-Bitte nicht.-

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Ich hole gerade mein Laptop aus der dazugehörigen Tasche und schalte ihn ein. Während mein MacBook hochfährt hole ich zwei riesige Reisetaschen aus meinem Kleiderschrank und stelle sie neben mein Bett. Nachdem mein Laptop dann auch mal fertig ist buche ich direkt Flüge nach L.A. und von dort aus Nach Auckland.

Nachdem ich die ersten Sachen noch immer unter Tränen eingepackt habe klingelt es. Rewi. Ohne einen Gedanken zu verschwenden öffne ich die Tür und einige Augenblicke später steht Rewi vor mir.
Aber nicht alleine.
Oh nein.
Mit Felix.

Na super.

R: "Sorry Bella, aber er war gerade bei mir und hats mir schon erzählt. Aber bitte. Bitte geh' nicht. Wenn nicht für Felix dann für mich. Du bist meine beste Freundin. Wie soll ich bitte ohne dich klarkommen. Ich weiss der Spasti neben mir hat scheiße gebaut. Große Scheiße. Und ich bin mir sicher er hat was falsch verstanden. Bitte bleib. Zu Mindest etwas länger."

Ich schüttel den Kopf schwach. Werde jedoch immer stärker.

B: "Nein. Ich habe meine Tickets gebucht. Ich werde morgen Abend fliegen. Bitte versteh' das Rewi. Die Person die ich liebe, der ich mein Herz gegeben habe, hat es in die Ecke geworfen und darauf rumgetrampelt. Als ob es der letzte Dreck auf Erden wäre. Ich wollte hier studieren. Ich wollte mich hier fortbilden. Ich habe Dinge vernachlässigt die ich nie vernachlässigen würde nur um mit dieser Person mehr Zeit zu verbringen. Es reicht mir. Ich will weg. Weit weg. Felix. Du bist diese Person. Geh bitte. Ich will dich nicht mehr sehen."
F:"Bella es tut mir Leid! Bitte bleib da! So war das nicht gemeint. Man- ich-... Ach ich weiss auch nicht. Bitte gib mir Zeit es dir zu erklären. Bitte! Ich-"
B:"Geh."
F:"Bella, bitte!"
B:"Geh bitte."
R:"Felix geh besser. Sie braucht ihre Zeit."
Felix nickt schwach und geht mit Tränen durch die Tür.
Ich kann ihn so nicht sehen, aber ich will stark bleiben.
ER hat über WHATSAPP Schluss gemacht.
ER hat mich angemault, ohne dass ich wirklich wusste warum.

Ich merke erst wie viele Tränen mir die Wange herunter laufen als Rewi mir diese weg streicht. Sofort drücke ich mich an ihn und heule gefühlte Stunden weiter.
Als ob die Tränen endlos wären.
Als ob das Leiden kein Ende hat.
Als ob die eigene Welt zusammenbricht.
Als ob es kein Ende gäbe.

Gar keins.

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Nach 2 Stunden Geheule löse ich mich von meinem besten Freund und ziehe ihn mit in mein Schlafzimmer.
"Hilfst du mir meine Sachen zu packen?" Meine Stimme ist brüchig. Dem Abgrund nahe. Doch sie kämpft.
"Ja..."

Wir packten die ganze Nacht. Zwischendurch konnte ich Felix sogar vergessen. Für einige Momente. Dann war wieder da.
Sein perfekter Körper.
Seine süße Lache.
Seine wunderschönen Grübchen.
Seine Teddy-Augen.
Seine Wärme.
Seine Nähe.
Seine Küsse.

Alles. Alles an ihm. All seine Perfektion.

Die Sonnenstrahlen wecken mich. Ich liege auf dem Boden. Rewi neben mir. Ich strecke mich und schaue mich um. Meine Reisetaschen sind gepackt.
Wie spät? 10:38.
Okay passt. Rewi bringt mich nach Amsterdam. Wir sollte in etwa zwei Stunden los.

Nachdem wir uns fertig gemacht haben düsen wir geradewegs nach Amsterdam. Ich bin Rewi echt dankbar. Auch wenn er nicht möchte, dass ich gehe, bringt er mich zum Flughafen, weil es das ist, was ich will.
Diese Freundschaft, ist momentan das wichtigste für mich. Ich habe nicht mehr sonderlich viel Kontakt zu meinen Eltern. Eigenlich gar keinen. Sie haben inzwischen mein altes Zimmer als Gästezimmer umgeräumt und mit haufenweise Geld überwiesen. Tolle Fürsorge was? Man möge die Ironie bedenken.

Am Flughafen angelangt steigen wir aus und laufen in das riesige Gebäude, welches sich vor uns erstreckt. Wir laufen die Gänge entlang bis zu meinem Gate. Dort verabschieden wir uns. Mit Tränen. Ja. Sogar Rewi.
"Bitte geh nicht. Bitte Bella."
"Tut mit Leid Rewi. Aber ich kann nicht. Ich brauche meine Zeit. Alleine. Weit weg von all dem Stress. Es tut mir Leid."
"Das brauch dir nicht Leid tuen. Aber bitte. Bitte komm' wieder."
"Versprochen."

Und damit ging ich. Auf eine Reise. Eine Reise für meine Ruhe.

Nach dem ewigen Flug nach L.A. bin ich dann auch endlich mal angelangt. Mit meinen Reisetaschen laufe ich die Gänge geradewegs nach draußen. Dort nehme ich mir ein Taxi und lasse mich zum Hotel bringen. Es ist unfassbar schön. Seht modern und edel eingerichtet. Am Eingang wird mir mein Gepäck abgenommen und ich laufe zur Rezeption. Die Rezeptionistin empfängt mich freundlich und zeigt mir auf einer Karte mein Zimmer. Dort angelangt schmeiße ich mich auf mein Bett und schlafe.
Boah ist das geil. Einfach schlafen.

-Danke.-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt