Just one Secret

⟪𝟙𝟜⟫

Mark's POV

Knapp zwei Wochen waren nun schon vergangen und Lena würde in ein paar Stunden wieder kommen. Seit dem Max mit Lena telefoniert hat, war er anders, im positiven Sinne. Er verhielt sich anders gegenüber mir und besonders Elina. Er war plötzlich für Elina da, er hatte sie mit zum Arzt begleitet und war jeden Tag bei uns. Irgendwas muss Lena in ihm ausgelöst haben, dass er sich plötzlich so verhält. Es freute mich, doch andererseits verwirrte und verunsicherte mich das.

„Teddy? Kuscheln?" Verschlafen stand sie mit ihrem Kuscheltier vor meinem Bett und schaute mich mit großen Augen an. „Komm her." Kaum hatte ich die Decke etwas angehoben, damit sie sich zu mir und Bett legen konnte, lag sie auch schon schnell an mich gekuschelt neben mir. „Wann kommt Mama wieder? Und wann kommt Papa heute?" Seitdem Max jeden Tag da war, wirkte Elina auf mich viel glücklicher. Daran hat man nochmal wirklich gesehen, wie sehr Elina ihren Vater brauchte und ihr die Zeit, die sie mit ihrem Vater verbracht hat, gut getan hat. Es wäre zwar besser gewesen, wenn er die ganze Zeit da war, aber die paar Stunden, die er jeden Tag da war, reichten Elina auch aus und war besser als nichts und für den Anfang ein guter Fortschritt.

„Dein Papa holt dich später ab und morgen passt er den ganzen Tag auf dich auf und du darfst sogar bei ihm schlafen." Lena hatte vor, mit mir heute Abend oder morgen zu reden. Worüber? Das wusste ich nicht, sie meinte nur es wäre wichtig und besser, wenn Elina nicht dabei wäre. Ein wenig Angst hatte ich schon. Allerdings freute ich mich sehr darauf sie wieder zu sehen und irgendwie ist mir in den letzten Tagen besonders bewusst geworden, wie sehr ich sie vermisst habe und wie wichtig sie mir ist. „Hab dich lieb Teddy," flüsterte Elina, während sie ihre kleinen Ärmchen um mich legte. „Und ich hab dich mehr lieb," flüsterte ich zurück und hauchte ihr einen Kuss auf den Ansatz.

Zum Glück ging es Elina besser, allerdings ließ ich sie die ganze letzte Woche und diese halbe Woche zuhause. Es war besser für alle, besonders für Elina, die doch stärker erkältet war als gedacht. „Und weißt du was Elina? Mama würde sich sicher freuen, wenn wir beide hier noch aufräumen und besonders du dein Zimmer aufräumst. Dort ist sicher alles unordentlich mit deinem ganzen Spielzeug." Da musste selbst Elina kichern. Kaum hatte man bei ihr aufgeräumt, war es nach einigen Minuten wieder unordentlich. Soweit hatten wir beide gestern aufgeräumt, nur die hintere Ecke noch nicht ganz. Eine gute halbe Stunde blieben wir beide noch im Bett liegen, bis wir aufstanden.

Während ich in der Küche das Frühstück vorbereitete, spielte Elina alleine in ihrem Zimmer. Und als ich nach dem Essen in ihr Zimmer schaute, sah ich die komplette Unordnung. „Das räumen wir beide aber jetzt auf. Sonst wird deine Mama später böse." Ich versuchte so ernst und streng wie möglich zu sein, aber sie steckte mich mit ihrem Lachen an. Um etwas mehr Spaß beim Aufräumen zu haben, beschlossen wir beide etwas Musik zu hören.

Nach dem Aufräumen verbrachten wir die Zeit auf der Couch und schauten einen Film. Lena würde in ein paar Stunden kommen und wäre dann sicher auch müde. Gegen 18 Uhr würde Max kommen und Elina dann mitnehmen, da wäre es sicher nicht schlecht, wenn ich Lena zum Essen einladen würde. Ich könnte mir zum einen das kochen ersparen und den Abend mit Lena genießen, bevor sie mit mir reden möchte. Es war genug Stress für Lena die letzten Wochen, da hat sie es verdient, an diesem Abend etwas runterzukommen. Allein schon der Gedanke daran, dass Lena bald wieder hier sein würde, brachte mich zum lächeln und ließ mein Herz etwas schneller schlagen. Allerdings breitete sich ein mulmiges Gefühl in mir aus. Ich bekam etwas Angst vor diesem Gespräch und ich hoffte, dass es nicht so schlimm war. Ich konnte mir aber auch nicht vorstellen, worüber sie genau mit mir reden wollte. Es war etwas Ernstes, aber zwischen uns war doch alles gut. Vielleicht sollte ich mir auch nicht allzu große Gedanken machen, vielleicht war es gar nicht so schlimm, wie ich dachte.