⟪ 𝟝 ⟫

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„Schlaft gut," flüsterte ich und schaltete das Licht in der gesamten Wohnung aus und legte mich auch ins Bett...

Mitten in der Nacht legte sich etwas zu mir ins Bett. Als sich schließlich kleine Ärmchen um mich legten, wusste ich sofort, dass es Elina war. „Maus? Kannst du nicht schlafen?" flüsterte ich und strich ihr behutsam durch die Haare. „Nein Mami, da war ein Monster. Das war soooo groß und wollte mich essen." Sie hatte mal wieder einen Albtraum. Kurz dachte ich nach. Elina lag doch mit Mark auf der Couch. Hat er nicht gemerkt, dass die Kleine aufgestanden war? „Elina, es gibt keine Monster, das hatten wir doch schon. Das war nur ein Traum, schlaf weiter, ich bin bei dir und beschütze dich. Sag mal mein Schatz, ist der Mark noch im Wohnzimmer?" „Ja, der schläft," kicherte sie. „Gute Nacht Mami," flüsterte sie.

Vor einem Jahr hatten wir schon das Thema Monster, einmal das Monster im Kleiderschrank und das unter dem Bett. Anscheinend hatte sie die von ein paar Kindern aus dem Kindergarten. Zu dieser Zeit war sie mehr als anhänglich, ich konnte sie kaum alleine lassen, ohne dass sie anfing zu weinen. Und alleine in ihrem Zimmer spielen ging erst recht nicht. Nun war ich bis zu dieser Nacht froh, dass wir dieses Thema nicht mehr hatten, doch nun fing es anscheinend wieder an.

Am nächsten Morgen wachte ich noch vor meiner Tochter auf. Sie nahm so gut wie das ganze Bett ein, komplett ausgestreckt lag sie hier, während ich schon fast aus dem Bett fiel. Da kicherte ich leise. Wie konnte so ein kleines Mädchen ein ganzes Bett einnehmen? Rechts neben ihr war noch so viel Platz, doch sie musste ausgerechnet meinen Platz klauen. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, stand ich auf, gab ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand mit meinen Sachen im Badezimmer. Wenn ich fertig bin, wird sie von mir geweckt, dann mache ich sie fertig für den Kindergarten und kann noch etwas arbeiten.

Auf dem Weg ins Badezimmer fiel mein Blick ins Wohnzimmer, Mark lag dort und schlief tief und fest. Den hatte ich fast schon wieder vergessen. Wie er wohl reagieren wird, wenn er aufwacht? Er war schließlich nicht zuhause. Trotz all dem musste ich leise lachen. Dieser Anblick, wie er auf der Couch schlief, war unfassbar süß. Den werde ich bestimmt vor Elina wecken.

Ich fand es erstaunlich, dass Mark die ganze Nacht hier tief und fest schlief, dabei nicht merkte, wie Elina sich zu mir ins Schlafzimmer schlich. Gerade, als ich das Badezimmerlicht ausschalten wollte, hängte meine Tochter wieder an mir. „Guten morgen Mami. Darf ich heute in den Kindergarten? Jana hat Geburtstag und ich habe Geschenke gemacht." Sie war so ein kleiner Sonnenschein am morgen. Erstaunlich, wie wach sie plötzlich war. „Natürlich Elina. Magst du mal den Mark wecken? Der schläft noch im Wohnzimmer." Dies musste ich ihr kein zweites Mal sagen. Sofort rannte die Kleine ins Wohnzimmer und ging zu Mark.

Ihr folgte ich ins Wohnzimmer und blieb plötzlich stehen, als ich sah, was sie da gerade tat. Sie legte sich neben Mark, nahm seinen Arm und legte ihn um sich. Dies tat sie mit mir oft, wenn sie nachts mal nicht schlafen konnte und mich überfällt. „Maus bitte, der Mark muss sicher auch arbeiten und wieder nach Hause," sagte ich streng, verschränkte meine Arme vor der Brust. „Hab Teddy lieb," murmelte sie und schloss wieder ihre Augen. „Ich dachte du magst Jana sehen, die heute Geburtstag feiert. Du kannst später noch mit Mark spielen." Mich freute es, dass sie Mark nicht gehen lassen wollte, aber sie musste in den Kindergarten.

Dass Mark noch schlief wunderte mich wirklich. Er musste ja ziemlich fertig gewesen sein. „Teddy, aufstehen. Ich muss in Kindergarten gehen." Ihre Weckmethode faszinierte mich und brachte mich laut zum lachen. Elina setzte sich auf Marks Bauch, nahm seine Hand und klatschte mit ihrer immer wieder drauf. Doch so dauerte es nicht lange, bis Mark wach war und laut anfing zu lachen.

„Elina, lass das bitte. Stehst du bitte auf?" fragte dieser, der gerade wach wurde. „Man Lena, warum hast du mich gestern nicht geweckt? Marie sucht mich bestimmt." Er nahm Elina auf den Arm und stand auf. Raus reden brachte nichts, da erzählte ich ihm die ganze Wahrheit, dass ich auf sein Handy geschaute hatte. „Sonst hätte ich dich geweckt," argumentierte ich und nahm ihm meine Tochter ab. „Ja ich weiß, Anastasia hat sich erst von ihrem Freund getrennt, seitdem braucht sie Marie oft. Ist aber normal," seufzte er. Verdutzt stand ich hier mit Elina auf dem Arm, als Mark auf das Badezimmer steuerte. Was war daran so schlimm, wenn Anastasia gerade mal seine Freundin braucht? Da war doch nichts verwerflich. Bella hatte ihren Freund nach meiner Trennung auch ein wenig vernachlässigt, war öfter und länger bei mir. Genau dies würde ich auch machen.

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