⟪𝟙𝟘⟫

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„Ich geh kurz telefonieren," sagte ich schnell und verschwand mit meinem Handy im Schlafzimmer...

Mark's POV

Lena verhielt sich den ganzen Tag irgendwie komisch. Ich kam nicht darauf, was sie so beschäftigen könnte. Und plötzlich klingelte ihr Handy und sie verschwand aus dem Wohnzimmer. „Was macht Mama?" fragte Elina plötzlich. „Telefonieren mein Schatz," antwortete ich. Davon ließ sich Elina nicht ablenkten und konzentrierte sich weiter auf ihren Lieblingsfilm.

Als Lena nach ungefähr 15 Minuten nicht kam, stand ich vorsichtig auf und wollte nach ihr schauen. „Maus, ich komme gleich. Ich bin kurz bei deiner Mama." Nichts konnte Elina gerade aus dem Film bringen, sie war einfach so fasziniert davon.

Ich wusste zwar nicht, wo Lena genau war, doch vernahm ich aus dem Schlafzimmer ein leises Schluchzen. Die Tür war nur leicht angelehnt, so öffnete ich diese und sah Lena weinend auf dem Bett sitzen. Es tat weh, sie so traurig zu sehen. „Sh, alles gut Lena. Was ist passiert?" Vorsichtig setzte ich mich neben sie und nahm sie fest in den Arm.

„Du Mark? Es ist viel verlangt, ich weiß. Du musst es auch nicht machen, wirklich nicht," fing sie schluchzend an zu reden. „Aber kannst du Elina vielleicht für ein paar Tage zu dir nehmen? Meine Mutter hatte einen Unfall und liegt auf der Intensivstation. Ich muss zu ihr." Ich war leicht erschüttert und etwas überfordert. „Mach ich," antwortete ich allerdings doch schnell.

„Ich will nicht, dass Elina das weiß." Ich nickte verständnisvoll. Elina würde das alles sicher nicht verstehen und für so ein kleines Mädchen wäre es zu viel, wenn sie jetzt wüsste, wie schlecht es ihrer Oma geht.

Da ich eine sehr enge Bindung zu Elina hatte, sah ich da nun auch nicht all zu große Probleme, auf sie aufzupassen. „Du, wäre es auch in Ordnung, wenn ich dann mit Elina hier bleibe? So muss sie ihre Sachen nicht packen." „Klar doch, kein Problem, du kannst dann auch hier im Bett schlafen, ich beziehe es dir neu bevor ich gehe. Ach was würde ich nur ohne dich nur machen?" Seufzte sie. Genau das frage ich mich auch, was würde ich nur ohne sie machen? „Dafür bin ich doch da Leni, aber was sagen wir Elina?" Behutsam strich ich ihr über den Rücken, um sie etwas zu beruhigen. „Ich hab einfach einen wichtigen Termin. Aber danke Mark, ich bin dir echt was schuldig," flüsterte sie.

„Nicht doch Lena, alles gut. Ich mache das doch gerne. Ich bringe sie dann morgens in den Kindergarten, gehe ins Studio bisschen arbeiten und hole sie dann wieder ab. Dann essen wir, sie darf noch ein bisschen spielen und dann nehme ich sie ganz kurz wieder mit ins Studio. Ich weiß was ich mache," erklärte ich ihr, was schlussendlich dazu führte, dass ich sie beruhigen konnte.

Für Lena ist es auch nicht einfach, ihre Tochter einfach alleine zu lassen, auch wenn Elina und ich uns sehr gut verstehen. „Du bist so ein Schatz, Mark. Ich versuche auch nicht so lange weg zu bleiben. Ich hoffe nur, dass meine Mutter nicht..." sie stoppte, ich wusste genau was sie meinte. „Nein, wird sie nicht. Ich glaube daran. Du fährst dann mal zu deiner Mutter. Elina ist sehr gut bei mir aufgehoben. Wir werden schon sehr viel Unsinn zusammen machen." Mit diesen Worten entlockte ich ihr ein leises Lachen.

„Na komm, du packst deine Sachen zusammen, ich warte auf dich im Wohnzimmer, damit die kleine Maus nicht so lange alleine ist." Lena nickte kurz. Bevor ich wieder ins Wohnzimmer ging, hauchte ich Lena einen sanften Kuss auf die Wange und lächelte sie nochmal an.

„Na mein kleiner Schatz? Hab ich viel..." „Leise bitte, ist spannend.” Die Antwort von ihr genügte mir. Ich kannte den Film schon, nur wollte ich versuchen, ein Gespräch mit ihr aufzubauen, was wohl nicht funktionierte. Mein Herz schlug langsam immer schneller. Wie wird Elina darauf reagieren, wenn sie erfährt, dass ihre Mutter für ein paar Tage oder so weg muss? Wird sie das verstehen? Wie werde ich das nur schaffen?

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