Von vorne anfangen also. Wäre das wirklich das Richtige? Da atmete ich einmal tief durch...
Lena's POV
Ich war mit dieser Situation komplett überfordert. Meine Gefühle spielten verrückt. Doch auch bei Mark schien es nicht anders zu sein. Nach meiner Frage, ob wir nochmal von vorne anfangen könnten, atmete er einmal tief durch und überlegte. Als nach einer Weile nichts kam, fragte ich erneut. „Mark? Können wir bitte von vorne anfangen? Ich-“ „Ich versuche dir zu verzeihen. Wir können gerne von vorne anfangen, aber ob es zwischen uns jemals so wie früher sein wird, weiß ich nicht. Ich mache das uns zu liebe, denn uns geht es beiden damit nicht gut, aber ich mache es besonders Elina zu liebe.“ Als ich dies hörte, fiel mir ein großer Stein vom Herzen. Mit dieser Antwort hatte ich nicht wirklich gerechnet, nach all dem, was zwischen uns passiert war. „Danke Mark“, gab ich erleichtert von mir. Es war ein großer Schritt für den Anfang. So fiel ich ihn erleichtert in die Arme und fing augenblicklich vor Freude an zu weinen.
„Ich verspreche dir, ich werde keine Geheimnisse mehr vor dir haben. Ich werde dir alles erzählen. Du... ich... du kannst mir vertrauen. Wirklich. Ich werde-“ Mark hielt mir plötzlich seine Hand vor meinen Mund, um mich zum Schweigen zu bringen. Daraufhin fing er leise an zu lachen. „Ganz ruhig Leni. Ich glaube dir doch. Wir fangen einfach von vorne an und lassen das schlechte der Vergangenheit hinter uns. Ich möchte für meine Tochter da sein und für dich auch. Es wird nicht einfach, aber ich werde mich bemühen.“ Seine Worte beruhigten mich und ließen mein Herz für einige Sekunden schneller schlagen. „Würdest du später mitkommen, Elina vom Kindergarten abzuholen?“ Mark nickte lächelnd und nahm mich daraufhin in den Arm. „Sie wird sich sicher freuen, wenn sie sieht, dass wir beide sie abholen. Besonders wenn sie sieht, dass es dir schon besser geht. Dir geht's doch besser?“, wollte er wissen. „Ja klar. Ich kann gar nicht beschreiben, wie es in mir aussieht, aber ich fühle mich besser. Danke Mark“, flüsterte ich.
Den restlichen Vormittag verbrachten wir zusammen. Wir redeten über alles Mögliche, doch besonders über unsere Tochter und wie das Wochenende war. Noch war es etwas angespannt zwischen uns, doch wenigstens verstanden wir uns wieder. Es war schön zu hören, wie viel Spaß meine Tochter bei ihrem Vater hatte. Ihr ging es gut und das war die Hauptsache. „Du Lena, wir müssten los“, meinte Mark schließlich, nachdem er einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. Ich selbst schaute auch auf die Uhr und merkte, dass es Zeit war, Elina abzuholen. „Klar, dann gehen wir. Hab die Zeit total vergessen“, lachte ich. So machten wir uns langsam auf den Weg zum Kindergarten, der zum Glück in der Nähe war.
„Was glaubst du, wie wird sie reagieren, wenn sie uns beide sieht?“, fragte Mark, bevor wir die Tür zum Kindergarten öffneten. „Sicher ausrasten. Sie freut sich bestimmt. Du meintest ja, dass ihr die Zeit am Wochenende genossen habt und sie gerne noch länger bei dir geblieben wäre“, antwortete ich und drückte die Türklinke nach unten. Wir gingen den Gang entlang, bis wir hinten in den Garten kamen, wo alle Kinder spielten. Möglichst unauffällig blieben wir stehen, suchten unser Kind und beobachteten sie noch eine Weile, als wir sie gefunden hatten. Elina saß im Sandkasten und spielte mit ihren Freundinnen. Mir ging bei diesem Anblick das Herz auf, auch Mark schien es ähnlich zu gehen, denn er lächelte mich glücklich an. Lange dauerte es nicht, bis unsere Tochter uns sah. Sofort ließ sie alles stehen und liegen und rannte auf uns zu. „Mama, Papi!“, rief sie fröhlich und fiel mir daraufhin in die Arme. „Hab dich vermisst Mama“, flüsterte sie mir ins Ohr. „Und ich dich erst. Na komm, umarme deinem Papi auch mal. Und bevor wir gehen, musst du deiner besten Freundin noch beim Aufräumen helfen.“ Elina nickte und nahm ihren Vater sogleich in den Arm. „Ihr seid ja beide da. Ich freu mich so. Papi? Kommst du noch mit nach Hause?“ Elina schaute Mark mit großen Augen an und hoffte inständig auf ein ja. „Klar komme ich mit und wenn du möchtest, dann bleibe ich den Tag noch bei euch“, antwortete dieser.
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Just one Secret
FanfictionSchon 6 Jahre trägt Lena ein Geheimnis mit sich. Erst nach der Trennung mit Max wird ihr klar, dass sie darüber reden muss. Wie wird sie das schaffen? Schafft sie es überhaupt dieses Geheimnis mit anderen zu teilen? Schafft sie es sich ihrem besten...