Kapitel 1

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Jimin POV

Schnell laufe ich aus dem Tunnel. Hinter mir kann ich noch die Schreie meiner Familie hören. Es ist so schrecklich. Was ist hier nur los und warum musste das ausgerechnet mir geschehen? Wohin soll ich denn jetzt gehen? Ich habe gerade alles verloren, was mir lieb ist. Ihr fragt euch sicher was los ist. Lasst es mich erzählen.

Flashback

Ich saß mit meiner Familie am Tisch und aß zu Mittag. Wie immer unterhielten wir uns sehr angeregt über die verschiedensten Themen. Mein Vater setzte gerade an etwas zu sagen, als man von draußen laute Schreie hören konnte. Panisch standen wir auf und sahen aus dem Fenster. Lauter fremde Männer liefen durch unser Dorf und töteten alle Einwohner.

Mein Vater lief zur Tür und schloss sie ab. Danach machten wir uns auf den Weg in den Keller. Dort haben wir einen geheimen Tunnel, der uns aus dem Dorf bringt. Mein kleiner Bruder und ich gingen voran. Unsere Eltern waren direkt hinter uns. Plötzlich vernahm ich einen lauten Knall. Er kam vom Ende des Tunnels. Von der Richtung, aus der wir gekommen waren.

Mein Vater blieb stehen und befahl uns, dass wir weiterlaufen sollten. Als Beta weiß er, was er zu tun hat. Meine Mutter ist ein Delta und ist auch bereit zu kämpfen. Ich hingegen bin ein Omega und daher untauglich mich zu wehren. Mein Bruder ist ein Delta, aber noch zu klein, um zu kämpfen. WIR MUSSTEN SO SCHNELL WIE MÖGLICH VON HIER WEG!

Ich nahm die Hand von meinem Bruder und fing an zu laufen. Meine Lunge brannte und ich konnte nicht mehr richtig atmen. Aber das war mein geringstes Problem. Ich musste meinen Bruder in Sicherheit bringen. Hinter uns konnte ich Geräusche eines Kampfes vernehmen. Meine Eltern schienen sich sehr stark zu wehren.

Plötzlich war es still. Ich lauschte und hoffte darauf, dass meine Eltern gleich vor uns auftauchen würden. Dann ertönte ein Schrei. DAS WAR MEINE MUTTER. Sie lief auf uns zu und sagte, dass wir weiterlaufen sollten. Und dann fiel ein Schuss. Meine Mutter blieb stehen und schaute geschockt in unsere Richtung. Die Hand meines Bruders wurde auf einmal richtig schwer. Ich blickte auf ihn hinab und sah, wie Blut aus seiner Brust trat. Dann fiel er zu Boden. Wieder schrie meine Mutter, dass ich laufen soll. Was sollte ich nur tun?

Im nächsten Augenblick kamen mehrere Männer auf uns zugelaufen. Mein Vater versuchte sie aufzuhalten und meine Mutter half ihm dabei. Ich befand mich in einer Art Starre. Mein Blick schweifte zu meinem Bruder, der tot am Boden lag. Wie konnte das alles nur passieren? Was war mit den Anderen? Waren sie alle tot? Würde ich jetzt auch sterben? Plötzlich fasste ich einen Entschluss und fing wieder an zu laufen. So schnell es geht versuchte ich, aus diesem Tunnel zu kommen.

Oft stolperte ich über meine Füße und fiel fast hin. Immer wieder konnte ich mich aber noch rechtzeitig abfangen. Das Ende kam immer näher. Erleichtert atmete ich einmal auf. Dabei vergaß ich, mich aufs Laufen zu konzentrieren. Und dann war es auch schon passiert.

Mit einem heftigen Knall landete ich auf dem Boden. Mein Knie schmerzte und blutete. Ich fing an zu weinen, versuchte mich aber wieder aufzurappeln. Als dies gelungen war, fing ich wieder an zu laufen. Dieses Mal war ich aber nicht mehr so schnell. Meine ganzer Körper tat weh und langsam verließen mich meine Kräfte. Ich durfte  jetzt aber nicht aufgeben. Ich musste kämpfen. Für meine Mutter, meinen Vater und meinen Bruder.

Endlich war ich am Ende angelangt und verließ den Tunnel. Die frische und kalte Luft hat mir entgegen geschlagen. Augenblicklich fing ich an zu zittern. Immerhin hatte ich nur eine Jogginghose, ein T-Shirt und Socken an. Für alles Andere blieb einfach keine Zeit mehr. Ich lief einfach immer weiter. Die Schreie meiner Familie, Freunde und Nachbarn konnte ich noch immer hören.

The Alphas Omega - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt