Kapitel 14

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Für alle die nicht mehr so ganz durchblicken, dachte ich erklär ich mal kurz was: Demian und Damiel sind die gleiche Person, allerdings hat Damien nachdem er in die Höllen gekommen ist, seinen Namen geändert, weil er ihm zu 'engelhaft' erschien. Deshalb wird er von Luzifer Demian und von Akashiel Damiel genannt ;)

Akashiels POV

"Damiel?"

Akashiel konnte nicht fassen, wer dort vor ihm stand. Man hatte ihm doch erzählt, dass Damiel keine Lust mehr gehabt hatte ihn zu untterichten und in einen anderen Teil des Himmels gegangen ist! Wieso war er dann jetzt in der Hölle?

"A-Aber ich dachte... Ich meine..."

Noch bevor er auch nur einen sinnvollen Satz bilden konnte, hatte sein alter Lehrer sich in bewegung gesetzt und schloss ihn jetzt fest in seine Arme.

"Wer hätte gedacht, dass wir und nochmal wieder sehen könnten!" rief er aus und klang dabei mehr als nur erfreut, was Akashiel jedoch nur noch mehr verwirrte.

Dennoch konnte er sich nicht davon abhalten, seinen alten Lehrmeister und zuweil auch einzigen Freund im Himmel ebenfalls in die Arme zu schließen.

"Ich dachte du wolltest mich nicht mehr sehen."

sagte der kleine Engel schließlich mit schwacher Stimme, was den anderen Mann dazu brachte ihn jetzt doch eine Armes länge von ihm fort zuschieben. Auf seinem Gesicht spiegelte sich blanke Empörung.

"Ich habe ja gewusst, dass sie dir irgendeine Lüge auftischen würden, aber du kannst doch nicht ernsthaft geglaubt haben, ich wäre gegangen, weil ich dich nicht mehr sehen wollte!"

Kurz zögerte der junge Engel, dann schüttelte er den Kopf. Er hatte nie wirklich glauben wollen, dass sein Freund ihn derart im Stich gelassen hatte, dennoch hatte er natürlich nie etwas anderes behauptet.

Das ein Erzengel ihn angelogen hatte war schließlich unmöglich, oder?

So allmählich wunderte den kleinen Engel überhaupt nichts mehr! Zu viele Dinge gingen vor, von denen er nichts wusste. Erleichterung erschien jetzt auf dem Gesicht des Älteren und er drückte Akashiel erneut fest an sich.

"Ich wollte dich damals mit mir nehmen, dich in Sicherheit wissen, aber ich konnte es einfach nicht, Akashiel! Es tut mir so leid, dass du so denken musstest."

Heiße Tränen stiegen in den Augen des jungen Engels empor und er konnte nicht gegen sie ankämpfen. Er wollte es vielleicht nicht einmal. Ungehemmt weinte er an der Brust des Mannes und es war das Erste nach so langer Zeit, dass sich absolut und unumstüößlich richtig anfühlte.

Es tat unglaublich gut, nach all den Dingen jemanden zu haben, an dessen Brust er sich ausweinen konnte, während er wusste, dass dieser Jemand ihn nicht im Stich lassen würde, was auch immer geschah.

Und dessen war er sich sicher.

Nicht eine Sekunde wäre es ihm eingefallen, Damiel könnte ihn anlügen. Er vertraute dem anderen Mann bedingungslos, auch nachdem er ihn ohne ein Wort verlassen hatte.

Wenn Damiel sagte, er hatte ihn nicht mit sich nehmen können, dann hatte er es nicht gekonnt.

Demians POV

Still lies er zu, dass der kleine Engel sich an seiner Brust ausweinte. Damien wusste wie sehr Akashiel es geschmerzt haben musste, dass er ihn einfach so allein gelassen hatte. Doch während er Akashiel vorsichtig zum Sofa führte und sich dort mit ihm nieder lies, machte er sich ganz andere Gedanken.

Denn so glücklilch er auch war Akashiel wieder zu sehen, so sehr verstörten ihn die Umstände ihres Treffens. Was konnte Gottes behütetster Engel in der Hölle verloren haben?

Gewiss war Akashiel nicht geflohen, so etwas würde er niemals tun. Doch noch viel weniger war es Gott gewesen, der ihn hierher verbannt hatte. Hatte Luzifer etwa am Ende von dem kleinen Engel erfahren und ihn eigenmächtig hierher entführt?

Das würde erklären, weshalb er auf ihn aufpassen sollte.

Er hatte gedacht er müsse den Engel vor anderen Dämonen schützen, doch vielleicht wollte Luzifer lediglich sicher gehen, dass der Engel nicht von allein versuchte wieder zurück zu kommen. Ein wiederum anderer Gedanke formte sich in seinem Kopf.

Was hatte Luzifer seinem Akashiel angetan?!

Der Teufel war nicht gerade durch Sanftmut bekannt geworden. Bei diesem Gedanken spannte sich sein gesammter Körper an und er biss die Zähne so heftig zusammen, dass sein gesammter Kiefer zu schmerzen begann.

Nicht gewillt Akashiel mit der Frage zu belasten, was geschehen war, jedoch in der Absicht später eben dieses mit Luzifer zu tun. Und mochte er noch so sehr der Teufel sein, wenn er Akashiel auch nur ein Haar gekrümmt hatte, würde er es bereuen.

Zum Henker mit ihrer Kameradschaft!

Als er spürte, wie die Tränen an seinem Hemd langsam verebbten und der kleine Körper aufhörte zu beben, löste er sich kurz von Akashiel. Diesem schien das gar nicht zu gefallen und er rollte sich sofort auf dem Sofa zusammen.

Es war eine schmerzhafte Sicht, so etwas miterleben zu müssen, dennoch stand Demian auf und holte schnell ein Glas Wasser, bevor er sich wieder neben Akashiel nieder lies.

"Hier" sagte er mit möglichst sanfter Stimme auch wenn er innerlich noch immer vor Wut auf Luzifer brodelte.

Ohne aufzusehen nahm sein kleiner Engel das Glas entgegen und stellte es auf den Tisch nachdem er es in einem Zug geleert hatte. Schon wollte der kleine Engel sich wieder einrollen, als Demian ihn schnell zu sich heran zog und Akashiels Kopf vorsichtig in seinem Schoß bettete.

Was bei diesem jedoch nur einen erneuten wenanfall auslöste und so strich Demian ihm beruhigend übers Haar, bis der Engel schließlich erschöpft einschlief.

Luzifers POV

Mit der wenn auch ein wenig beängstigenden neuen Erkenntnis, dass er den kleinen Engel liebte, machte Luzifer sich auf den Weg zu seinem Wohnzimmer. Er konnte nur hoffen, dass Demian auch anständig auf seinen Engel aufgepasst hatte, sonst würde er dem Gefallenen den Hals umdrehen, Kameradschaft hin oder her.

Ohne Umschweife stieß er die Tür auf und traf auf ein Bild, dass er niemals für möglich gehalten hätte. Noch bevor er sich wieder erholt hatte, fügte seine in letzter Zeit immer ironischer werdende Seite dem Bild dass sich ihm darbot den passenden Kommentar hinzu.

Und ob Demian sich gut um seinen kleinen Engel gekümmert hatte, für seinen Geschmack sogar schon wesentlich zu gut!

Vor ihm saß Demian auf dem Sofa, und der Kleine Engel hatte sich seelenruhig auf dessen Schoß zusammengerollt. Offenbar kompfortabel genug um einzuschlafen.

Ein unbekannter und doch um so vieles intensieverer Schmerz als alles was er je gespührt hatte, stach in seine Brust, doch gleichzeitig regte sich eine unbändige Wut in ihm.

"Nimm die Pfoten von meinem Engel!"

Des Teufels Engel (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt