Manchmal muss man sich opfern

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Kapitel 28

In der Zelle gab es nur schlechten Empfang, aber besser als gar keiner. Schnell tippte er die drei Wörter auf der Tastatur und schickte sie ab „Wir sind drinnen." Er erwarte keine Antwort und steckte das Handy sofort wieder weg. War es wirklich so eine gute Idee Clary alleine in Sebastians Nähe gehen zu lassen? Eher weniger, aber er war eher eine Last als eine Hilfe. Sebastian würde ihn als Druckmittel nehmen und bekommen was er wollte, ohne großen Aufwand. Vom Weiten hörte er die schweren Schritte von Dämonen, die mussten aber auch immer die Drecksarbeit für ihn übernehmen, oder? Er bezweifelte, dass sie ihn umbringen sollten, sonst hätte Sebastian nichts mehr in der Hand und so wie er ihn kannte wollte er es selbst vollbringen. Mit gezückter Klinge stellte Jace sich kampfbereit mit einem Grinsen vor die sich öffnende Tür. Nur zwei Dämonen? Sebastian wurde auch immer sparsamer mit ihnen. Die Dämonen liefen direkt auf ihn zu und da stieß er dem ersten auch schon die Klinge in den Hals, doch es interessierte ihn nicht einmal, er holte mit seinen Skeletartigen Händen nach Jace aus, der sich gerade noch in letzter Sekunde bücken konnte. Jetzt wusste er warum es nur zwei waren, Sebastian hatte sie stärker gemacht. Wenn der Erste erst einmal Tod war wusste er wie er sie töten konnte. Es waren schnelle Dämonen die mit einer nicht realen Kraft nach ihm ausholten. Immer wieder rammte er seine Klinge in ihre hässlichen Körper und musste schlimme Schläge einstecken. Dann kam ihm eine bessere Idee und er schlug dem einem den Kopf ab und rutschte unter ihm durch, direkt auf die Tür zu. Beim überqueren der Schwele hatte er seine Stele schon in der Hand und seine gezeichnete Rune verschloss sie mit samt der Dämonen. Sicherlich hätte er sie umbringen können, aber so viel Zeit hatten sie momentan einfach nicht. So lautlos wie es nur ein Schattenjäger konnte rannte er durch den Tunnel, bis er einen Lichtstrahl sah, der durch einen winzigen Schlitz an einer dicken Tür kam. Da musste Clary wohl hochgegangen sein. Sollte er ihr folgen, oder den anderen helfen? Was ist wenn sie seine Hilfe braucht, vielleicht war er doch keine Last? Er schob seine ganzen Gedanken nach hinten und folgte einfach seinem Gefühl. Im ganzem Gebäude wimmelte es nur so von Dämonen, unentdeckt zu bleiben war fast unmöglich. In diesem Moment wünschte er sich das Alec hier wäre, er könnte ihm Rückendeckung geben und wüsste genau wo er nach ihr suchen müsste. Jetzt musste er aber alleine zurechtkommen und so abgelenkt von seinen Gedanken, bemerkte er den kleinen Blumentopf vor seinen Füßen zu spät und stieß dagegen. Na super, es gab nicht erniedrigendres als wegen eines Blumentopfs entdeckt zu werden. Es war aber schon zu spät und der Dämon, der an einem großen Tor stand kam mit seinen spitzen Zähnen auf ihn zu. Jace lief ihm sofort entgegen und stieß die Klinge in den ekeligen Magen des Geschöpfes, auch dieser Dämon ließ sich davon nicht aufhalten und schlug Jace mit seinen Armen hart zu Boden. Er drehte sich sofort zu Seite und die Fängen des Dämon erwischten ihn um Millimeter nicht. Er drehte sich so schnell um, dass er auf den Rücken des Dämons sprang und seine Klinge erneut herabfahren ließ. Diesmal durchbohrte sie genau die Stelle an dem das Herz hätte sein müssen, doch auch das machte dieser Missgeburt nichts aus und sie schleuderte Jace vom Rücken, genau gegen das große Tor, das durch Jaces Gewicht nachgab und aufsprang.

