine schmale Tür, die er vorher nicht einmal bemerkt hatte, trat eine große schlanke Frau.

Oder besser gesagt, eine Dämonin! Unsicher was mit ihm geschehen würde, wenn sie ihn entdeckte, duckte er sich hinter die Lehne, konnte jedoch nicht wiederstehen, sie weiterhin zu mustern.

Immerhin war es der erste richtige Dämon, den er zu gesicht bekam. Diese Dämonin hatte zwei lange gekrümmte Hörner auf dem Kopf und einen dicken langen Schwanz, der an den einer Eidechse erinnern könnte.

Sie war keineswegs abstoßend, eher im Gegenteil. Und sie kam geradewegs auf ihn zu.

"Wen haben wir denn da?" fragte sie neugierig in einem Tonfall, der sich wie das Schnurren einer Katze anhörte.

Elegant umrundete sie das Sofa und blieb direkt vor ihm stehen.

"Weißt du denn nicht, dass du hier nicht herein darfst?"

Ein wenig eingeschüchtert zog er den Kopf ein.

"Der Teufel hat gesagt, ich soll herkommen..."

Anscheinend überrascht von seinen Worten hoben sich ihre Augenbrauen.

"Tatsächlich? Aber Luzifer ist nicht hier."

Vorsichtig rutschte er ein Stück von ihr weg.

"Er ist weggegangen."

Amüsiert lachte sie auf und beugte sich über ihn.

"Ich weiß. Er ist ja auch gerade eben erst zum Saal gegangen."

Einen Augenblick haderte er mit sich, ob es klug war, auf die Worte einer Dämonin einzugehen, doch seine Neugierde siegte.

"Wenn du weißt, dass er nicht hier ist, wieso bist du dann hergekommen?"

Anerkennend schnalzte sie mit der Zunge und richtete sich wieder auf.

"Alle Achtung, Kleiner. Du hast ja richtig Mumm."

Mit einem verschlagenen Lächeln drehte sie eine seiner Haarsträhnen um ihren Finger.

"Gerüchte. Ich wollte Luzifers neues, kleines Spielzeug kennenlernen."

Spielzeug? War das der Grund dafür, dass der Teufel ihn gerettet hatte? Als Spielzeug?! Bittere Tränen sammelten sich in seinen Augen, doch er schluckte sie hinunter.

"Wo ist dieser Saal?"

Überrascht machte die Dämonin einen Schritt zurück.

"Der 'empfangs' Saal?"

Entschlossen nickte er.

"...Komm mit."

Ohne auf ihn zu warten ging sie auf die Tür zu und er beeilte sich, ihr nachzulaufen.

Des Teufels Engel (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt