Kapitel 17

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Jimin POV

Die letzten Tage waren wirklich sehr ereignisreich. Endlich hat sich das zwischen Tae und JK geklärt. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie es für uns war, als Jungkook nach Hilfe gerufen hat. Tae lag bewusstlos in seinen Armen und hat sich keinen Zentimeter bewegt. Zuerst habe ich ja gedacht, dass er tot ist, aber zum Glück wurde ich eines besseren belehrt. Jungkook könnte ohne seinen Mate wahrscheinlich nicht überleben. Aber es ist ja alles gut ausgegangen. Auch wenn Tae mehrere Stunden gebraucht hat, um vollständig zu heilen. Sein Körper war nichts desto trotz noch ziemlich geschwächt. Immerhin hat er viel Blut verloren.

Eine Sache beschäftigt uns aber immer noch. Die Falle. Woher kommt sie und wer hat diese aufgestellt? Yoongi hat veranlasst, dass nach weiteren gesucht wird. Insgesamt haben wir 37 Stück gefunden. Sie waren alle gut versteckt und fast wäre Jin in eine getreten. Aber Namjoon hat ihn zum Glück noch rechtzeitig wegziehen können. Ich finde es beängstigend. Es hätte noch viel schlimmer kommen können. Was wäre passiert, wenn ein Kind auf so eine Falle getreten wäre? Sie können noch nicht so schnell heilen. Das entwickelt sich erst mit dem Alter.

Yoongi war richtig wütend und hat gleich eine Versammlung einberufen. Alle sind erschienen und es gab eine hitzige Diskussion. Es wurde beschlossen, dass nur bestimmte Personen den Wald betreten dürfen. Das hat Einigen nicht so richtig gepasst. Yoongi musste aber nur einmal etwas sagen und sie waren ruhig. Immerhin ist er der Anführer und hat das Sagen. Ich finde es schade. Immerhin gehöre ich nicht zu den Personen, die in den Wald dürfen. Aber damit muss ich mich wohl abfinden. Yoongi hat auch Einige losgeschickt, um herauszufinden, wer die Fallen aufgestellt hat. Hoffentlich haben sie Erfolg.

Gerade liege ich alleine in Yoongi und meinem Bett. Er hat wieder sehr viel zu tun und so können wir keine Zeit miteinander verbringen. Es macht mich traurig, aber es muss sein. Die Dorfbewohner brauchen jetzt jemanden, der ihnen zuhört. Ich könnte zwar auch helfen, aber Yoongi will das nicht. Es macht mich irgendwie wütend. Immerhin soll ich bald auch ein Oberhaupt werden, wenn Yoongi und ich Mates sind. Aber er scheint es nicht zu kapieren.

Langsam stehe ich auf und gehe nach unten. Die Anderen sind heute beschäftigt und somit bin ich allein. Ich beschließe, dass ich das Haus aufräumen werde. Dann muss das Jin nicht mehr tun. Also suche ich alle Utensilien zusammmen und fange auch schon an. Ich sauge, putze die Fenster, wische den Boden, spüle das Geschirr, wasche die Klamotten, bügel sie, räume sie weg, bringe den Müll raus, überziehe alle Betten neu, öffne alle Fenster und fange dann an zu kochen. Nach ungefähr fünf Stunden bin ich endlich fertig und beschließe noch duschen zu gehen. Also hole ich mir frische Kleidung und verschwinde dann im Bad.

Während ich dusche, denke ich über Yoongi und mich nach. Mir ist bewusst, dass er den letzten Schritt gehen möchte, aber ich habe zu viel Angst. Hoffentlich ist er mir nicht böse. Aber er hat es ja auch verstanden und mir versprochen, dass er warten kann. Trotzdem fühle ich mich schuldig. Wegen mir muss er seine Bedürfnisse unterdrücken und kann sie nicht stillen. Vielleicht bin ich ja bald soweit und kann mich ihm dann komplett hingeben. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als endlich sein Mate zu werden und ich kann es eigentlich kaum erwarten, wären da nicht meine blöden Ängste.

Ich stelle das Wasser aus, trockne mich ab, ziehe meine Kleidung an und gehe dann wieder nach unten. Dann schließe ich wieder alle Fenster und schaue nach dem Essen. Heute habe ich Lasagne gemacht. Diese ist auch schon fast fertig. Summend decke ich den Tisch und dann heißt es warten. Die Anderen müssten aber bald nach Hause kommen. Ich begebe mich ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher ein. Gerade läuft ein Disneyfilm und ich schau mir einfach diesen an. Ich mache es mir auf der Couch gemütlich und hoffe, dass die Andere bald kommen.

Nach einer halben Stunde ist es dann auch soweit. Ich höre schon ihre Stimmen. Also stehe ich auf, schalte den Fernseher aus und gehe zur Tür. Diese wird dann von Yoongi geöffnet. Schnell laufe ich auf ihn zu und springe in seine Arme. Ich habe ihn so sehr vermisst. Jede einzelne Sekunde ist kostbar für mich. Besonders wenn er bei mir ist. Dann fühle ich mich geborgen, beschützt und geliebt. Nach ein paar Sekunden drückt mich Yoongi lächelnd weg, stellt mich auf den Boden, küsst mich kurz und dann gehen wir alle gemeinsam ins Esszimmer.

Schnell hole ich die Lasagne aus dem Ofen. Dann besorge ich noch ein Messer und einen Pfannenwender. Mit diesen mache ich mich auf den Weg zum Tisch. Ich überreiche sie Jin und setze mich dann neben meinen "fast" Mate. Währenddessen hat Jin schon die Lasagne geschnitten und verteilt sie jetzt auf den Tellern. Wir wünschen uns gegenseitig einen guten Appetit und fangen dann an zu essen. Währenddessen reden wir über unseren Tag. Yoongi erzählt vor mir und muss dabei etwas lächeln. Kaum habe ich von meinem Tag berichtet, fällt sein Lächeln und er sieht mich wütend an. Was ist den jetzt los? Meine Gedanken werden unterbrochen, als er plötzlich anfängt, mich anzuschreien.

"Was zur Hölle ist los mit dir? Ich möchte nicht, dass du sowas machst. Es gibt Andere die das erledigen können. Zuerst willst du mit in den Rat, dann mischt du dich im Haushalt ein. Was kommt als Nächstes? Möchtest du dann auch noch bestimmen, wer was anzieht? Oder wer wohin geht? Ich fasse es einfach nicht. Wie kann man nur so aufdringlich sein? Eigentlich wollte ich ihm Ruhe den Abend mit dir verbringen, aber jetzt ist mir die Lust darauf vergangen. "

Schockiert und verletzt schaue ich zu Yoongi. Wie konnte er nur sowas sagen? Hat er daran gedacht, wie ich mich jetzt fühle? Findet er mich etwa nervig? Bin ich denn nicht gut genug? Eigentlich wollte ich allen nur eine Freude machen, aber das ist wohl nach hinten losgegangen. Ich spüre wie Tränen in meinen Augen aufsteigen. Seine Worte haben wirklich weh getan. Sowas will man nicht von der Liebe seines Lebens hören. Schnell springe ich auf, laufe in den Gang, ziehe meine Schuhe an und stürze dann ins Freie.

Ich verwandel mich in meinen Wolf und fange an zu laufen. Richtung Wald. Im dem Moment kann ich nicht an das Verbot denken. Meine Beine tragen mich von selber dorthin. Ich habe keine Kontrolle mehr. Die Gefühle haben diese übernommen. Immer schneller laufe ich und komme bald am Wald an. Schnell husche ich in diesen und setze meinen Weg fort. Es ist dunkel und ich kann nur schlecht sehen. Wäre ich ein Alpha, dann würde das kein Problem darstellen. Sie haben die beste Sehkraft von Allen.

Plötzlich höre ich in der Ferne ein lautes Geräusch. Ich zucke zusammen und achte nicht auf den Weg. Somit ist es auch schon passiert. Meine Pfote bleibt in einer Falle stecken. Schmerzerfüllt jaule ich einmal laut auf. Wieso passiert mir das genau jetzt. Mein Alpha ist sauer und will mich sicher nicht sehen. Die Anderen sind sicher auch auf seiner Seite. Ich bin allein. Obwohl ich mir damit nicht ganz so sicher bin. Immerhin kann ich Schritte hören, die immer näher kommen. Leider kann ich auch nicht flüchten, da meine Pfote verletzt und noch immer gefangen ist.

Plötzlich kann ich etwas erkennen. Es ist ein Mensch. Wahrscheinlich ein Jäger. Immerhin hat er ein großes Gewähr auf seiner Schulter hängen. Ich glaube, dass jetzt mein Leben vorbei ist. Er kommt immer näher und schaut mich grinsend an. Dann zückt er ein Handy und macht Fotos von mir. Der Blitz blendet mich, aber ich kann nichts dagegen tun. Der Jäger löst die Falle und jagt mir dann eine Spritze in die Pfote. Meine Sicht verschwimmt, trotzdem kann ich noch seine Worte hören.

"Du wirst mir sicher viel Geld einbringen, kleiner Wolf. Immerhin bist du weiß und das ist ziemlich selten."

Um mich wird langsam alles schwarz. Ich spüre noch, wie er mich hochhebt und zu etwas trägt. Es scheint ein Auto zu sein. Er legt mich auf die Rückbank, bindet meine Pfoten zusammen, mein Maul klebt er auch zu und schließt dann die Tür. Das Letzte, das ich mitbekomme ist, wie er den Motor startet und sich das Auto in Bewegung setzt. Dann wird alles schwarz und ich falle in ein tiefes Loch.

The Alphas Omega - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt