14. Kapitel

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Dracos Pov:

Ihren Kopf hatte sie auf meine Brust gebettet, ihr Atem ging gleichmäßig und ihr Anblick rein. Ich konnte nicht schlafen, stattdessen wachte ich über sie, meine Hand strich leicht an ihrer Wange entlang. Niemals hatte ich geglaubt mehr zu fühlen, als Befriedigung, nein ich fühlte unermessliche Vollkommenheit und ja, dass möge kitschig klingen. Es fühlte sich richtig an, auch wenn es das bestimmt nicht sollte. Wie eifersüchtig ich auf Diggory war, auch die kleinste Berührung seiner, für sie bestimmt, brachte mich aus der Verfassung. Sie führte mich in eine andere Dimension, in der ich mich wohl fühlte, so wohl wie noch nie. Ein verschlafendes Murmeln riss mich aus meinen Gedanken. „Draco?" ,nuschelte sie und rückte noch näher. „Erwacht aus der Welt der Toten?" ,fragte ich schmunzelnd, was sie mit einem unverständlichen Laut kommentierte. Seufzend richtete sie sich etwas auf und blickte mich an, das Schmunzeln nicht abgeleckt küsste ich sie behutsam, was sie hingebungsvoll erwiderte.

Es waren bestimmt Minuten vergangen in dem wir nichts anderes taten, als einander zu erforschen. „Ich gehe duschen." ,meinte sie, doch ließ sie nicht gehen, mahnend versuchte sie es erneut. Ich brummte und gab mich geschlagen bis mir ein Einfall kam: „Besser zu weit als allein!" Ich wollte ihr gerade nach kommen, aber sie drückte mich mit einem vielsagenden Ausdruck zurück.

Die Zeit die wir gemeinsam verbrachten war unbeschreiblich, so gab ich ihr eine Führung durch das Haus, geleitete sie in einen Raum, nach dem nächsten, bis wir an der Bibliothek ankamen. Fassungslos erkundete sie die Geräumigkeit, informierte sich über die verschieden Einzelausgaben. „Wehe du schenkst den gebundenen Seiten mehr Aufmerksamkeit, als mir!" ,sofort begann sie zu grienen und kam auf mich zu. „Was wenn es so wäre?" ,unschuldig klimperte sie mit den vollen Wimpern. Ich beugte mich zu ihr um sie für ihre Frechheit zu küssen, jedoch hatte sie andere Pläne, denn sie zog sich ein Stück zurück. „Du legst es echt darauf an?" ,sie biss sich auf die Lippen, dass war Antwort genug. Schon zog ich sie mit festen Griff, an ihren Hüften an mich, sie hatte keine Chance erneut mit mir zu spielen. Jetzt war ich an der Reihe, an der Reihe ihr eine Lektion zu erteilen. Stürmisch vertiefte ich den Kuss, meine Hände glitten ihren Rücken hinab bis ich sie mit einem Ruck hochhob. Die Wärme die sie versprühte, ging auf mich über. Doch plötzlich hielt ich inne, die Kälte war zurück gekehrt. Warum hatte ich auch nur daran gedacht, dass sie nicht anwesend war. d/n Gesicht bedeckte Verwirrung und Besorgnis. Augenblicklich gewann ich Abstand zwischen uns, ohne ihr einen weiteren Blick zu würdigen rauschte ich die Treppen hinab, um mich vom Offensichtlichen zu überzeugen. Ich lag richtig. Mein Vater, wie meine Mutter waren so eben auf der Schwelle erschienen. Doch als sie beide eingetreten waren, ließen sie dir Tür nicht ins Schloss fallen. Drei bekannte Persönlichkeiten stachen mir ins Auge. Mir wurde schlagartig bewusst: Ich war zu leichtsinnig gewesen.

Deine Sicht:

Ich begriff nicht was mit ihm war und fragte mich, ob ich etwas falsch gemacht hatte, doch wie lang ich auch versuchte nach dem Grund zu suchen, ergab es sich mir nicht. Also beschloss ich ihm zu folgen, wahrscheinlich sollten wir reden, dann wäre das, was auch immer, geklärt. Ich setzte zum Reden an, verharrte schließlich auf der Treppe, in meiner Bewegung. Die Malfoys waren zurück, jedoch war dies das geringste was mich befasste, denn drei weitere Personen begleiteten sie. Eine Frau, ungefähr im Alter von Narcissa, in ein hochwertiges, geschlossenes grünes Kleid eingekleidet entpuppte sich vor mir. Ihr Lebenspartner trug einen, ebenfalls teuer wirkenden Anzug, hinter ihm trat nun die dritte Person hervor und ließ mich schlucken. Daphne Greengrass mit ihren glatten dunkelbraunen Haaren, die ihr über die Schulter fielen. Wie auch ihre Mutter hatte sie sich in ein grünes Kleid gehüllt, jedoch mit einem Dekolleté Ausschnitt. Ein breites Lächeln zierte ihre Lippen, was auch als sie mich erblickte, nicht verschwand, stattdessen bohrten sich ihre giftgrünen Augen in mich. In ihrer elfengleichen Gestalt reichte sie Draco ihre Hand, wie sie erhoffte, hauchte er ihr einen kurzen Kuss auf den Handrücken. Mein Verstand setzte für einen Moment aus, weshalb ich die letzten Stufen überwand und mich hinzu gesellte. „Das ist die Tochter von den d/n/n, sie müssten bestimmt bekannt mit ihnen sein?"

