Luzifers POV
Die Hände des Teufels waren bedeckt mit Blut und sogar auf sein Gesicht hatten die lästigen Tropfen es geschafft.
"Der Nächste!"
Einer seiner Dämonen brachte einen weiteren Menschen durch das große Tor an der Wand herein und reichte ihm die diesbezügliche Liste der Sünden.
Vergleichsmäßig fand er nichts besonders Schlimmes im Leben dieses Mannes, er hatte niemals irgendetwas schlimmeres getan als zu jeder Gelegenheit zu Lügen.
Doch es war nicht seine Aufgabe, die Strafe festzulegen.
Er frührte diese nur aus, denn selbst hier in der Hölle, hatte Gott immer noch das Sagen was dieses Menschenpack anbelangte. So hätte er diesen Mann beispielweise mit ein paar Peitschenhieben davon kommen lassen, doch sah Gott eine andere Bestrafung vor.
Langsam, damit der Mann sehen konnte, was auf ihn zukam, hob er das Messer an und schnitt dem Mann die Zunge heraus. Noch mehr Blut. Er bekam diesen Job wirklich langsam über, aber heute war es genau das Richtige.
Vielleicht konnte er das Gesicht des Engels ja so aus seinen Gedanken verbannen und wenn er diese Leute hier zu Höllenqualen verdammen konnte, dann konnte er auch seine Spielchen mit dem Engel treiben, oder nicht?
Zumindest versuchte er sich das einzureden, denn wann immer sich das Gesicht des kleinen Engels in seine Gedanjen schlich, tat es ihm sofort leid, dass er ihn einfach dort ohne ein Wort zurückgelassen hatte.
Was er jetzt wohl tat? Saß er noch immer auf dem Sofa in seinem Zimmer und wartete womöglich sogar auf seine Rückkehr? Ein unwilliges Knurren entwich ihm.
Der kleine Engel wartete also auf ihn?!
Unrealistischer konnte er ja gar nicht mehr werden. Was war nur los mit ihm? Er war doch sonst nicht so unsinnig! Mit aller Kraft versuchte er Gedanklich bei seinem Job zu bleiben, doch das erwies sich als zunehmend schwieriger.
Je länger er hier stand, desto mehr sehnte er sich nach dem Engel... Und desto schlechtere Laune bekam er, bis sogar seine Dämonen vor ihm zurück schreckten, die normalerweise an allerlei Grausamkeiten gewöhnt waren.
Er kümmerte sich gerade um den achtundsiebtzigsten Kandidaten, als ihn eine Bewegung im östlichen Türrahmen stutzig machte. Aus der Richtung seiner Privat Gemächer sollte eigentlich niemand außer ihm selbst kommen.
Doch als er begriff, um wen es sich dabei zwangsläufig handeln musste war es schon zu spät und er hatte sich bereits blutbedeckt wie er war zu dem kleinen Engel umgedreht.
Fassungslos blickte dieser mit vor Grauen weit geöffneten Augen zu ihm hin. Einen Augenblick war er ebenso wenig in der Lage sich zu bewegen, doch dann regestrierte er die Dämonin, die neben dem kleinen Engel stand und sich bei dessen Anblick anscheinend köstlich amüsierte.
Oder besser amüsiert hatte, denn sobald er seine Aufmerksamkeit einen Augenblick auf sie gerichtet hatte, lief auch ihr ein Schauer über den Rücken, während er sie mit einem Blick bedachte, der den sicherern Tod bedeutet hätte, wäre er nicht in diesem Moment mit etwas wesentlich wichtigerem beschäftigt.
Seine Waffe fiel mit einem Poltern zu Boden und er stürmte geradezu auf den kleinen zitternden Engel zu, was sich als keine gute Idee heraus stellte. Denn sobald er die Hand nach ihm ausstreckte, löste sich dessen Starre und er stolperte heftig zurück.
Der entsetzte Blick des Engels wanderte von seinen Blut verschmierten Händen jetzt zu seinem Gesicht empor, in dem zweifelsohne nicht weniger Blut anzufinden war.
Und in diesem Moment lies dieser zu tiefst verängstigte Blick etwas in ihm zuschnappen. Mit einem tiefen Grollen packte er den kleinen Engel grob am Arm und zog ihn zu sich her.
