Mittlerweile hatte der Barmann sich komplett abgewendet und schien vertieft ins Abwaschen zu sein. Immer noch drei Plätze entfernt saß das Gegenteil von dem Barmann. Seitdem ich mit Paimon die Taverne betreten hatte,schien der Blauhaarige seine Augen nicht von mir genommen zu haben.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich, dass er aufstand. Ich dachte er würde endlich gehen, aber stattdessen setzte er sich direkt neben mich. Überrascht blickte ich ihn an. Erst jetzt betrachtete ich ihn genauer.
Seine dunkelblauen Haare waren zusammengebunden zu einem langen Pferdeschwanz, der vorne über seiner Schulter hing. Sein rechtes Auge war von einer Augenklappe sowie von mehr Haaren bedeckt, aber sein anderes blau-lila farbendes Auge beobachtete mich gespannt. Über seiner weißen Jacke trug er einen Mantel aus weißem Pelz. Die Jacke zeigte einen Teil seiner Brust. Darunter trug er ein dunkelblaues Hemd, dazu dunkelblaue Hosen und schwarze fingerlose Handschuhe.
Durch ein leises Lachen riss er mich aus meinen Gedanken. Errötet wendete ich meinen Blick schnell von ihm auf mein halbleeres Glas und zog meine Kapuze noch etwas mehr herunter. Plötzlich begann er leise zu sprechen:,,Es muss dir nicht peinlich sein. Schöne Dinge betrachtet man nun einmal gerne."
Er wirkte wirklich charmant. Langsam richtete ich mich wieder zu ihm. Ich spürte seine Hand an meiner Kapuze. Behutsam nahm er sie ab. Ich war wie gefesselt von seinem Charme. Wieder lachte er.,,Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, oder? Kaeya, Rittmeister des Ordo Favonius. Zu Ihren Diensten, meine Liebe." Überrascht schaute ich ihn an. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass er eine Person mit einem solchen Titel ist. Wartend schaute er nun mich an. Schnell raffte ich mich zusammen und erwiderte leise:,,Mein Name ist Rose. Ich bin nur eine einfache Reisende."
,,Eine bildhübsche Reisende, wenn ich das selber so sagen darf." Mit einem Schmunzeln schüttelte ich nur meinen Kopf. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich mit einem Mal, weswegen ich zusammenzuckte. Anscheinend schien ihm jede noch so kleine Bewegung aufzufallen, denn sein verführerischer Blick veränderte sich zu einem kühlen, vielleicht sogar leicht besorgtem, Blick.,,Ist alles in Ordnung?" Ich nickte nur stumm und versuchte den Schmerz zu unterdrücken. Er atmete aus und sagte:,,Wenn Sie das sagen. Falls doch etwas falsch sein sollte, rate ich, der Kathedrale einen Besuch abzustatten. Barbara würde Ihnen sicherlich gerne helfen."
Schell trank ich meinen Wein aus und legte Geld, für das Getränk sowie mein Zimmer, auf den Tresen und ging wortlos an ihm vorbei. Wieder angekommen in meinem Zimmer sah ich, dass Paimon immer noch seelenruhig schlief. Ich setzte mich zu ihr auf das Bett und fuhr mir seufzend durch die Haare. Vielleicht sollte ich wirklich zur Kathedrale gehen. Wieso sollten die Leute hier denn nicht freundlich sein?, dachte ich vor mich hin. In meinen Gedanken versunken merkte ich, wie die Müdigkeit mich langsam übermannte. Schließlich legte ich mich neben Paimon.
Glücklicherweise war das Bett etwas größer. Auch wenn Paimon klein erscheinen mag, braucht sie ziemlich viel Platz für sich. Langsam schlief ich ein, doch immer wieder dachte ich über Kaeya und seine Worte nach.
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Not as cold as it seems // Kaeya x Oc // Genshin Impact //
FanfictionAuf der Suche nach ihrem Bruder, entscheiden Rose und ihre treue Reisegefährtin Paimon, für ein paar Tage Rast in einer hübschen Stadt zu machen. Sie hätte nicht geahnt, dass ein gewisser Captain interessiert an ihr war. Hoffe die Geschichte gefällt...