Clary

„Meine liebe Clary, ich wusste dass du kommen würdest. Hast du ihn nicht gefunden? Wie schade." Die Wut nahm ihren ganzen Körper ein, wie konnte er nur so grinsen, dass ihr fast der ganze Mageninhalt hoch kam. „Was hast du mit ihm gemacht?" Um der Frage noch mehr Druck zu verleihen ging sie immer näher auf ihn zu. „Nur mit der Ruhe Süße. Ihm geht es gut, nur wie lange noch?" Sie hoffte inständig, dass Jace sich schon aus der Zelle heraus gerettet hatte, sonst hätte Sebastian wirklich ein Druckmittel. „Das wagst du nicht." Sie wusste, dass er es wagen würde, aber sie musste Zeit gewinnen und was besseres war ihr einfach nicht eingefallen. „Du kennst mich doch." Er hob eine Augenbraue und Clary lief immer weiter auf ihn zu, die Hand fast um die Stele geschlossen. Doch er war umzingelt von Dämonen, die ihm aufs Wort gehorchten. Als sie nur noch ein paar Meter von ihm entfernt war stellten sie sich ihr in den Weg, aber das war Clary in ihrem Zustand egal. Sie zog einen Dolch und stach einem nach dem anderen ab, bevor sie sich überhaupt wehren konnten. „War das wirklich nötig Clary?" Sebastian, sah gespielt empört auf die verblassenden Leichen vor ihren Füßen. „Sag mir endlich wo er ist!" Er würde es ihr nicht sagen, sie wusste es genau und sein Grinsen bestätigte ihre Annahme. „In diesem Raum ist er auf jeden Fall nicht und ich würde sagen, dass du dich jetzt mal etwas respektvoller benimmst, wenn du ihn retten willst." Er wollte Respekt, den würde er von ihr niemals bekommen. Sie wusste wie gut er bluffen konnte und was wäre wenn er Jace doch hätte, wenn er es nicht rechtzeitig heraus geschafft hätte. Wie konnte sie sich nur auf diesen bescheuerten Plan einlassen. Ach so, sie wurde gezwungen. „Träumst du schon von seinem Tod?" Am liebsten hätte sie ihm das Grinsen aus dem Gesicht geschlagen, aber mit ihrer letzten Selbstbeherrschung hielt sie sich zurück. „Nein, denn er wird nicht sterben." Sebastian schüttelte lachend den Kopf und kam nun von selbst auf sie zu, doch bevor sie nur noch ein paar Zentimeter trennten, wurde die Tür erneut geöffnet. Ein Schattenjäger kam herein, der böse mit den Augen funkelte. „Sie greifen an." Seine dunkle Stimme hallte von den Wänden wider. Sebastian zuckte mit den Schultern und sah dann schadenfroh zu Clary. „Bringt sie allesamt um." Der Schattenjäger nickte und wollte den Saal verlassen, aber das konnte Clary nicht zulassen und wollte auf ihn zurennen. Sebastian packte ihren Arm in Dämonengeschwindigkeit und zog sie zu sich. „Du kannst ihnen nicht mehr helfen, du bist selbst schuld, dass sie jetzt alle sterben werden." Er versuchte ihr Schuldgefühle einzureden, aber Clary blieb standhaft. „Nein ich bin nicht schuld, sondern du. Alles was mir angetan wurde war deine Schuld!" Sein Griff wurde fester und schnürte ihr Handgelenk ab. „Wärst du von Anfang an bei mir geblieben und hättest mir gehorcht, dann hätten wir ein wundervolles Leben gehabt." Sie konnte sich seine Freundlichkeiten langsam nicht mehr anhören. „Du verwechselst da was, du hättest ein schönes Leben gehabt, aber ich hätte dich niemals geliebt. Niemand liebt dich und durch das hier alles, wird dich auch nie jemand lieben. Du sorgst dafür, dass dich alle hassen." Seine Fingernägel gruben sich in ihre Haut. „Ich will nicht, dass ich geliebt werde, denn ich liebe auch niemanden, aber du gehörst mir und nicht diesem Möchtegernhelden." Warum wollten sie immer alle als ihr Eigentum ansehen, sie gehört nur sich selbst, bis auf ihr Herz, das gehörte Jace. Der Schmerz zog sich über ihre Arme bis hoch in ihren Kopf, der wie verrückt versuchte einen Ausweg zu finden. „Ich bin nicht dein Eigentum und das werde ich auch nie sein!" Endlich ließ er sie los, aber nur um sie mit seiner Kraft auf den Boden zu schleudern. „Die Jahre mit deinem Bruder alleine haben dir nicht gut getan, du bist eine freche Göre geworden." Mein Körper zuckte vor Schmerzen, doch ich richtete mich trotzdem auf. „Das waren die besten Jahre meines Lebens, weil ich dich nicht sehen musste." Seine Wut wuchs immer weiter, aber Clary konnte nicht klein bei geben. Schließlich war er gerade dabei ihre gesamte Familie zu töten, oder töten zu lassen. Wie sollte sie das verhindern, wie sollte sie Sebastian ohne ihre Kräfte umbringen? Sie war jetzt schon verletzt zu Boden gefallen und auf Hilfe konnte sie nicht hoffen. Sie war so gut wie verloren, doch genau bei diesem Gedanken gab es einen heftigen Knall und das Tor schwang auf. Jace landete direkt vor ihr und ein Dämon sprang ebenfalls durch die Öffnung. So schnell Jace auch vor ihr gelandet war, so schnell war er auch wieder weg und rammte seine Klinge mehrmals in den Körper des Dämons. Sie hätte ihm so gerne geholfen, aber Sebastian drückte sie zu Boden. Alles wehren nützte nichts. „Er wollte es so Clary, jetzt lass ihn es auch alleine beenden." Sebastian wollte nur das der Dämon Jace erschöpfte, dass er ihn nachher leichter töten konnte, aber das würde sie nicht zulassen, unter keinen Umständen. Sie drifte in ihre Gedanken ab und stellte sich genau vor wie Sebastian durch ihre Rune zu Boden gehen würde, wie seine Augen leer wurden und sein Herz den letzten Schlag machte, bevor es für immer verstummte. Ihre ganze Wut auf alles was er ihr und ihren Freunden angetan hatte floss in diese Rune mit ein und sie riss entschlossen die Augen auf. Die schwarzen Striche in ihrem Kopf bildeten ein Kreuz aus Schwertern und sie wusste das es die Rune für die Erfüllung ihrer Bestimmung war. Alles an ihr war mächtig und stark und leider wusste Clary auch genau, dass sie dieser Macht nicht standhalten konnte. Natürlich war sie stark, aber diese Rune war um das zehnfache stärker. Die Tränen liefen ihr über die Wange, wenn sie daran dachte,was sie alles opferte nur um Sebastian endlich unter die Erde zu bringen. Ihre wundervolle Familie, die Lightwoods, Maia und das aller schlimmste, ihre Liebe. Insgeheim wusste sie, dass es dazu kommen würde, aber alle diese schönen ungezwungenen Momente mit Jace waren es wert gewesen ihn anzulügen. Trotzdem tat es so schrecklich weh ihn enttäuschen zu müssen, ihm das wegzunehmen, was er doch so sehr liebte. Ihr tat es so leid und sie wünschte sich so sehr, dass er diesen Schmerz nicht fühlen müsste, denn sie wusste genau wie es sich anfühlt. Dann hörte sie wie Jace kurz davor war den Dämon endgültig zu töten und sie sah ihre Chance kommen. Sie nahm ihre Stele und befreite ihre Hand mit aller Kraft. Ihre Stele legte sich so schnell auf Sebastians Haut, dass er nicht zurückweichen konnte und sie lähmte ihn. Er konnte sich nicht mehr bewegen und sah ihr reglos in die Augen. Sie spürte wie die Kraft der Rune durch ihre Adern floss und sich den Weg durch ihren ganzen Körper bannte. Es war wie als würden tausend Nadeln in jeden Teil ihres Körpers stechen, immer und immer wieder. Sie konnte ihre Hand nicht mehr stillhalten, so sehr tat es weh, aber sie zeichnete immer weiter. Der Schmerz erreichte ihren Kopf und sie konnte nicht mehr klar denken, nur noch daran, dass sie die Rune vollenden musste. Sie bekam nicht mal mit, dass Jace den Dämon besiegt hatte und nun ununterbrochen ihren Namen rief. Er kam auch auf sie zu und wollte sie aufhalten. Die Schmerzen ließen sie nun aufschreien und sie stieß Jace mit voller Wucht von sich. Tief im inneren wollte sie das nicht, aber ihr Körper gehorchte den Runen nicht ihrer Selbst. Ein starkes Zittern zog sich durch ihren und Sebastians Körper, als die Rune fast vollendet war und nun schmeckte sie ihr eigenes Blut, wie es aus ihrer Nase und ihrem Mund sprudelte. Sie bekam kaum noch Luft, aber zeichnete die letzten Striche der Rune. Kurz bevor sie das Bewusstsein verlor und das Blut ihre Stimme ganz stilllegte, kamen die Wörter für Jace heraus. „Ich liebe dich Jace." Sie konnte spüren wie er die Arme um sie legte und sie auffing, als die Rune beendet war.

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So wir nähern uns so langsam dem Ende dieses Buches, leider :(

Jetzt wollte ich mal fragen, ob ihr gerne ein zweites Buch haben wolltet, vielleicht eine Fortsetzung mit neuen Gefahren, aber immer noch mit Clary und Jace in den Hauptrollen. Schreibt es einfach in die Kommis :)

Freue mich immer über Votes Butterflyskys ♥

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