Dieser war so vollkommen erschüttert, dass er sich nicht einmal wehrte, als er ihn hinter sich her zu seinen Gemächern zerrte. Der Teufel spürte denselben entsetzten Blick noch immer in seinem Rücken und wagte nicht sich umzudrehen, bevor er in seinem Schlafgemach angelangt war.
Dort wirbelte er herum und stieß den Engel unsanft aufs Bett. Dieser hatte noch immer nicht begriffen was jetzt unweigerlich mit ihm geschehen würde, was die Wut des Teufels jedoch nur noch weiter anstachelte.
Als er dem Engel jetzt das Hemd vom Leib riss, beschmierte er dessen fahle Haut mit dem Blut der Menschen, die heute schon so viel Schmerz durch ihn erfahren hatten, und der Engel zuckte schlißlich vor seiner Berührung zurück und begann endlich sich zu wehren.
Mit fest geschlossenen Augen zerrte er an der Hand, die ihn gefangen hielt, was den Teufel jedoch nicht im geringsten bewegen konnte. Mit seinen rauen Händen umschloss er das Gesicht des Engels und bahnte sich mit dem Daumen zugang zwischen seinen weichen Lippen.
"Uhhn."
Der kleine Engel bäumte sich protestierend auf und drehte sich auf die Seite, ganz so als müsse er sich obgleich des Blutgeschmackes übergeben, doch dazu lies der Teufel ihm keine Zeit.
So griff er jetzt nach seinem Flügel und zerrte ihn in eine sitzende Position, in der sein Rücken an der Brust des Teufels lag und er dennoch gezwungen war, ihn anzusehen.
Ungehemmt rannen Tränen aus seinen blauen Augen herab und vermischten sich mit dem Blut der Menschen, mit dem seine Haut befleckt war.
Durch diese Tränen noch weiter gereizt langte der Teufel jetzt grob nach vorn und umschloss sein Glied. Erschrocken wimmerte der kleine Engel.
"Luzi... Ahhh!"
Der Teufel lies seinen Flügel los, doch er gab ihm keine Gelegenheit zu Atem zu kommen, während seine andere Hand sich langsam auf den Weg nach hinten machten, einen Augenblick sein Steißbei auf und ab strich, nur um im nächsten Moment mit einem Finger in ihn einzudringen.
Verängstigt, doch von diesem Gefühl, dass er nie zuvor verspürt hatte, ebenso erregt, wand der kleine Engel sich unter dem groben doch nach wie vor geschickten Griff des Teufels.
Erst als der Teufel die nasse Flüssigkeit spürte, die sich in seine Hand ergoss, lies er schließlich ab von dem kleinen Engel, welcher erschöpft nach vorn fiel und zitternd vor dem Teufel liegen blieb.
Nachdem er in seinem Verlangen befriedigt worden war, den kleinen Engel zu berühren, drang nun auch allmählich das Bild zu ihm durch, das der Engel in diesem Moment bot.
Vollkommen nackt und überall mit Blut befleckt lag der kleine Engel zu seine Füßen. Selbst auf das reine weiß seiner Flügel und in die goldigen Locken seines Haares hatte er das Menschenblut geschmiert.
Es war ein zutiefst beunruhigendes Bild, wie der kleine Engel so blutverschmiert und ohne Bewusstsein vor ihm lag und einen Augenblick kam es dem Teufel so vor, als würde er ein Bild aus einer schrecklichen Zukunft vor sich sehen.
Schnell schüttelte er den Gedanken ab und zog den erschlafften Körper des Engels ungemein sanfter als zuvor in seine Arme.
Vielleicht hätte er aufstehen und einen Lappen holen gehen, oder den kleinen Engel einfach in eine Wanne stecken sollen, um ihn von all dem Blut rein zu waschen, doch in diesem Moment konnte der Teufel nichts anderes tun, als ihn einfach nur in seinen Armen zu halten.
Ihn zu halten und seine Taten zu bereuen.
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Des Teufels Engel (BoyxBoy)
RomanceAls der junge Engel Akashiel durch einen unglücklichen Zufall in die Hölle fällt, hat er schreckliche Angst. Und das nicht zu unrecht! Wie will der junge Engel unter all den Dämonen überleben? Doch entgegen aller Vermutungen ist es ausgerechnet der...