„Wir haben von ihnen gehört, doch keinen persönlichen Kontakt vorgesehen." ,antwortete Mr. Greengrass schroff und inspizierte mich desinteressiert. Trotz meines Unbehagens, bleib ich bei einigen Höflichkeitsfloskeln, bis wir uns an den Tisch setzten. Daphne setzte sich an die lange Seite, gegenüber von meinem einzigen Halt, neben dem ich mich etwas unbeholfen nieder ließ. Die Malfoys und die Greengrass unterhielten sich angeregt, währenddessen Daphne mit Draco zu reden begann. „Ich war sehr positiv überrascht, als mir meine Eltern mitteilten, dass wir zu einem Dinner bei euch geladen worden, wobei du und ich letztens erst über ein mögliches Treffen spekuliert hatten."

„So schnell kann es gehen..." ,murmelte ich, was sie gekonnt ignorierte, allerdings spürte ich Draco's Aufmerksamkeit auf mir.

Beim aufnehmen der Gerichte, plapperte sie ihn zu, welcher mit seiner charmanten Art, den Anschein machte, er würde es im Gegensatz zu mir genießen. Mir fiel es schwer, auch nur einen Bissen zu tätigen, das Essen lag schwer im Magen. Meine Stimmung zog mich herunter, versuchte das Gespräch zwischen ihnen auszublenden, bemerkte nicht wie mein Knie sanft zu seinem klappte, worauf er kurz zuckte. Ein Kribbeln durchzog mich, denn er wich nicht zurück. So begab es sich durch meine Eifersucht, als Daphne seinen Arm streifte, dass ich meine Hand reflexartig auf sein Oberschenkel legte und etwas zu drückte. Blitzartig wurde mir bewusst, was ich da gerade tat, zu meinem Glück bemerkte es niemand, außer er selbstverständlich. Er versteifte sich unter meiner Berührung, wehrte sich aber Wiedermals nicht und ließ sie dort verweilen. Es gab mir eine unbeschreibliche Sicherheit, doch Daphne gab ihre flüchtigen Versuche auf körperliche Nähe nicht auf. Meine Sinne schienen vernebelt, dachte nicht gründlich über mein Handeln nach. Denn als sie sich leicht über den Tisch beugte, um ihm ‚angeblich' eine Wimper zu entfernen, rutschte ich ein Stück nach hinten und ungewollt wanderte auch meine Hand auf der Innenseite seines Beines höher. Zischend blies er die Luft aus und natürlich fiel es seiner Verehrerin auf. „Geht es dir gut, Draco?" ,eins musste ich ihr lassen, sie machte sich wahrhaftig Sorgen um ihn, anscheinend bedeutete er ihr mehr. „Ja, nur wie für gewöhnlich plagen mich Kopfschmerzen."

„Ich fühle ganz mit dir, wenn es etwas gibt was ich tun kann, dann-..."

„Sie schwellen schon wieder ab, aber danke für deine Besorgnis." Ich benötigte allerlei Kraft um nicht lauthals los zu schreien und ihr meine Meinung an den Kopf zu werfen.

Plötzlich ergriff Lucius das Wort, gerichtet an uns alle. „Mr. Greengrass und ich sind uns stimmig geworden und haben beschlossen, dich mein Sohn und Daphne, wenn ihr ein geeignetes Alter erreicht habt, zu verloben."

Ich verschluckte mich an dem Wasser, welches ich kurz zuvor an meine Lippen gelegt hatte. Niemand beachtete mich und ich ging die Worte erneut durch, ließ die Situation wieder und wieder abspielen. Mein Mund war staubtrocken. Noch vor einigen Stunden konnte ich mein Glück kaum fassen, Draco's Lippen hatten auf meinen gelegen. In der Nacht ruhten wir nebeneinander, begleitet von einem ehrlichen Lächeln. Schmerzlich wurde mir klar, dass ein Mann, wie Lucius es war, seine Worte ernst meinte und sie nicht widerruf. Die froh gestimmte Tochter Greengrass blendete ich aus, fand Draco's Blick, welcher genauso fassungslos war. Seine Augen waren ein Spiegel seiner Seele, unüberschaubare Emotionen wüteten in ihnen. Es wirkte als wären es nur wir Beide, die in diesem Raum saßen. Seine Miene verdunkelte sich, es wirkte wie ein Ende, die Einsicht das, dass was wir hatten ein gewaltiger Fehler gewesen war. Durch diese stille Entscheidung die er traf, zog ich meine Hand zurück.

2 gebrochene Seelen Draco x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt