⟪𝟙𝟛⟫

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Lena's POV

Die Nacht konnte ich kaum schlafen, was zum einen daran lag, dass ich mir Sorgen um meine Mutter machte, meine Tochter krank war und ich nicht wusste, was mit Max ist. Ich bin so früh es nur ging wieder ins Krankenhaus zu meiner Mutter gefahren und hoffte auf ein positives Gespräch mit dem Arzt. Anschließend werde ich Mark oder Max anrufen und nach meiner Tochter fragen. Ich hoffte so sehr, dass es ihr etwas besser geht. Ach wie gerne würde ich jetzt bei ihr sein und mich um sie kümmern, aber ich wollte dann doch lieber bei meiner Mutter bleiben. Elina war bei Mark schließlich in guten Händen.

Wärend dem Gespräch klingelte plötzlich mein Handy. „Tut mir leid," entschuldigte ich mich schnell beim Arzt und drückte den Anruf weg. Mir tat es leid, Mark gerade weggedrückt zu haben, aber sicher würde er es verstehen. Ich schaltete mein Handy aus und beschloss, nach dem Gespräch Mark anzurufen. Gerade rief er im falschen Moment an, ich wollte doch nur wissen, was mit meiner Mutter los war. Wie es gerade um sie stand und was nun passieren würde. Gleich nach dem Gespräch werde ich Mark zurückrufen.

Aufmerksam hörte ich dem Arzt zu, der nun sagte, dass es meiner Mutter ein wenig besser ging. Man habe sie in ein künstliches Koma gesetzt und würde langsam die Aufwachphase einleiten. Es war schon eine Erleichterung für mich, doch meine Sorge war noch immer groß. „Ihrer Mutter ist auf dem Weg der Besserung. Das künstliche Koma war aufgrund ihrer Verletzungen notwendig. Versprechen kann ich nichts, aber ich glaube fest daran, dass es ihr bald besser gehen wird. Wir gehen mal vom positiven aus." Ich versuchte ebenso positiv zu denken, doch dies fiel mir schwerer als sonst. Ich war leicht überfordert und wusste nicht so recht, wie ich mit der ganzen Situation umgehen sollte. Mehr als warten und hoffen konnte ich nicht machen.

Nach diesem Gespräch ging ich in den nahe gelegenen Park und wollte Mark anrufen. Ich war ihm definitiv eine Erklärung schuldig. „Alles gut bei dir?" fragte er auch sofort. „Alles gut. Tut mir leid, dass ich dich vorhin weg gedrückt habe, ich war nur mitten in einem Gespräch mit dem Arzt. Wie geht's euch?" Mark atmete erleichtert auf. „Ich dachte schon es wäre etwas. Uns geht's soweit gut. Elina ruht sich aus und Max ist da. Warte kurz." Kurz herrschte eine Stille zwischen uns, bis er sich wieder zu Wort meldete. „So jetzt, ich möchte kurz mit dir reden, was Max und Elina nicht mitbekommen sollten." Sofort bekam ich es mit der Angst zu tun. Max und Elina sollten es nicht mitbekommen aber was nur?

„Nichts Schlimmes oder?" fragte ich leise nach. „Eigentlich nicht." Dieses 'eigentlich' ließ mein Herz schneller schlagen und beunruhigte mich sehr. „Ich finde nur Max Verhalten komisch. Er meinte, er hätte seine Gründe dafür, dass er sich nicht so um Elina kümmert, die er mir nicht sagen kann und du wüsstest davon." In mir herrschte nun ein Gefühls Chaos, ein Gemisch aus Angst, Trauer und Wut. Ich konnte mir schon denken, was Max meinte. Ich traute mich gar nicht irgendwas zu sagen, weshalb ich erstmal still blieb. „Lena? Alles gut?" Ich atmete einmal tief durch. „Ja klar, alles gut," log ich. Ich machte all das nicht besser.

„Ich hab ihm auch immer wieder gesagt, dass es seine Tochter ist und nicht meine. Also dass er sich auch um sie kümmern kann. Seine Antwort war immer 'Ja meine Tochter' und das hat er so komisch betont." Schlagartig wurde mir bewusst, was Max damit bezwecken wollte. Nämlich dass Mark ins Nachdenken kommt und ich hoffte gerade nur, dass Max kein Wort sagt und Mark nicht auf solche Gedanken kommt. Sobald ich wieder zuhause bin muss ich mit Mark reden und wohl oder übel unsere Freundschaft riskieren. Ich machte mir immer mehr Vorwürfe und auch mein schlechtes Gewissen wurde größer. Es war alles ein großer Fehler und ich wollte Mark einfach nicht verlieren. In den letzten Tagen ist mir bewusst geworden, wie wichtig er mir eigentlich war.

„Du Mark? Ich muss echt mit dir reden, wenn ich wieder zuhause bin." Ich versuchte mich irgendwie zu retten, doch womöglich machte ich gerade alles nur noch schlimmer. „Du weißt mehr als du gerade zugeben möchtest oder?" Da musste ich einmal schlucken und blieb still. „Du musst mir nichts sagen, nur ich finde das von Max sehr komisch. Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte dich zu gar nichts drängen, aber mich verwirrt das alles." Mir wurde alles nur noch unangenehmer. Und da war noch dieses ungewisse, ob Max so dreist wäre und die Wahrheit Mark erzählen würde oder nicht. „Ich erzähle dir alles wenn ich wieder da bin. Aber du musst wissen, du bist mir wichtig, ich hab dich lieb und möchte dich nicht verlieren." Ich war so unruhig und am verzweifeln, dass ich nicht mehr richtig denken konnte. Mir gingen dabei so viele Dinge durch den Kopf. „Ist wirklich alles gut bei dir?" fragte er nach. „Ja, geht schon. Kannst du mir bitte kurz Max geben? Ich möchte ihm etwas sagen. Mach dir keine Sorgen, meiner Mutter geht's auch besser."

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