18. Kapitel

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Dracos Pov:

Ich ging ihr aus dem Weg, versuchte mich an meine bevorstehende Zukunft zu gewöhnen, sie schätzten zu lerne. Aber diese konsequente Abgrenzung rief genau das Gegenteil hervor, nun herrschte sie über meine Gedanken und machte keine Anstalten zu verschwinden. Der einstige Zorn wurde überschattet von einer viel stärkeren, anderen Emotion. Sehsucht. Besorgnis. Versagen. Meine Familie zählte auf mich, wollend das ich diesen Bund mit Daphne Greengrass einging. Den Schwur ablegte, welcher mich auf meinen vorbestimmten Weg führen sollte. Doch so sehr ich auch versuchte, sie kennenzulernen, ich hatte längst aufgehört nach möglichen Gefühlen zu ihr zu suchen, ich schaffte es nicht. Der Druck der auf mir lastete, war unausstehlich, ich fraß all dies in mich hinein. Konnte nicht einmal mehr zu dem Mädchen schauen, dem ich so nahgestanden hatte. Wagte es nicht einmal mehr, bei ihrem genannten Namen hellhörig zu werden. Nach Außen hin zeigte ich es nicht, ließ niemanden Einblick hinter meine Fassade, welche mich stabiler schützten sollte denn Eh und Je. Es funktionierte. Daphne war glücklich, das ließ sie unübersehbar nach draußen scheinen. Sie freute sich über jedes Kompliment, was ich nur schwer über mich bekam.

Die häufig werdenden Versammlungen, halfen nicht gerade dabei einen klaren Kopf zu bekommen. Ich sah nur noch vernebelte Gedanken, schlief wenig, konnte mich kaum an mein letztes ehrliches Lächeln erinnern, aber das spielte keine Rolle, nicht mehr. Das Steuer wurde mir schon längst aus der Hand gerissen, ohne das ich es hätte verhindern können. Ich verlor die Kontrolle, musste mich überlassen. Mich dem hingeben, von Akzeptanz war schon lange keine Rede mehr. Doch wenn ich den lästigen Diggory umherwimmeln sah, fragte ich mich, ob er auf dem Weg zu ihr war. Ich bestrafte mich innerlich dafür, mir um sowas Gedanken zu machen, sie ging mich nichts an, wie auch ich ihr. Meine Zeit für mich, meine Ruhe verminderte sich, durch die anhaltende Anwesenheit von Daphne und doch kam ich nicht dagegen an. Das dachte ich jedenfalls...

Deine Sicht:

„Wieso strahlst du so, muss ich mich sorgen?" ,fragte ich Cedric am Morgen, welcher über das ganze Gesicht grinste und es nach meiner Bemerkung nur noch erweiterte. „Nein, ich freu mich einfach unwahrscheinlich doll dich zu sehen!" ,ich hob die Brauen und beließ es dabei. Ich war es schon gewohnt, welches Verhalten er an den Tag legte und störte mich nicht an seiner dauerhaften Unbeschwertheit. Er wich mir kaum noch von der Seite, teilte alles mit mir, machte mir Komplimente und es gefiel mir, dass er bei mir war und mich meine Sehnsucht kurzeitig vergessen ließ.

„Es ist schon ziemlich spät, ich sollte besser-..." ,wir hatten viel gelacht, uns unterhalten und vergaßen dabei die Zeit. Nun lag eine seelenruhige Stille auf dem Schloss, ich und der braunhaarige standen im Flur, welcher in zwei unterschiedliche Richtungen führte. An dieser Stelle würden sich unsere Wege trennen, doch er hielt mich indem er meine Hand nahm davon ab, zu gehen. Er streichelte sanft über meinen Handrücken, was mich zum Erröten brachte. Ein flaues Gefühl überkam mich mit einem Schauer, vermied es ihn anzusehen. „Ich bin keine Person der vielen Worte, kann mich schlecht ausdrücken, aber ich habe einen anderen Weg es dir mitzuteilen."

Dracos Pov:

Nach einer langen, unwirklichen Zeit verspürte ich den Drang an den Ort zu gehen, an welchem alles seinen Lauf genommen hatte. Es war gewiss kein guter Entschluss, diesen Ort aufzusuchen, aber ich brauchte es dennoch, ein letztes Mal. Schwer lief ich die Treppen hinauf, etwas lag bleiern auf mir, vermehrte sich als ich auch die letzten Stufen erklomm. Die kühle Nachtluft traf auf mich, kühlte meine Lungen, dies hatte ich vermisst. Doch ich war nicht allein, nein d/n stand an der Brüstung, ihr Harr wehte leicht in der schwachen Brise. Ich hätte gehen müssen, allerdings trat ich an sie heran, meine Beine trugen mich zu ihr. „Mir hat sich etwas verdeutlicht, wenn wir am dringendsten Nähe benötigen, distanzieren wir uns am meisten von all denjenigen, die uns bedingungslos lieben..." Meine Atmung setzte für einen Moment aus, denn sie hat recht. Ich trug einen Blast mit mir, gewann Abstand. „Du bist mir ausgewichen, bist mir aus dem Weg gegangen." ,sagte sie monoton, jedoch so gefühlvoll. „Es tat weh, es tut weh."

„Das i-..."

„Ich habe es wirklich versucht, ich habe versucht die Dinge zu akzeptieren, hinzunehmen wie sie sind, schaffte es nicht." ,ihre Augen wurden leicht glasig, es war meine Schuld, ich wollte sie nicht so sehen, niemals! „Habe versuchte darüber hinwegzusehen, es zu vergessen, versucht mich für dich und Daphne zu freuen, wie gut ihr miteinander zurecht kommt. Scheiterte aber immer wieder aufs Neue und das stört mich."

„D/n ich wollte dich nie verletzten und-..."

„Er hat mich geküsst Draco." ,ich riss meine Augen auf, das konnte nich sein! „Er hat was?!"

„Lass mich ausreden." ,mir war nicht danach zu verstummen, am liebsten wäre ich zu dem Kerl gerannt um ihn ins Krankenbett zu befördern, doch ich hatte kein Recht dazu. „Ich habe ihn nicht von mir gestoßen, er ist ein wundervoller Mensch, ohne Zweifel. So sehr ich es mir auch wünschte mich geborgen und unmissverständlich hinzugeben, es fühlte sich falsch an. In dem Moment wurde mir bewusst" ,ihr fiel es sichtlich schwer weiterzureden „egal ob es echt war oder nicht, du hast mich für eine lange Zeit glücklich gemacht Draco Malfoy." Sie wirkte verletzt, durch mich und schlagartig sammelten sich Worte in mir. Ich empfand so viel mehr für sie, es war nicht auszuhalten sie nicht zu sehen, nicht zu berühren. Langsam nährte ich mich ihr, hoffte sie würde nicht zurückweichen, sie tat es nicht. „Ich will sie nicht, noch nie. Ich gab alles um den Ansprüchen meiner Familie gerecht zu werden, scheiterte." ,meine Handfläche legte sich bedächtig auf ihre Wange, endlich blickte sie zu mir, offenbarte ihre funkelnden Augen, die ich so sehr vermisste. „Es verging nicht eine Sekunde in der ich nicht an dich dachte, mich nicht nach dir sehnte."

„Was tust du? Deine Eltern, Daphne..."
„Scheiß doch auf die Erwartungen, ich kann nicht anders, verstehst du? Dieser Trottel der sich an dich ranmacht, ließ meine Alarmglocken immer wieder auf läuten. Lass mich die Konsequenzen auf mich nehmen." ,aus scheuen Augen sah sie zu mir auf und nickte kaum merklich. Ich beugte mich zu ihr hinunter, spürte ihren raschen Atem sachte auf mir, bis ich die letzten Zentimeter überbrückte und sie küsste. Ich griff nun auch mit meiner zweiten Hand an ihre Wange und wir bewegtem unsere Lippen im Einklang zu einander. Diese Sehnsucht, welche sich über die Zeit, die wir getrennt verbrachten angestaut hatte, wollte gestillt werden und ich tat ihr diesen Gefallen. Aus dem unschuldigen Kuss, wurde schließlich mehr, ich bat sie um Einlass, sie öffnete ihre Lippen einen Spalt breit und schon glitt meine Zunge hinein. Ich fühlte mich verbunden, fühlte mich richtig. Ich löste mich von ihr „Warst du nach dem Zusammentreffen mir Diggory duschen?"

„Ja war ich." ,schmunzelte sie wissend, weshalb ich sie danach fragte. Der Gedanke daran, sie habe davor jemanden anderen geküsst, hatte noch Überreste auf ihren vollen Lippen. Umso befriedigter war ich nun und verwickelte sie in den nächsten fordernden Kuss. Ich war glücklich, es schien als wäre ich um einiges leichter. Ich wollte das hier, mehr als alles andere auf dieser Welt.

2 gebrochene Seelen Draco x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt