⟪ 𝟡 ⟫

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Wir werden beide unseren Weg gehen und schauen, was so passiert...

Lena's POV

Elina schlief diesmal deutlich länger als sonst. Normalerweise, wenn sie weiß, dass jemand kommt, den sie so gerne mag, ist sie sehr früh wach. Mit Kiwi war ich schon eine Runde laufen, währenddessen passte freundlicher Weise mein Nachbar von gegenüber auf die kleine auf, doch als ich wieder kam, schlief sie noch immer. Ich hoffte sehr, dass sie über Nacht nicht krank geworden ist, denn dann wäre es typisch für sie, so lange zu schlafen.

Mein Handy klingelte, als ich gerade die Kleine wecken wollte, Mark. War ihm vielleicht doch etwas dazwischengekommen? Nein, wie ich Mark kenne, hätte er sicher früher angerufen, wenn's ihm nicht mehr gepasst hätte. Außerdem sagte er ja, er hätte nichts anders vor und zudem würde es mir gar nicht passen, wenn er heute nicht kommen könnte, da ich ihm doch von Elina erzählen wollte. „Hey Lensche, habt ihr schon gefrühstückt?" Kurz überlegte ich, er wollte doch nicht etwa mit uns frühstücken? Er wollte erst in knapp einer Stunde kommen, so gegen zehn Uhr. „Nee, Elina pennt noch," antwortete ich.

„Dann hole ich uns Brötchen und wir sehen uns spätestens in 15 Minuten." Ehe ich noch etwas sagen konnte, legte er schon auf. Es war süß von ihm, dass er nun Brötchen für uns kaufte und nun doch früher kommen wird. Da war nur noch das Problem, dass Elina noch schlief. Entweder ich wecke sie gleich, damit sie fertig angezogen ist, wenn Mark kommt, oder Mark übernimmt das wecken. Da entschied ich mich fürs zweite, da sich Elina sicher darüber freuen würde.

So richtig Gedanken hatte ich mir nicht gemacht, wie ich Mark beibringe, dass er Vater ist. Ich wollte dafür keinen Monolog auswendig lernen, ich würde einfach auf mein Gefühl hören und mich davon leiten lassen. Die richtigen Worte werde ich sicher schon finden. Nun wollte ich mich damit auch nicht verrückt machen, sonst wird das kein schöner Tag für Mark und Elina.

Nach einer guten Viertelstunde klingelte es an der Tür, es müsste Mark sein. Komischerweise schlief meine Tochter noch. Ihre Zimmertür stand weit offen, sodass ich immer mal wieder kurz in ihr Zimmer schauen konnte. Hoffentlich wurde sie wirklich nicht krank, wenn doch könnte ich allerdings daran auch nichts ändern.

Mark würde gleich hier oben ankommen, da wurde mir sofort ganz komisch. Es war Angst, die sich in mir entwickelte. Den ganzen Tag würde ich ihm nichts von dem Geheimnis erzählen, erst am Abend. Ob ich dies schaffen würde? Etwas bezweifelte ich es. Ich versuchte erst gar nicht daran zu denken, wie er darauf reagieren wird, sonst machte ich mich noch verrückter.

Mark stand schneller vor der Haustür als erwartet. Einladend, auf eine lange Umarmung, breitete er seine Arme aus, in die ich mir sofort fallen ließ. Oh man roch dieser Mann gut, dachte ich mir, sog seinen Duft tief in die Nase. Mit einer Hand schloss er die Tür, während er seinen anderen Arm um mich legte. Als er nun den anderen Arm, mit dem er die Tür schloss, um mich legte, breitete sich eine angenehme Wärme in mir aus, gefolgt von einem leichten Kribbeln aus dem Innersten meines Bauches. Dieses Kribbeln ignorierte ich und erhöhte den Druck der Umarmung.

„So aufgeregt mich zu sehen?" fragte er neckend und drückte mich ebenfalls näher an ihn. „Freue mich nur. Wieso fragste?" „Ach egal, ich spür nur deinen Puls, der etwas schneller ist als sonst," antwortete er schnell. Mit einer Hand strich er mir nun durch die Haare. Mein Puls, jetzt spürte ich, wie schnell mein Herz schlug, schneller als sonst. Sicher nur wegen meiner Angst vor dem Gespräch später mit ihm.

„Du Mark? Ich muss später mit dir reden. Nicht jetzt, erst später. Und magst du mal Elina wecken? Die pennt noch immer." Mark zog fragend eine Braue hoch, doch lächelte mich im nächsten Moment an. „Dann werde ich sie mal wecken, wenn du den Beutel nimmst. Schau da mal rein, ist was kleines." Er zwinkerte mir kurz zu und verschwand im Kinderzimmer.

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