Kapitel 20

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Yoongi POV

3 Wochen später

Ich werde in der Früh von den Sonnenstrahlen geweckt, die durch mein Fenster scheinen. Neben mir liegt Jimin und scheint noch zu schlafen. Ich muss dringend mit ihm reden. In letzter Zeit verhält er sich wirklich komisch. Er vermeidet jeglichen Körperkontakt mit mir. Wenn ich ihn küssen will, dann dreht er sein Gesicht weg. Auch kuscheln wir nicht mehr so viel, wie vorher. Es verletzt mich sehr, dass er sich so von mir distanziert. Ich habe schon versucht mit ihm zu reden, aber er blockt immer ab. Langsam halte ich es nicht mehr aus. Habe ich etwas falsch gemacht? War ich zu aufdringlich?

Ohne es zu merken, fange ich an zu weinen. In dem Moment geht die Tür auf und Namjoon steckt seinen Kopf in den Raum. Geschockt sieht er zu mir. Verständlich. Immerhin zeige ich nicht oft meine Gefühle. Selten hat mich jemand von den Anderen wirklich weinen gesehen. Deshalb muss es für Namjoon gerade wirklich komisch sein. Langsam stehe ich auf und gehe auf ihn zu. Er scheint zu verstehen, folgt mir und schließt die Tür leise hinter sich. Wir machen uns gemeinsam auf den Weg, zu meinem Büro. Dort setzen wir uns hin und fangen an zu reden. Zuerst möchte ich noch alles zurück halten, aber dann bricht der Damm.

"Namjoon. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Momentan fühle ich mich echt nicht wohl. Jimin ist der Grund dafür. Er hält sich von mir fern. Körperkontakt gibt es eigentlich so gut wie keinen mehr. Küssen möchte er mich auch nicht. Wir kuscheln auch nicht mehr so oft. Ich habe wirklich Angst, dass ich ihn verlieren könnte. Dabei liebe ich ihn so sehr und weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Ich verstehe es, dass er mit dem letzten Schritt noch warten will und bedränge ihn deswegen auch nicht. Was habe ich nur falsch gemacht? Ich verstehe es einfach nicht! Vielleicht liebt er mich ja gar nicht mehr und möchte es mir nicht sagen, weil er Angst hat, mich zu verletzen. Ja. Das wird es wahrscheinlich sein. Ich kann nicht mehr. Ich brauche meinen Mate, aber ihm scheint es damit nicht so zu gehen. "

Nach meinen Worten fange ich noch heftiger an zu weinen und bekomme fast keine Luft mehr. Meine Augen brennen und meine Nase läuft. Gerade muss ich wirklich wir ein Häufchen Elend ausschauen. Mein Körper wird von Schluchzern geschüttelt und zittert die ganze Zeit. Namjoon zieht mich sofort in seine Arme und drückt mich fest an sich. Ich kralle mich in sein Shirt und weine in dieses. Bald ist es komplett nass und ich fühle mich schlecht deswegen. Aber Namjoon streicht mir weiter beruhigend über meinen Rücken. Langsam werden meine Tränen immer weniger. Ich bin ihm gerade so dankbar und das sage ich ihm auch. Er winkt nur ab und wartet darauf, dass ich mich komplett beruhigt habe. Danach gehen wir runter und bereiten das Frühstück vor.

Jimin POV

Ich wache auf und merke, dass ich allein im Bett liege. Seufzend stehe ich auf und mache mich im Bad fertig. Danach möchte ich eigentlich nach unten gehen, als ich Stimmen in Yoongis Büro wahrnehme. Langsam und leise begebe ich mich zur Tür und lausche an dieser. Im Raum befinden sich Namjoon und Yoongi. Sie scheinen wirklich vertieft in ihrem Gespräch zu sein. Plötzlich höre ich aber jemanden weinen. Warte! Ist das etwa Yoongi?!? Ich drücke mein Ohr noch näher an das Stück Holz und verstehe dadurch jedes seiner Worte. Geschockt weiche ich nach einer Zeit zurück. Ich wusste nicht, dass ihn das Alles so mitnimmt. Noch immer kann ich das laute Schluchzen wahrnehmen. Es bricht mir wirklich das Herz.

Plötzlich nähern sich Schritte der Tür und ich laufe schnell davon. Gerade noch habe ich ein Versteck gefunden, als auch schon Namjoon und Yoongi den Raum verlassen. Letzterer schaut wirklich schlimm aus. Seine Augen sind geschwollen und seine Haut ist sehr blass. Man kann noch getrocknete Tränenspuren erkennen. Sofort bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Des ist alles nur meine Schuld. Ich wollte auf den passenden Moment warten, um mit Yoongi zu reden. Seine Anwesenheit hat mich aber immer wieder um den Verstand gebracht. Dadurch musste ich mich von ihm fernhalten. Dabei habe ich aber nicht an seine Gefühle gedacht.

Ich warte noch etwas und gehe ihnen dann nach. Sie begeben sich in die Küche und scheinen Frühstück zu machen. Leise gehe ich ins Wohnzimmer und lege mich auf die Couch. Trotzdem kann ich Yoongi weiterhin beobachten. Seine Körperhaltung verrät einiges über seine Gefühlslage. Seine Schultern hängen nach unten, sein Blick ist gesenkt und der Rest scheint ziemlich angespannt zu sein. Und das alles nur wegen mir. Wie konnte ich nur so selbstsüchtig sein? Damit habe ich ihn wirklich sehr verletzt und es nicht mal mitbekommen. Ich muss nachher dringend mit ihm reden. Er soll endlich die Wahrheit, hinter meinem Verhalten, erfahren.

Nach einer halben Stunde ist das Frühstück fertig und die Anderen sind zu uns gestoßen. Danach fangen wir an zu essen. Je leerer mein Teller wird, umso nervöser werde ich. Das scheinen auch die Anderen zu merken. Sie fragen mich, was los sei. Darauf antworte ich nur, dass ich dann dringend mit Yoongi reden muss. Dieser schaut mich aus verängstigten und verwirrten Augen an. Ich kann seine Reaktion nachvollziehen. Immerhin habe ich vorher seine Worte gehört. Er hat Angst, dass ich ihn nicht mehr lieben, oder verlassen würde. Aber deswegen muss er sich keine Sorgen machen. Ich werde ihn nie verlassen. Zumindest nicht freiwillig.

Nach dem Essen ziehe ich Yoongi mit in mein Zimmer und drücke ihn aufs Bett. Ich setze mich neben ihn und nehme seine Hände in meine. Verwirrt schaut er mir in die Augen und ich kann erkennen, dass er wirklich sehr viel Angst hat. Aber diese ist unbegründet. Zumindest für mich. Aber er hat in den letzten Wochen einiges durchmachen müssen und ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie es für ihn gewesen sein muss. Ich atme noch einmal tief ein und fange dann an zu sprechen.

"Yoongi. Du bist die Liebe meines Lebens. Ich möchte dich auf keinen Fall verlieren. Deswegen muss ich mit dir jetzt darüber reden. Ich habe vorhin deine Wort mitbekommen und diese haben mich zu tiefst geschockt. Ich wusste nicht, dass es dir so schlecht geht und deswegen möchte ich mich bei dir entschuldigen. Mein Verhalten basiert auf einer eigensinnigen Entscheidung. In letzter Zeit habe ich immer mehr Verlangen, nach dir, gespürt. Ich konnte damit nicht wirklich umgehen. Deswegen wollte ich mich von dir fernhalten, da du mich so sehr aus dem Konzept gebracht hast. Dabei habe ich aber nicht an dich gedacht und das tut mir auch wirklich leid. Ich kann verstehen, wenn du jetzt sauer auf mich bist. Aber eines muss ich dir unbedingt sagen. Ich habe viel nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich endlich den letzten Schritt mit dir wagen möchte. Meine Ängste erscheinen mir jetzt so klein, nachdem, was die letzten Wochen passiert ist. Meine größte Angst ist, dass ich dich verliere. Ich möchte mit dir die Mate-Verbindung eingehen und eine Familie gründen. Ich möchte für immer an deiner Seite sein und dich glücklich machen. In guten, wie in schlechten Zeiten. Ich hoffe nur, dass du das auch willst. Also! Was sagst du dazu? Kannst du mir mein dummes Verhalten verzeihen und gehst mit mir den letzten Schritt? "

Nervös schaue ich zu Yoongi. Er hat mich die ganze Zeit beobachtet und mir sehr aufmerksam zugehört. Das habe ich an seinen Reaktionen mitbekommen. Aber seit meiner letzten Frage sitzt er, wie erstarrt, da und zeigt keinerlei Reaktion. Das macht mir Angst und ich fange an zu weinen. Ich habe sicher alles kaputt gemacht und er will gar nicht mehr mein Mate werden. Gerade will ich aufstehen, als er mich plötzlich zu sich zieht und mich küsst. Der Kuss ist sanft und steckt voller Gefühle. Meine Tränen lassen diesen salzig schmecken, was ihn aber noch besonderer macht. Jetzt habe ich meine Antwort, obwohl er nichts gesagt hat. Taten sagen eben mehr als Worte.

Den restlichen Tag verbringen wir gemeinsam. Zuerst kuscheln wir noch in meinem Bett. Dann machen wir einen Ausflug durch den Wald. Dabei mussten wir auch nicht mehr aufpassen. Es hat anscheinend nur einen Jäger gegeben und dieser ist bei dem Unfall ums Leben gekommen. Dadurch sind auch keine neuen Fallen mehr aufgetaucht. Im Wald gibt es einen kleinen See, an dem wir etwas Zeit verbracht haben. Am Abend sind wir dann wieder ins Dorf zurückgekehrt. Dort haben wir noch etwas gegessen, uns Bett fertig gemacht, aneinander gekuschelt, noch ein paar Küsse ausgetauscht und sind dann gemeinsam eingeschlafen.

The Alphas Omega - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt