9. Kapitel

415 25 1
                                    




Deine Sicht:

Vergeblich versuchte ich diese beinahe intimere Annäherung zu verdrängen. Warum hatte ich es auch so weit kommen lassen? Doch einen Triumph hatte ich errungen. Malfoy hatte sich mir geöffnet.

Durch seine Aussage, wurde nur noch einmal mehr bestärkt, wie falsch ihn einige und mit einige, meine ich insbesondere das „goldene" Trio eingeschätzt haben. Es war nicht fair. Auch wenn ich verstehe was Potter mit erleben musste, aber trotzdem lag ein hoher Laster auf Malfoy. Er tat zwar auf sein Macho-Getue, weil man ihn lehrte, keine wahren Emotionen zu zeigen.

„d/n !" ,es war Neville der auf mich zu rannte und mich umarmte. Leicht überrumpelt, allerdings fröhlich unterhielt ich ich mit meinem Freund. Ja, wir sahen uns eher selten, dennoch wusste ich: Er war da, zu jeder Zeit, bei jedem Ort. Neville und ich sprachen oft über Gefühle, was unsere Freundschaft umso mehr auszeichnete. Wir schlenderten über die Wiesen Hogwarts, das Laub der Bäume war rot gefärbt, einige Blätter lagen bereits auf dem Boden. Das Licht der Sonne wirkte goldener denn je, obwohl die Temperaturen uns eisig umgaben. Er sprach wie ein Wasserfall über die neusten Erkenntnisse der Pflanzenanatomie und ich freute mich für ihn, dass er seine Leidenschaft gefunden hatte. „Also ich finde das erstaunlich..." ,träumte er vor sich hin und ich kicherte auf. „Tut mir leid aber ich habe nicht so viele Kenntnisse über magisches Gewächs." ,mir lagen Pflanzen noch nie besonders und mir fehlte diese Begeisterung dafür.

Am Abend saßen wir am Slytherin Tisch und aßen. Ich bemerkte seine angespannte Haltung, hier zu sitzen war ihm sichtlich unangenehm. Kein Wunder, immerhin wurde er ständig von einigen der Anwesenden schikaniert. Jedoch sollte es heute mich treffen. „DU kannst wirklich nicht anders oder? Niemand will dich hier, du bist eine Schande für unser Haus. Deine Familie tut mir wirklich leid, denn du benimmst dich wie ein lästiges Schlamm-..." ,weiter kam Pansy nicht, da sich die Hand von dem Eisprinzen auf ihre Schulter legte. „Lass es gut sein." Sein Tonfall war bestimmend und ließ keine Ablehnung zu. Sie erhob sich und Malfoy führte sie, mit der Hand auf ihrem Rücken hinaus. Hatte er mich beschützen wollen, oder dachte er genau so über mich? Empfand er mich ebenfalls als lästig und hielt es für nutzlos sich mit mir zu unterhalten? Ich konnte mich nicht gegen das darauffolgende Ziehen schützten. „Mach dir nichts draus. Du bist umwerfend." Ich liebte Neville dafür, er fand immer die besten Worte, um die Stimmung zu lockern.

Trotz dieser Unschönen Begebenheit, beendete ich den Tag mit einem angenehmen Gefühl. Ich saß vor dem knisternden Feuer, schwang in Erinnerung. Früher schon war genau Neville Longbotten, der mit dem ich durch Dick und dünn ging. Ich hatte häufig im schrillen Haus seiner Grandma übernachtet. Stundenlang hatten wir uns gegenseitig die Augen ausgeheult, stundenlang hatten wir gelacht, stundenlang hatten wir uns vorgelesen. Auch der Geschmack der verbrannten Pfannkuchen mit dem krümeligen Rührei, seiner Großmutter verließ meine Erinnerung nicht. Auch sie gehörte wie auch Neville in mein Herz. Wenn meine Zimmerwände schienen, als würden sie mich erdrücken kam ich zu ihnen. Sie boten mir zu jeder Tageszeit ein Unterschlupf und versteckten mich vor der dunklen Realität. Durch den weichen Stoff unter mir und der Wärme, die den Gemeinschaftsraum einnahm, fiel es mir nicht schwer meine Augen geschlossen zu halten, und somit driftete ich ab.

Ein räuspern ließ mich hochschrecken, krampfhaft versuchte ich meine Augen an das Licht an das   schwache Licht zu gewöhnen. „Du scheinst wohl gefallen beim Schlafen in öffentlichen Einrichtungen zu haben." Der blondhaarige hatte recht. Erst vor kurzen bin ich in der Bibliothek eingeschlafen und das vor ihm! „Vielleicht wünscht du dir aber auch nichts sehnlicheres, als erneut von mir in dein Schlafgemach gebracht zu werden." Ich grummelte finster und startete den Versuch aufzustehen. Meine Müdigkeit vertrug die schwungvolle Bewegung anscheinend nicht, weshalb ich zurück sank. Malfoy lachte leise vor sich hin und bot mir seine Hand an. „Bevor du noch umfällst." Ich zögerte, doch legte meine Hand in seine, welche er sofort umschloss und mich hochzog. Ich ging sofort auf Abstand und bedankte mich knapp. „Sag mal, warum bist du eigentlich immer so... nachtaktiv?" Es wunderte mich tatsächlich, er war immer bis spät in die Nacht unterwegs. „Wie soll ich sagen... Abends kann man in manchen Ecken Hogwarts ungestört sein, aber ich vermute du verstehst was ich meine." Warum fragte ich auch? Ich war nicht scharf darauf gewesen, über seine nächtlichen Eroberungen zu reden.

„Oh, entschuldige die Frage..." Beschämt wich ich seinem anzüglichen Grinsen aus. „So unschuldig?"

Dracos Pov:

Sie hob ihre Augenbrauen „Wer weiß." ,diesmal war sie es die grinste. Natürlich war sie nicht unschuldig, bei ihrem Aussehen. „Ach und Malfoy...",ihr Grinsen war verschwunden und ihr Gesicht trug puren Ernst, „du musst das nicht tun." Was meinte sie damit? Spielte sie auf die Szene in der Halle an? „Ich kann dir nicht folgen."

„Wenn du, ihr mich so seht, dann... Ich möchte mich dir nicht aufdrängen." Meine Vermutung war richtig. Sie dachte ich würde sie als nervtötend ansehen, was nicht der Wahrheit entsprach. „Pansy ist... Eigen. Lass das nicht an dich ran." Ihre Züge entspannten sich wieder und sah mich an. „Bis morgen." Dies waren die einzigen Worte die sie sagte, bis sie in den Schlafsaal bog. Ich sah ihr nach, machte keine Anstalten ebenfalls zu gehen.Vielleicht hatte sie etwas vergessen und kehrte zurück? Fehlanzeige.

Der Morgen brach ein, ich hatte definitiv zu wenig geschlafen. Zeitig verließ ich den Schlafraum und lief ein Stück durchs Schloss, wohin ich wollte wusste ich selbst nicht, fast schon als würde ich etwas suchen... Ruckartig blieb ich stehen, denn ich sah sie. d/n lief geradewegs auf mich zu, ihre volle Aufmerksamkeit richtete sie einem Buch. „Pass bloß auf, nicht das du vorhast erneut gegen mich zu stoßen."

Schon blickte sie mir entgegen und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Malfoy, du hast wohl zu wenig Schlaf abbekommen." ,kommentierte sie mein folgendes Gähnen. „Schlaf wird überbewertet."

„Ach ja?"

„Zumindest das alleinige." Sie rollte mit den Augen jedoch schlich sich ein belustigter Ausdruck auf ihr Gesicht. Sie setzte zum Reden an, allerdings wurde sie unterbrochen. „Malfoy, lang nicht mehr gesehen." Daphne Greengrass stellte sich neben sie. Die Greengrass standen gut zu den Malfoy's. Gelegentlich kamen sie zu unserem Anwesen oder wurden zu den organisierten Veranstaltungen meiner Eltern geladen. Verständlich also das ich Daphne kannte. „Ganz recht." Antwortete ich kurz, d/n schaute mich eintönig an. „Wir sollten öfter etwas zusammen unternehmen, uns besser kennehernen." Ihre Mundwinkel waren gehoben und versperrte mir die Sicht auf d/n. „Mal sehen was sich machen lässt, es steht immerhin viel an, sprich Quidditch." Sie nickte freudig und legte ihre Hand auf meinen Oberarm. „Das verstehe ich natürlich, ich werde dir zu schauen." Kurz drauf verabschiedete sie sich und schritt davon. „Der Heer hat also viel zu tun? Wie schade und ich dachte Quidditch ist nur dreimal die Woche." Witzelte sie, worauf ich nur schnaubend den Kopf schüttelte. Natürlich hatte ich gelogen, die Lust auf ein Treffen mit ihr war praktisch nicht da. Beim der nächsten Veranstaltung unserer Familie wäre sie sowieso anwesend, kein Grund zur Eile.

2 gebrochene Seelen Draco x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt