Kapitel 19

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Jimin POV

Langsam wache ich wieder auf. Anscheinend habe ich recht lange geschlafen. Mein Fuß ist auch wieder verheilt. Langsam stehe ich auf und begebe mich ins Badezimmer. Dort streife ich mir meine Klamotten vom Leib und stelle mich unter die Dusche. Das warme Wasser prasselt beruhigend auf mich hinab. Mein Körper entspannt sich. Bald bin ich fertig und trockne mich ab, ziehe neue Klamotten an und mache mich dann auf den Weg zu Yoongis Zimmer. Hoffentlich ist er auch endlich aufgewacht. Anscheinend ging es ihm ziemlich schlecht. Ich kann ihm auch nicht mehr böse sein, nachdem mir Jin alles erklärt hat.

Langsam öffne ich die Tür und betrete leise den Raum. Yoongi liegt auf seinem Bett. Je näher ich komme, umso mehr kann ich seine Wunden erkennen. Dieser Anblick treibt mir Tränen in die Augen. Er sieht einfach nur schrecklich aus. Sein ganzer Körper ist von Wunden übersät. Warum ist er noch nicht geheilt? Alphas brauchen doch eigentlich nur ein paar Minuten dafür. Vielleicht liegt es ja an dem komischen Wesen. Ich kann die Wut in mir spüren. Das ist alles nur ihre Schuld. Warum hat die Wölfin das getan? Wusste sie, dass sich dadurch sein Körper nicht so schnell heilen kann? Fragen über Fragen quälen mich.

Plötzlich fängt Yoongi sich an zu bewegen und meine Gedanken lösen sich in Luft auf. Langsam öffnet er seine Augen. Dann fängt er plötzlich an zu schreien. Dieses Geräusch bereitet mir eine Gänsehaut. Schnell nehme ich sein Gesicht in meine Hände. Dadurch muss er mich anschauen. Ich kann seine Schmerzen spüren und diese sind wirklich stark. Langsam beuge ich mich zu ihm hinunter und lege meine Lippen auf seine. Sofort erwidert er den Kuss und  mein Bauch fängt an zu kribbeln. Unser Moment wird aber kurz später unterbrochen, als die Anderen in den Raum platzen. Sie scheinen sich zu freuen und kommen auf uns zu.

Bald sitzen wir alle auf Yoongis Bett. Ich liege eher und zwar in den Armen meines Alphas. Jin erzählt uns gerade, was der Arzt ihm berichtet hat und schaut dabei sehr wütend aus. Auch Yoongi verspannt sich hinter mir. Beruhigend streiche ich mit meinen Fingern über seine Hand. Dadurch entspannt er sich etwas, scheint aber trotzdem noch wütend zu sein. Kann ich aber auch verstehen. Dieses Miststück hat sein Vertrauen missbraucht und fast unsere Beziehung zerstört. Dadurch wurden sowohl Yoongi als auch ich sehr schwer verletzt. Sie muss dafür bezahlen und das sage ich auch den Anderen. Diese sehen mich überrascht an. Kann ich verstehen. Normalerweise bin ich gegen Gewalt und jetzt möchte ich sie leiden sehen.

Wir reden noch lange und bald verabschieden sich die Anderen von uns. Ich will nicht aufstehen und kuschel mich deswegen noch näher an Yoongi. Mir ist aber etwas aufgefallen. Seitdem ich in seinen Armen liege, hat sich sein Körper schneller regeneriert. Seine Wunden sind fast nicht mehr zu sehen. Eigentlich könnte man denken, dass es nur kleine Schrammen sind. Als ob er nur irgendwo dagegen gelaufen ist. Die Schmerzen sind auch nicht mehr so schlimm. Deswegen bin ich einfach nur überglücklich. Ich halte es nicht aus, wenn es Yoongi schlecht geht. Besonders wenn ich es spüren und nichts dagegen tun kann. Durch die Erleichterung werden meine Lider immer schwerer und ich schlafe langsam ein.

Eine Woche später

Endlich geht es allen wieder gut. Yoongi musste noch zwei Tage im Bett verbringen, bis er komplett geheilt war. Der Arzt hat in nach der Nacht noch einmal untersucht und hat entdeckt, dass Yoongi durch das Wesen vergiftet wurde. Dadurch konnte sich sein Körper nicht so schnell heilen. Zum Glück gibt es aber ein Gegenmittel und dieses wurde Yoongi dann auch verabreicht. Danach ging es ihm viel besser. Die Wunden waren innerhalb weniger Minuten verheilt. Die Knochen haben aber noch etwas mehr als eine Stunde gebraucht. Dieser Vorgang war sehr schmerzhaft für meinen Alpha und ich bin ihm nicht von der Seite gewichen.

Die restlichen Tage haben wir damit verbracht, um uns eine angemessene Strafe für die Wölfin zu überlegen. Zu hart wollte ich sie aber nicht bestrafen, da ich trotzdem etwas Mitleid mit ihr habe. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn man verliebt ist und dann erfährt, dass man nie eine Chance haben wird. Immerhin habe ich meinen Mate gefunden und sie nicht. Trotzdem ist das keine Entschuldigung für ihr Verhalten. Es war respektlos und unüberlegt. Ich fand es ziemlich schwierig, eine angemessene Bestrafung zu finden. Bei Yoongi war es umgekehrt. Er konnte sich nur nicht entscheiden, welche es werden soll. Seine Strafen sind wirklich grausam und das kann ich nicht zulassen.

Gerade sitze ich mit Yoongi im Rat. Er hat endlich eingesehen, dass ich hier sein sollte. So konnten wir schon einige Probleme miteinander lösen. Auch welche, die schon älter sind. Immerhin habe ich eine andere Sichtweise und konnte damit verschiedene Lösungen finden. Mein Alpha scheint sehr stolz auf mich zu sein und das macht mich wirklich glücklich. Endlich können wir auch mehr Zeit miteinander verbringen. Im Rat ist die Wölfin natürlich Thema Nummer Eins. Ich habe Yoongi vorgeschlagen, dass der Rat bestimmen sollte, was mit ihr passiert. So kann jeder mitentscheiden.

Nach ungefähr fünf Stunden ist das Urteil gefällt. Sie wird nicht vom Rudel verbannt, darf sich aber Yoongi nicht mehr nähern. Falls sie eine Bitte hat, oder Hilfe benötigt, muss sie jemand anders senden. Das war mein Vorschlag und ich bin stolz, dass sie diesen Weg gegangen sind. Dadurch verliert sie weder ihr Leben, noch ihr Zuhause. Somit ist auch Yoongi in Sicherheit und auch halbwegs zufrieden. Er hätte sie wahrscheinlich gerne eigenhändig getötet oder aus dem Dorf gejagt. Zum Glück hat er aber nachgegeben. Fröhlich setze ich mich auf seinen Schoß und lege meine Lippen auf seine. Dabei habe ich im Hinterkopf, dass uns die Wölfin gerade zuschauen muss. Aber in diesem Moment ist mir das egal.

Yoongi zieht mich noch etwas näher und bewegt seine Lippen auf meinen. Der Kuss wird immer hitziger. Ich kann spüren, wie mich langsam das Verlangen, nach meinem Alpha, überrollt. Deswegen löse ich mich schnell und stehe dann auf. Ich verabschiede mich von den Anderen und mache mich auf den Weg nach Hause. Dort gehe ich in mein Zimmer und lasse mich aufs Bett fallen. Dort mache ich es mir gemütlich und fange an nachzudenken. In der letzten Woche fühle ich mich immer mehr zu Yoongi hingezogen. Was daran liegen kann, dass ich ihn fast verloren hätte. Deswegen bin ich am überlegen, ob ich jetzt endlich den letzten Schritt gehen will.

Ich habe gemerkt, dass meine Ängste nur sehr klein waren. Viel schlimmer war es, als Yoongi verletzt und ich fast entführt wurde. Außerdem habe ich in letzter Zeit begriffen, dass ich bereit dafür bin. Immer öfter habe ich mit den Kinder im Dorf gespielt und mich dabei ertappt, wie ich drüber nachgedacht habe, wie es wäre, wenn Yoongi und ich ein Eigenes hätten. Dieser Gedanke hat mich vorher überfordert, aber die Dorfbewohner haben mir sehr geholfen. Sie haben mir immer gesagt, dass ich sicher ein guter Vater werde. Hoffentlich behalten sie Recht. Ich sollte mit Yoongi darüber reden und sehen, was er davon hält.

Das hat aber noch Zeit. Nach der Situation von voher sollte ich ihm Zeit geben, um sich etwas zu beruhigen. Das Selbe gilt aber auch für mich. Immerhin hat es mich selber nicht gerade kalt gelassen. Deswegen stehe ich jetzt auch auf und begebe mich ins Badezimmer. Ich brauche jetzt dringend eine kalte Dusche, sonst kann ich für nichts mehr garantieren. Bald wird es sowieso soweit sein. Immerhin beginnt dann meine Heat und ich werde meinen Alpha brauchen. Zufrieden begebe ich mich einige Zeit später wieder aus dem Bad.

In meinem Zimmer wartet Yoongi auf mich. Ich gehe auf ihn zu und er zieht mich in seine Arme. Wir haben uns ausgesprochen. Das Gespräch war für uns Beide nicht wirklich angenehm und es sind einige Tränen geflossen. Aber dadurch sind wir uns nur noch näher gekommen. Wie sagt man so schön: Was dich nicht umbringt, macht dich nur noch stärker. So scheint es bei uns zu sein. Jede Hürde, die wir gemeinsam meistern, schweißt uns nur noch enger zusammen. Gemeinsam gehen wir in sein Zimmer und legen uns ins Bett. Vorher richten wir und noch her, um schlafen gehen zu können. Eng kuschel ich mich an seine starke Brust und gemeinsam schlafen wir dann auch ein.

The Alphas Omega - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt